Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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geifel, m.

geifel, m.
nebenform zu geifer (s. dort): hat doch Fr. Joh. Nas auch seine nas in dieses werk gestoszen, seinen geiffel in obgedachtes herrn Fischarts auslegungen geschmiert. Schadäus beschreib. des münsters zu Straszburg s. 67 (Hallings ausg. des glückh. sch. s. 245).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1881), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2563, Z. 65.

geifeln

geifeln,
'spöttlich lachen': darnach kam auch ein priester zuͦ Adolph und sagt, Adolphe bis getröstet im herrn und halt dich vast an Christum .. der jud aber stund und hinlachete oder geiflete. als das Adolph merkte, fragt er ihn, warumb er also spöttlich lachete? alle acta Adolphi Clarenbach Q 5. nrh. heiszt giffele kichern Aachn. mundart 69, nl. gijbelen ebenso, nd. gaffeln laut lachen Schambach 58ᵇ, schwed. dial. gaffla Rietz 181ᵃ, schott. gaff, s. dazu kichern 3, b, vgl. auch geib.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1881), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2563, Z. 70.

geisel, m.

geisel, m.
obses, bürge.
1)
die form.
a)
ahd. kîsal, gîsal, gîsil obses, vades Graff 4, 267, der es auch langob. beibringt, in der lex Roth. thingat in wadia et gisiles ibi sint (mit gl. giseli liberi homines), s. dazu a. e.; ags. gîsel, gŷsel m. Grein 1, 512, altn. und altschwed. gisl und gisli m. (d. h. stark und schwach, s. b), in den wbb. mit i, nicht î (í), wie noch norw. gisl (nicht gîsl) Aasen 216ᵇ, bei Vigfusson 201ᵃ aber gleichfalls altn. isl. gísl, gísli, wie bei Rydqvist 2, 40 (vgl. 632); schwed. gislan m., dän. gissel, gidsel, altdän. giselmand Molb. 1, 281. mhd. gîsel m. und n. (s. c), mnd. gîsel, nl. ghijsel Kilian, jetzt nur gijzelaar (s. geiseler).
b)
in der form wechseln stark und schwach schon mhd. (vgl. altn. vorhin, besonders auch unter 3, a), z. b. im Rolandsliede (vgl. W. Grimm s. 318):
huotet, daʒ er (der kaiser) iu iht gesprechen mege
iuweren sun ze gîselen.
88, 22 A, gîsele P,
als geisel in anspruch nehmen und fest halten;
sô erlœsen wir die gîselen.
18, 8 AP,
neben die gîsel 15, 11. 22. 27 P, wie Stricker Karl 1057. 2950, ze gîsel 1385, Rol. 26, 21 AP. Die starke form ist doch vorwiegend, hat auch nhd. den platz behalten und findet sich selbst im plur. noch lange, z. b.: er (Ariovist) solte den Galliern ... ihre geiszel wieder losz geben. Zinkgref 1, 287; als J. Caesar geisel von ihnen begehrte. 288; einander geisel geben, obsidibus cavere inter se. Steinb. 1, 851, Frisch 1, 336ᵃ; die persönlichen leiden der weggeführten geisel. Göthe 43, 51, Schweizerreise 1797 (geiszel 26, 47 H.), von geiseln welche die Frankfurter den Franzosen im j. 1797 hatten stellen müssen. Jetzt ist allein geiseln pl. gebräuchlich; auch mnd. gîslen pl., wie vorhin mhd.: de Romere gaven deme keisere twintich gislen. deutsche chron. IV, 177, 24. ahd. pl. kîsalâ, mhd. neben gîsel auch gîsle Nib. 235, 4 A.
c)
auch im geschlecht ist wechsel. mhd. erscheint es auch als neutr. (wb. 1, 537ᵃ):
ê diu gîsel chomen ûʒ mîner gwalt.
