Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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geien

geien,
seemännisch, ein segel unter die raa holen, zusammenziehen, auch aufgeien, in die gei setzen (s. unter gei), mittels der geitaue. nl. heiszt es gijen oder geien, schwed. aber giga, das tau gigtaͦg, nl. gijtouw und gijntouw (auch mit ei), deutsch auch gietau, gientau, d. h. mit nd. vocal (in geien ins hochd. umgesetzt). wenn man es mit geige zusammenbringt (vgl. das grosze nl. wb. unter geien), so widersprechen dem die formen nicht, und namentlich schwed. giga spricht dafür, vergl. rhein. gei unter geige 2, d, auch geichel vorhin mit nd. gygel geige Richey 74. ähnlich heiszt auf franz. schiffen ein flaschenzug poulie à violon, mit geigenähnlichen flaschen, violons auch die backen des bugspriets, auf dem rüstwagen das sperrholz östr. das geigel (s. geiglein a. e.).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1881), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2559, Z. 2.

geiten, gaiten

geiten, gaiten:
auch dieses spiels (zaubers) gemeinlich mit den jungfrauen gespielt, die junge hexin und zauberin waren und insonderheit zu solchem gottlosen stuck gegaitet und geweihet. Fischart übers. von Bodin de magorum daemonomania 1591 s. 93. ein schweiz. geiter m. (unterschieden von gîter) hackmesser, z. b. in der küche, beim weinbauer gibt Tobler 217ᵇ, woraus ein gaiten zurichten, zustutzen für Fischarts stelle allenfalls zu entnehmen wäre.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1882), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2809, Z. 15.

geiten

geiten,
geizen, alem. gîten, mhd. einmal bezeugt (Lexer 1, 1024):
Keiî sprach: sehet den wîgant,
wie rehte gerne er strîtet
und wie er dar nâch gîtet!
krone 24530.
im 15. jh. bezeugt in eergeidung (so), ambitio Dief. 29ᵃ, Frisch 1, 336ᶜ aus Altenstaig 13ᵈ (neben gytig 44ᵇ), wol auch in 'livido geiten' bibelgl. von 1418 Schm. 2, 82. s. auch geitigen. noch schweiz. gîten Stalder 1, 439, Tobler 222ᵃ (vergl. geiter), im 16. jh. im Tellenspiel vorr. 15, geit für geitet, gîtet:
darumb er seinem kind muͦszt schieszen
ein öpfel klein mit einem pfeil,
darumb das er da was subtyl (geübt),
mit dem armbrust zuͦr selben zeit,
welchs nun eins vatters herz nit geyt,
sein eigen kind also zuͦ schmähen.
W. Vischer die sage von der befreiung der waldstädte s. 169.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1882), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2809, Z. 23.

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Zitationshilfe
„geiten“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/geiten>.

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