Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

geklimper, geklimpere, n.

geklimper, geklimpere, n.
subst. verb. zu klimpern.
1)
geklimper auf dem clavier u. ä.:
Galenus und Hippokrates
sind gegen mich nur stümper,
und alle herrn in us und es
führn einerlei geklimper.
Stephanie d. jüng. sämtl. singspiele Liegnitz 1792 s. 174;
der reim .. ein kindisches geklimper nennen sie ihn mit einer verächtlichen miene. Lessing 3, 207;
mistöne hör ich, garstiges geklimper.
Göthe 41, 326;
leer nennt, hör ich, und schwer ein magisterchen meine gesänge:
leer an geklimper vielleicht, schwer wie die reifende frucht.
Platen 2, 295.
2)
bemerkenswert auch noch in voller form geklimpere, auf dem clavier: jetzt vergeht den armen kindern das singen und tanzen bei ihren instrumenten, sie werden auf die geschwindigkeit dressirt und müssen, statt einfacher melodien, ein geklimpere treiben, das sie ängstigt und nicht unterhält. Göthe 57, 108 (11², 140 H.); vgl. gekakele, es ist die ursprüngliche bildung, die für das sprachgefühl das wesentliche der form, das infinitivische, in dem -e festhält, s. sp. 1617.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1882), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2831, Z. 59.

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Zitationshilfe
„geklimper“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/geklimper>.

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