Rol. 102, 14. 28,
d. h. es sind kinder, fürstenkinder dem kaiser als bürgschaft von den vätern gegeben (s. 16, 17 ff. 100, 6. 28. 104, 9), daher das n.; es war alte sitte, sich vom gegner so sein wertestes, die zukunft seines hauses und landes als pfand geben zu lassen (vgl. Haupt 9, 154 fg., Nib. 1694, 2, pass. K. 281, 67), daher auch diu kint und bloszes geben im ursprünglichen texte für ze gîsel geben Karl 1389 ff. in der rede des gesandten vom könig M. an kaiser Karl:
jâ hât mîn herre Marsilie
drî süne edele ..
nim ir einen ze gîsel.
dar zuo gib ich mînen ..
man gît dir (auch noch) elliu diu kint,
die under den vürsten sint,
unze wir geleisten (völlig leisten, s. u. gebringen)
al daʒ wir geheiʒen (versprechen).
26, 18 ff.,
zu mînen vgl. 15, 11 dîne gîsel für dîniu kint ze gîsel nach z. 29. daher dann gîsel überhaupt als n., bei Wolfram, z. b. von Gawan in hoher kampfesnot:
sîn benanteʒ gîsel was der tôt,
und anders kein gedinge.
Parz. 410, 8,
nur mit dem tode konnte er sich lösen, kam er davon (vergl. gedinge 3 und 4, a, der kampf als rechtsstreit gedacht), Bartschdie geisel, die ihm bestimmt war (benant), die man von ihm verlangte ...“ Wolfram braucht es auch gleich pfant (s. 2, e), gleichfalls im kampfe unter dem bilde eines rechtshandels, wenn Gawans bruder für diesen einen kampf ausfechten will:
lâ mich für dîn arbeit
ein kampflîcheʒ gîsel wesen.
323, 19;
hêrre, ich sol dâ wesen pfant.
z. 4,
sîn (Gawans) pfant ich pin
8,
trete für ihn ein, vertrete ihn, haltet euch an mich statt seiner; ze gîsel geben (das leben) 609, 26 ist eigentlich gleich ze pfande geben, verpfänden, wie Nib. 2041, 2 die Piaristenhs. 2154, 1 dieses für jenes setzt von Hagen. man mochte nun beim n. gîsel an pfant n. denken.
d)
aber auch als fem., und zwar lehrreich.
α)
nhd., aber gewiss älter: nu hatte er zuvor, da die Römer im absiegten (md. für obsiegten), seinen son Antiochum ... gen Rom zur gisel oder pfand geschickt. Luther vorr. zum Dan. bei Binds. 7, 373, Dietz 2, 51ᵃ, auch noch mit î, wonach eine vermischung mit dem folgenden geisel f. nicht denkbar ist (das doch auch seinerseits als m. vorkommt);
ich wil nur meine schuld gerade zu bekennen,
und deine (gottes) geisel mich ganz unverholen nennen.
Fleming 17 (deinen Lapp. 4, vgl. 683), nach ps. 32, 4,
mich deiner gewalt überantworten, zur bestrafung, wobei vielleicht doch zugleich an das folgende geisel gedacht ist;
als dich unsers volkes willen Rom zu einer geisel gab.
Schönaich Hermann 6;
und man band ihn und behielt ihn
in der burg als eine geisel.
H. Heine romanz. 93.
so in wbb.: zur geisel geben, donner en ôtage Rädlein 341ᵃ; von einem seinen sohn zur geisel bekommen. Steinb. 1, 851 (unter 'der geisel, obses' und neben zum geisel, einen geisel geben); gyzelbrief, brief worinnen die bedingungen der geiszel und ihre versprechungen aufgezeichnet sind. M. Kramer nl. wb. 1787 161ᵇ, falls das nicht pl. ist (im deutschen theil geiszel m.); vergl. die var. bei Schiller sp. 2612 und noch aus der gegenwart Bartsch unter c, auch Schmeller 2, 75 setzt das f. neben m. an. es könnte sein wie die waise auch von knaben (mhd. der weise), die aus dem pl. übernommen, aber es ist älter und hat andern hintergrund.
β)
das f. erscheint schon altn., doch nur im pl., gîslar oder gîslir f. neben gîslar m., setja gîslar, geiseln stellen, s. Egilss. 243ᵇ, Fritzner 204ᵇ; ebenso aber von gîsling f. geiselschaft (s. dazu geiselung) setja gîslingar, d. h. das abstractum für das concretum, der begriff für den träger des begriffs gesetzt; das f. musz wol vom ersten auf das zweite mit übergegangen sein. dieser begriffstausch liegt auch vor in franz. otage, ital. ostaggio, engl. hostage, altfranz. hostage, die in mlat. hostagium, eigentlich obstagium (von obses, s. u. geiselung) deutlich die begriffliche auffassung zeigen, dann aber den geisel selber bezeichnen. beides schwankt aber noch in franz. donner, prendre, demeurer en otage: in geiselschaft oder als geisel, wie altn. taka at gîslingu, zur geiselschaft oder als geisel (Möbius 141). übrigens gab es altn. auch gîslingr m. geisel Fritzner 204ᵇ, was den übergang erleichtern konnte, vgl. unter geiselung dieses vom geisel selber.
