Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

geizigkeit, f.

geizigkeit, f.
avaritia, habgier, mhd. gîtikeit (s. geitigkeit), aber auch schon gîzikeit, wenigstens md. im 14. jh.: teten sy (die schöffen) is aber in gizikeit ader durch ytel ere, das sy ammecht erbeten, so teten sy sunde. glosse zum weichb. h. v. Daniels u. Gruben 252, 6, aus habsucht oder ehrgeiz, auch gyzigkeit 263, 28. 364, 31 u. ö. (F. Bech);
dan ein ding heiszt eigener nucz
und hot ursprung von geiczikeit,
die aller sünden panir dreit.
H. Folz in den fastn. sp. 1320;
o alter, war auf ist dein wach (streben)?
auf nichten dan auf geiczikeit.
ders. bei Haupt 8, 522;
unreinickeit, böse begirde, geizickeit. Luther grund u. ursach 1521 c 2ᵇ (Dietz 2, 58ᵇ), nach Col. 3, 5, wo aber geiz in der übers.; ich wolt fürwar wenen, ir wöltet euer kleid der geizigkeit (geistlichkeit solt ich sagen) hierin bei mir abziehen, und wolt ein christ werden. H. Sachs dial. 44, 15, als neckende anrede an einen römischen geistlichen als besucher; dasz Esaias wol war sagt am vj. cap. 'von dem minsten bisz zuͦ dem meisten all gent sie nach der geizigkeit'. 45, 3; Judas verrieht Christum umb geitzigkeit und einer kleinen summen gelts willen. b. d. liebe 300ᵈ; noch bei Stieler 641, als selten.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1882), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2822, Z. 28.

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geilerei gelaichen
Zitationshilfe
„geizigkeit“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/geizigkeit>.

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