Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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geischel

geischel
für geisel, peitsche, s. dort.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1881), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2607, Z. 63.

geischel, f.

geischel, f.
die hohle hand, eine handvoll (hampfel), als ungefähres masz gebraucht, s. unter gäuschel und dazu gaufe II, 4; aber auch anders, und lehrreich für die entwickelung des uralten begriffes und wortes, als armvoll, in einem dinghofrecht von 1338 aus dem Unterelsasz: und wanne sü die tuont (die frohndienste beim heumachen), so sol man iegelichem gen (geben) ein closterbrot, und sol in den stadelhof gan und sol nemen also vil howis alse er under siner geischelen getragen mag. Scherz 745, in späterer abschrift geiszelen weisth. 1, 728; es kann nur der gekrümmte arm sein, der da beim heu an die stelle der hand oder doppelhand (s. gaufe II, 3) getreten ist, die bei kleineren gegenständen von alters her als ungefähres masz dient, die leute durften sich ein armvoll (arfel) heu mitnehmen (vergl. unter gause 2); es ergänzt zugleich die begriffsreihe trefflich, die nachweislich vom munde als fassendem ausgegangen ist, s. unter gause 5, b und gaufe a. e. und zu dem nehmen von geld mit dem munde, auch als masz, zeugnisse aus alter zeit J. Grimm kl. schr. 2, 204 (Se. Edda 83), Wackernagel bei Haupt 6, 290, L. Tobler Germ. 25, 81 (vgl. auch die altrussischen mundkopeken). Das -sch ist übrigens nicht unecht, wie in geischel für geisel peitsche, sondern geischel samt gausche tritt als rechte nebenform neben geisten und geispen hohle hand sp. 1589, d. h. das einfache gaise (s. gause 3) wechselnd mit -k -t und -p verstärkt (vgl. schott. gouken und goupen unter gaufe I, 3, a); die spätere form geisel s. auch unter gäusel, wegen des ei unter gause 3.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1881), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2607, Z. 64.

geuschel, geischel, f.

geuschel, geischel f.,
nebenformen zu gauschel, gäuschel, vgl. oben sp. 1587. sp. 2607, die hohle hand, als getreide- und futtermaasz. vgl. geuse, geuspe u. a.: gip si dem pferde zu essen .. ie ein geischel vol. mittelalterliches hausbuch 22, 24; ein geischel foul geribens brotz. 22, 28. als maaszbezeichnung streift das wort je nach dem zusammenhange die ursprüngliche beziehung auf die hand ab und nähert sich anderen körpermaaszen, so nimmt es in der anwendung auf heu, stroh, die bedeutung armvoll an: und sol nemen also vil howis alse er under siner geischelen getragen mag. dinghofrecht von 1388, vgl. oben sp. 2607.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1898), Bd. IV,I,III (1911), Sp. 4638, Z. 2.

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Zitationshilfe
„geischel“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/geischel>.

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