γ)
es ist also wie die kunde neben der kunde vom kundmann im geschäftsleben (V, 2622), eigentlich gleich kundschaft, wie im rechtsleben franz. témoin zeuge, d. i. eigentlich testimonium, wie engl. witness zeuge, eigentlich zeugniss, und ebenso bei uns sowol zeugnis auch von den zeugen selber, als umgekehrt zeugen pl. vom zeugnis (Luther sp. 1712 m.):
so lasz man mir die zeugnuss gon (kommen),
deren man gnug bekommen wird ...
ir knecht, habt ir zeugnüss bekommen?
'ja, herr, wir haben vier mitgnommen'.
E. Martin Freiburger pass. 127. 128.
wie dabei wort und begriff sich zwischen oder über beiden in der schwebe bewegen können, die eben dem bedürfnis des lebens recht entspricht, zeigt z. b. kundschaft vor gericht V, 2642fg. auch geisel erscheint in dieser schwebe, wenn geisel m. auch für die geiselschaft erscheint in der wendung einen rechten geisel tun (s. 2, d) und umgekehrt geisel f. gleich geiselschaft; nur forderte dieses als hintergrund ein ahd. gîsalî f., geiselschaft (gîselschaft ist erst mhd.), das dann mhd. zu gîsele, gîsel werden und mit dem m. zusammenfallen muszte, aber vielleicht in Luthers gisel f. noch vorliegt; das häufige mhd. ze gîsel, gîsele (s. b) könnte sein wie franz. en otage, sowol zur geiselschaft wie als geisel. s. auch zu geisel von mehreren unter 2, c, β.
e)
zur form ist noch bemerkenswert das alte î in jenem gisel bei Luther neben dem sonstigen umsatz des î in ei, wie im alem.: gisel Dasyp. 342ᵇ, gysel 157ᵈ, Maaler 202ᶜ, dagegen auch mit (falschem) ai, schwäb. 16. jh., s. 2, c. die schreibung mit -sz (bei Adelung mit berufung auf die aussprache), obwol schon im 15. jh. auch giʒel vas Dief. nov. gl. 377ᵃ, ist hier so unberechtigt wie beim folgenden geisel, auch im 16. 17. jh. ist -s das vorwiegende; wie beim folg. (s. d. 1, b) auch hier eine form mit -sch nach gîschelschaft unter geiselschaft. Merkwürdig aber eine entstellung in gesell, gesel, im 15. jh. z. b. in Meusebachs Nib.hs. (h), die sprachliches nachdenken verrät (s. z. b. u. gegeneinander 2 a. e.) 216, 3. 235, 4. 237, 2. 249, 2. 1694, 2; dasz auch das nicht gedankenlosigkeit war, bezeugt 'obstagium geselschaft' Dief. 390ᵃ, voc. 1482 k 6ᵃ. s 1ᵇ, und Keisersberg: Mattheus der zöllner bereitet ein herrlich mal, ein gesellenmal oder ein giselmal. post. 185ᵇ, Frisch 1, 336ᵃ (s. u. geiselmahl), es war eine falsche ausdeutung, die umgieng, noch im 17. jh., wenn Stieler 827 meint, geiszel sei eine entstellung, denn: saniores statuerunt, quod sit a gesell, socius, quia plures plerumque dentur obsides; nicht erst geisel, schon gîsel mochte so in gisél umgedeutet sein, den anlasz gab das lustige leben in der geiselschaft unter 2, c, γ, vergl. unter geiselfresser und guter gesell gleich lebemann.
