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Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

rosengluth, f.

rosengluth, f.
die glühende farbe der rosen.
1)
wie rosengluth die lippen hold.
Tieck ged. 3, 2;
und rein entzündete rosenglut, und tulpenbrand, die schönheit.
Platen 78ᵃ;
denk dir ein weib im reinsten jugendlicht,
nach einem urbild von dort oben
aus rosengluth und lilienschnee gewoben.
Wieland 22, 148.
2)
metaphorisch für die rosen selbst:
wie laue winde dann mit leichtem flügel
die rosengluth am strauch lebendig fachen.
Lenau 25 Barthel;
die dornen tragen rosenglut.
Geibel 2, 41.
3)
rosig glühende farbe überhaupt; rosengluth der abendröthe, der wangen u. s. w.;
du strahlst mir in des aufgangs rosengluthen,
ich sehe dich im sternensaal der nacht.
Körner 2, 130;
in rosenglut getaucht die luft.
Geibel 3, 161;
aber seht doch ... wie die rosengluth und das frische grün seiner gesundheit unter den gelben maroden des jahrhunderts glänzt. J. Paul Tit. 2, 37. bildlich:
der jungen seele, die ein hauch des frühlings und der liebe
zu rosengluth hat angefacht, bring' östliche tröstliche rosen.
Rückert ges. poet. werke (1882) 1, 553.
4)
als bezeichnung eines mädchens: mit dir aber, du rosengluth, mögt' ich tanzen nach diesem presto. J. Paul flegelj. 2, 71.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1891), Bd. VIII (1893), Sp. 1200, Z. 7.

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Zitationshilfe
„rosengluth“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/rosengluth>.

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