Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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nische, f.

nische, f.
muschelartige wandvertiefung, blende zur aufstellung von etwas, besonders eines bildes; auch etwas nischenähnliches. entlehnt aus franz. niche (ital. nicchia von nicchio muschel, und dieses von lat. mytilus, mitulus eszbare muschel, wie vecchio von vetulus Diez⁴ 222); ndrh. schon im 14. jahrh. (die vögel sieht man zimmeren in nyschen bruder Hansens Marienlieder 2984), sodann mit nl., der engl. aussprache des franz. niche entsprechender form (nitsch Kramer 2, 154ᶜ) die nitsche bei Kramer teutsch-ital. wb. (1678) 813. 1716, und ebenso bei Rädlein, Ludwig und Frisch, aber bei Stieler 1693 die nische: nitsche, muschelförmig bildgewölblein. Kramer 2, 154ᶜ; ein bild in die nitsche setzen. Rädlein 677ᵃ; kurz, es giebt keine höllische nitsche, da ich nicht ihre gottheiten fasse und hineinpacke. Bode Tristram Shandy 8, 29; ich fand ihn .. in einer natürlichen nische, welche die zeit in den felsen gegraben hatte, auf einem steine sitzen. Wieland 27, 255;
rings um den brunnen sieht man in den hecken
zwölf nischen angebracht, zwölf nymfen liegen drin.
Idris 4, 31, vgl. 5, 91;
mit erstaunen sah sie in eine glänzende nische hinauf, in welcher das bildnisz eines ehrwürdigen königs .. aufgestellt war. Göthe 15, 218; nischen mit muscheln, corallen und metallstufen ausgeziert, gaben aus tritonenmäulern reichliches wasser in marmorne becken. 24, 83; eine nebenkapelle, worin mehrere kleinere altäre und statuen von heiligen in nischen angebracht stehen. Schiller 4, 317; die rümpfe der statuen .. sind horizontal in nischen eingemauert. Stolberg 8, 8; alle eingänge sind vermauert und zu nischen gemacht, in deren jeder ein heiliger .. gepinselt ist. Seume spazierg. 148. vgl. 261. 325;
da lehnten in hohen nischen
geschmückte frauen viel.
Uhland (1879) 2, 246;
und kein winkel, keine nische
bleibt den buben undurchkrochen.
Rückert 5, 461;
die lederne nische (die kutsche). J. Paul biogr. bel. 1, 15.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1884), Bd. VII (1889), Sp. 855, Z. 63.

nitsche

nitsche,
s. nische.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1884), Bd. VII (1889), Sp. 861, Z. 1.

nusche

nusche,
schlesisch die nûsche, schlechtes wasser Weinh. 66ᵃ Frommann 4, 177, im bair. walde der nusche, das nuschel Schm.² 1, 1766, entlehnt aus dem gleichbedeutenden slav. nož, nuž.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1009, Z. 47.

nusche, nüsche, f.

nusche, nüsche, f.
ein veraltetes, nur in culturgeschichtlichen werken wieder gebrauchtes wort (Weinhold die deutschen frauen 2, 307. Schultz das höfische leben 1, 207), ahd. nuscja, nusca, nusga, nusche, mhd. nusche, nüsche, fibula, besonders die den mantel um den hals festhaltende spange (Lanzelet 5989). das wort kam aus dem ahd. ins mlat. als nusca, nosca (Ducange 1, 2, 660. 682), und ins altfranz. als nosche, nusche (Diez⁴ 648). vgl. nestel.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1009, Z. 50.

nüschen, nuschen, verb.

nüschen, nuschen, verb.
1)
bairisch nueschen, herumriechen, herumsuchen wie die schweine Schm.² 1, 166; plattdeutsch nuͤschen, etwas mit der nase durchwühlen wie die schweine und hunde Dähnert 332ᵃ. s. nüscheln 2, nusten, nustern.
2)
schweiz. nuschen, säumig und ohne fleisz arbeiten, über verrichtung kleinlicher dinge die hauptsache versäumen Stalder 2, 246, nd. nussen, säumen, träge und faul arbeiten Dähnert 333ᵃ, sich nicht entschlieszen können brem. wb. 3, 253.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1010, Z. 1.

nüschen, verb.

nüschen, verb.
schweiz., binden, schnüren Stalder 2, 247. vgl. nusche 2.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1010, Z. 9.

nuscher

nuscher,
s. nusser.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1010, Z. 11.

nüscher, m.

nüscher, m.
das rülpsen Stalder 2, 247. s. nüscheln, nüschen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1885), Bd. VII (1889), Sp. 1010, Z. 12.

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Zitationshilfe
„nische“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/nische>.

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