2)
gebrauch und bedeutung.
a)
wiewol es schon ahd. nur obses, vades glossiert (s. c), zeigt es sich doch noch mhd. auch blosz für kriegsgefangener, den der sieger (vorläufig) leben läszt, nicht als bürgen für spätere leistungen, sondern aus gnade oder edelmut o. a. (vgl. 3, c, δ), s. die ausführung im mhd. wb. 1, 536. 537ᵇ; z. b. als Hartmut Hetels burg erobert hat, um die Hilde zu entführen:
Hartmuot die gîsel brâhte   mit im ûf den sant (zur einschiffung).
Gudr. 804, 1,
d. h. die Hilde mit ihrem ingesinde, wobei an eine künftige rückgabe oder auslösung eben gar nicht gedacht wird; vom gefangenen Hartmut und den seinen:
die vil edele gîsel   man ûʒ den banden lieʒ.
1600, 1, s. auch 1610, 3;
im Sachsenkriege, als Liudgast sich dem Siegfried gefangen gibt (er bat sich leben lâʒen und bôt im sîniu lant), die seinigen aber ihn befreien wollen:
dô werte des heldes hant
sînen rîchen gîsel   mit ungefüegen slegen.
Nib. 189, 3;
frides er (Liudger) dô gerte:   des werte man in sider.
doch muose er werden gîsel   in Guntheres lant.
216, 3,
als gefangener folgen (daher der acc. lant); in den letzten kämpfen erbietet sich Dietrich zum schutze Günthers und Hagens, falls sie sich ihm ergeben wollen:
ergip dich mir ze gîsel,   du und dîne man:
sô wil ich behüeten,   so ich aller beste kan,
daʒ dir hie zen Hiunen   nieman niht entuot.
2274, 1,
was von den andern als bloszes ergeben aufgefaszt wird:
daʒ enwelle got von himele,   sprach dô Hagene,
daʒ sich dir ergæben   zwêne degene
die noch sô werlîche   gewâfent gein dir stênt
u. s. w.;
bildlich von einem liebenden als gefangenen der Minne, mit gevangen wechselnd, und so dasz an eine auslösung eben gar nicht gedacht wird:
frou Minne vie den rîter sâ
und zôch in in ir hâmît (festen hag) ..
ze gîsel muose er ir den muot
geben und daʒ herze sîn,
daʒ diu beide muosen sîn
ir gevangen biʒ an ir tôt.
Wigal. 109, 1 (4145),
mit merkwürdiger var. giser in C (alem.). so setzt denn auch im 15. jahrh. das Nibelungenlied in der Piaristenhs. für gîsel in der regel gefangen ein:
doch must er sein gefangen   in kunig Gunthers hant.
213, 3 (gleich 216, 3 oben);
er bringt mit im gefangen   vil mangen kuͤn weigant.
232, 4 (rîche gîsle 235, 4), s. auch 234, 2. 873, 4 (246, 2);
und gib dich mir gefangen   und Hagen, dein gesell.
2394, 1 (s. 2274 vorhin),
die gewöhnliche bedeutung (c) muszte wol inzwischen diese vollends unterdrückt und es für diese fälle unbrauchbar gemacht haben, die also die ältere bedeutung darstellen werden. aber auch von todten und schwerverwundeten, die liegen bleiben, heiszt es in mörderischem kampfe:
ze gîsele si dâ lieʒen
manigen ellenden gast.
Alex. 4548 W.,
nicht von gefangenen, wie der zusammenhang zeigt, es musz ein hohnwitz in der kriegssprache gewesen sein; vgl. auch aus Beheim sp. 2613.
b)
aber auch ganz anders, im dienste des herrn, auf wichtiger vertrauensstelle. so altn. als wächter, späher, s. Fritzner 204ᵃ (vergl. norw. gisla spähen Aasen 216ᵇ); ein hoher kaiserlicher beamter heiszt einn gisl (var. gils) keisarans fornm. sögur 1, 151 (vergl. Vigfusson 201ᵃ), in einer andern saga derselbe mann in umschreibung sa mađr, er Otto inn ungi keisari hafđi gislat þangat 8, 9 (nachher gislinn), als gisl dorthin gesandt hatte, also wol ein bote mit wichtigem auftrag. einen nachklang auch bei uns bietet noch im 14. 15. jh. der geiselhofmann (s. d., vgl. geiselmeier), der von einem herrn einen hof zur bewirtschaftung erhält. der eigentliche begriff scheint danach: ein diener, von dem sich der herr in einem wichtigen amte vertreten läszt, mit vertrauen und verantwortung zugleich. wie einigt sich das aber mit dem vorigen und folgenden begriff? das wird in der entlegensten vorzeit zu suchen sein (vgl. 3, c, δ). an Etzels hofe erscheinen Hagen und Walther von Spanien, seine geiseln (Nib. 1694), zugleich als krieger in seinem dienste, ihm ze êren, vermutlich mit einer kriegführung in seinem namen beauftragt:
er und der von Spâne   trâten manegen stîc,
dô si hie bî Etzel   vâhten manegen wic
ze êren dem künige,   des ist vil geschehen.
