Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

geläube, gelaub, n.

geläube, gelaub, n.
laubwerk.
1)
geläub, wäre mhd. gelöube:
dan wo sich nur die äst am stammen ausgebreitt,
hat ihr geläub und frucht das ganze land erfreüt.
Rompler 109.
auch volksmäszig noch, z. b. auf der Eifel gelöw n. blätterwerk von rüben Schmitz 1, 225ᵃ.
2)
neuerdings ohne den umlaut, als dichterwort:
schau, wie zweig an zweige er (der hauch) streicht,
— kaum flüsternd die blätter schwanken —
gleich der gleiszenden boa leicht
hinquillt durch gelaub und ranken.
gelaube bei Campe in einer dichterstelle (Grohmann).
3)
dasselbe ist vielleicht folg. geleuf vom Hundsrück (vgl. das gelöw von der Eifel vorhin), im alten waldrecht, wannehe der wald acker hat (eichelernde) und die undersassen schwein darin schlagen (hinein treiben), was sie da an dehme, abgabe zu entrichten haben: ist halber acker, halber dehme, ist voller acker, ganzer dehme, ist aber ein geleuf, soll es ein geleuf pleiben. weisth. 2, 209, also ohne abgabe? geleuf nur eine ganz geringe ernde? mehr blosz laub als früchte?
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1882), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2873, Z. 1.

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gelaich geläuftigkeit
Zitationshilfe
„gelaub“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/gelaub>.

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