Nib. 1735.
so erscheint in dänischer sage Holger Danske als geisel bei Karl dem gr. und theilnehmer an seinen kriegszügen (Zachers zeitschr. 1, 493), vergl. in dem ags. liede von Byrhtnoth 265 se gŷsel als tapferer kämpfer und helfer. s. auch langob. gisel als zeuge unter 3, c, ε.
c)
gewöhnlich ist geisel ein bürge, den einer aus dem kreis der seinen in die gewalt eines andern gibt als bürgschaft und unterpfand für eine schuldige leistung bis zu deren erfüllung; obses, ein gysel, pfandsman. Dasyp. 157ᵈ, Frischlin nom. 470, Maaler 202ᶜ, hier mit der erklärung: person dem feind in einem vertrag oder vereinigung zepfand geben; daher gysel und pfandsleute Fronsp. 3, 237ᵇ aus Tacius. Aventin erklärt: der geisel ist bei den alten Teutschen gleich so vil als ein lebendig pfand gewesen (Schm. 2, 75); s. unter e geisel selbst als pfand.
α)
so im kriegsleben, mhd. u. s. w. s. unter 1, a. b. c; nhd.: wo ich aber gnuͦgsame bürgschaft und verschreibung oder gaisel von eüch angenommen (k. Friedrich I. von Saladin) und het euch umb ein summa gelts oder golds auf schatzung wider zuͦ ewrm raich anhaim lassen mit der verbindung .. das unser kainer den andern mit kainer kriegsüebung anfertigen wolt ... Haupt 5, 262, volksbuch vom kaiser Friedrich Augsb. 1519; aber er mocht weder gaisel noch pürgschaft nit gehaben. 263, vgl. nachher das. pürgen und gelt aufzuͦbringen und dazu mhd. stabreimend gîsel unde guot Karl 3324. 3346, gelt unde gîsel Mart. 122, 37; dasz die obern Allgewer (bauern) .. ire gaisel, so sie ime (dem bündischen feldherrn) gegeben, noch nit erlediget. Baumann qu. zur gesch. des bauernkr. in Oberschwaben 572, d. h. durch aufrichtung der versprochenen verschreibungen (revers), vgl. namb der truchsäsz aus inen pürgen und geisel 567; als Julius Cæsar geisel von ihnen begehrte, antwortet er (d. h. Dietwig, der Schweitzer gesandter): die Schweitzer weren von ihren vorältern also angewiesen, dasz sie gewohnt weren, geisel zu nehmen, und nicht zu geben. Zinkgref 1, 288;
er fing kaum an zu blühen (der junge fürst),
als er auf Abas wort auch must in Persen ziehen
und für uns (die fürstin, mutter) geiszel sein.
A. Gryphius 1, 137;
vom molossischen volke gesendet
war ein geisel daselbst, dem bohrt er den dolch in die gurgel.
Voss Ovid 3, 58;
weswegen, glaubst du, dasz man uns nach Pilsen
beorderte? um mit uns rath zu pflegen? ...
wir sind berufen, uns ihm (Wallenstein) zu verkaufen,
und weigern wir uns, geisel ihm zu bleiben.
Schiller Piccol. 5, 1 (Octavio zu Max).
es heiszt mhd. gîsel nemen und geben (vgl. Zinkgref vorhin), gîsel setzen (s. unter β), wie altn. setja gîslar 1, d, β; nhd. geisel schicken 1 Macc. 8, 7, gysel von eim nemmen Maaler 202ᶜ, geiszel begehren, annehmen, ausliefern, ledig geben Stieler 827, die beiderseitige geiseln gegeneinander auswechseln Ludwig 720, als begriff gibt er 'ein persönlicher bürge bei überlieferung einer belägerten stadt'. zu dem auswechseln vergl. 'Gustav Horn als gegengeisel in Augsburg 1647' Schm.² 1, 948 (nachzutragen sp. 2239), vergl. mehr aus dem 30jähr. kriege unter geiselschaft, auch von weggeführten geiseln in Frankfurt 1797 Göthe unter 1, b.
β)
das heutige als geisel hiesz auch nhd. lange zu oder zum geisel, mhd. ze gîsel (s. unter a, auch 1, b), mnd. tô gîsele (s.γ a. e.):
(Liudgêr) den ê dâ hete betwungen   Sîfrides hant
und in ze gîsle bræhte   in daʒ Guntheres lant.
Nib. 821, 4;
und darumb seczt er (könig Karl IV.) vier groszer herrn von Pechaim ze geisel umb daʒ wirdig heiligtum, daʒ man hinein lech (aus Baiern nach Böhmen). also wolt der selb künig Karl der geisel chainen sich laszen stellen u. s. w. deutsche chron. II, 356, 30, in der bedeutung zu γ, als bürgschaft für rückgabe; einen zum gysel geben, dare obsidio. Maaler 202ᶜ; der bub Antiochus war zu Rom zum geisel gegeben. Luther tischr. 426ᵇ; und haben Dietrichen nach Constantinopel zum geysel gesandt. Micrälius Pommern 1, 64; ich stelle mich zum geisel dar, ich stehe dafür, obses hujus rei sum. Aler 873ᵇ (vgl. stellen vorhin); ich verwahre sie zum geisel deines tyrannenmords. Schiller III, 39, 19 (var. zur geisel 245, 10), Fiesco 2, 12, als bürgin, die mir die ausführung des t. sichert; darüber wolle er ihr seinen eignen sohn zum geiszel geben. VII, 260, 6. Bemerkenswert auch im plur. zu geisel (nicht geiseln), im 16. jahrh.: und nam der furnemesten leute kinder zu geisel und behielt sie auf der burg zu Jerusalem. 1 Macc. 9, 53; wiltu mir nu ... seine zween söne zu geisel geben, das er nicht von uns abfalle ... so wil ich dir in ledig geben. 13, 16. das ist aber wol wie franz. en ôtage (nicht ôtages), mlat. in hostagium dare auch von einer mehrheit, d. h. eigentlich geiselschaft, s. Luthers zur geisel 1, d, α, vermutlich der nachklang eines ursprünglichen gîsalî f., geiselschaft.
γ)
früher aus dem kriegsleben auch in andere verhältnisse übertragen, geisel als bürge, leibbürge für die erfüllung von allerhand übernommenen leistungen oder verbindlichkeiten, mlat. obstagium, ostagium; zur sache s. Grimm rechtsalt. 620, Zacher in s. zeitschr. 2, 497 ff., Haltaus 620 fg., die alte kriegsgefangenschaft ist dabei umgebildet in eine freie haft des verpflichteten selbst oder seines bürgen, gewöhnlich mit begleitern. mhd. gîsel ligen, d. h. als geisel (vgl. sp. 2414, ligen wie die gefangenen):
er muoʒ mir lâʒen daʒ leben
ode muoʒ mir mîn silber geben,
vür daʒ lît er gîsel hie.
Amis 1945;
wer och daʒ, daʒ der gyselen einer verdurbe, an des stat sol ich einen andern als (ebenso) guͦten geben ... oder die andern gysele sullen gysel ligen alle die wile unz ich einen andern gysel gibe. Lucerner urk. von 1307, Kopp geschichtsfr. 1, 43 (Schm.² 1, 948). oft in urkunden, s. Lexer 1, 1022, z. b.: so sollen sie vier erbar knecht mit vier muͤszigen pferden gegen Schafhausen in die stadt in ein offen würtshaus zu gisel schicken, die da laisten ein recht offen gewonlich und kuntlich gisellschaft. Haltaus 621, vom jahre 1408; die zwey giszeln und burgen sollen von stunt nach der manunge inryten und inkommen in die stad Cassel mit iren selbs lyben (vgl. leibbürge) in eine uffin herburge (s. sp. 1777), die in da benant wirdet, und darinne einen rechten gyszel und inleger thun und halten und nummer darusz kommen, sie haben dan .. das., vom jahre 1418, in einer urphede; vergl. aus dem 14. jahrh. bei Zacher a. a. o. 498 in gysels wyse infaren, inkomen, lat. per modum obstagii oder nomine veri obstagii intrare, bei Lexer invaren und laisten (daher auch leister) in geisel wis, bei Grimm a. a. o. in geiselweis, als laistens recht ist; s. auch einreiten 1 am ende, einlager, wie es auch hiesz, denn aus dem ligen als gefangener war nachher ein einlagern mit lustigem leben geworden (s. geiselmahl). niederd. im Bremer stadtr. 2 enen to gisele leggen, das einlager halten lassen, aber auch von einer art strafhaft für streitende parteien, die sich vom schiedsrichter nicht wollten vergleichen lassen (Brem. wb. 2, 513).
d)
bemerkenswert aber auch einen geisel halten, thun für geiselschaft halten im 14. jh.: adir sulde zwelf knechte, zwelf pferde zu Menze in eine uffen hirburge .. in giselschaft senden und da inne ein rechten gisel halden als lange u. s. w. Haltaus 621; so geloben wir ... so balde wir des irmanet werden, ieclicher mit sînes selbes libe einen rechten gisel dun und halden zu Lanstein. das.; einen knecht leggen gan Thun .. offen gisel ze halten. schweiz. vom j. 1471 bei Zacher 499; s. auch u. γ einen rechten gisel und inleger thun und halten. ebenso mnl. ghijzel houden Oudemans 2, 680 und entsprechend mlat. obstagium tenere bei Zacher 499 (13. jh.), altfranz. tenir hostage (Littré s. v. otage). ebenso den geisel essen Frisch 1, 336ᵇ, s. unter geiselesser. s. dazu u. 1, d, γ von geisel als fem.
e)
wie der geisel auch pfandsmann hiesz, als zu pfand gegeben (s. u. c), so auch selber pfand, s.zur gisel oder pfand Luther u. 1, d, obsides, die sich zuͦ pfand stellen Dasyp. 157ᵈ, das er das hailig sacrament und seinen getreuen capellan solt hinder im zuͦ pfandt laszen Haupt 5, 263, volksbuch vom k. Friedrich. auch gîsel und pfant zugleich:
er satzte ir gîsel unde pfant,
daʒ er al sîn schulde
buoʒte unz ûf ir hulde.
Iwein 3782.
und gîsel auch selbst als pfand, s. schon Wolfram bildlich unter 1, c a. e.:
sô wil ich dich haben mir ze phande ...
dû muost mîn gîsel sîn.
Gudr. 129, 4. 132, 1;
des sî mîn lîp (leben) dîn gîsel,
sprach eʒ (das kind), ôhem Tristant,
und mîn wârheit dîn pfant.
Heinr. v. Freib. Trist. 5090;
von einem gefangenen, der sein ehrenwort bricht, indem er auf gelübde frei gelassen wird zu späterer stellung, aber entrinnt:
sein er er da zu geisel gab.
Beheim Wiener 365, 3,
liesz sie als pfand oder statt seiner gefangen in den händen der feinde, d. h. hatte sie verloren, eigentlich wie unter a a. e. von den todten, die ein heer auf der wahlstatt läszt. aber auch wirklich, nicht nur so bildlich, geisel für sachliches pfand, in mhd. gîselslôʒ (s. Lexer 1, 1023), das als pfand ausgeliefert wird, wie noch franz. ôtage in der kriegssprache von plätzen die dem feinde als bürgschaft bei einem vertrag eingeräumt werden. ebenso altn. gísla sér land, sich als pfand besetzen (geiseln) Vigf. 201ᵃ. s. auch geiselpfand.
3)
zur vorgeschichte des wortes.
a)
wesentlich ist da zunächst ein einfaches gîs, gîse für gîsel, stark und schwach wie dieses (s. 1, b), mnd. und nrh. in resten bewahrt, wesentlich in der wendung tô gîse, wie zu geisel 2, c, β: de koning der Wende vôrde mit sik tô ghîse de besten de in deme lande weren. Lüb. chron. 1, 19 u. ö. (Sch. u. L. 2, 115ᵃ); nam he tô ghîse êrlîke persônen van Gent. 1, 89. nrh. im Karlmeinet (vgl. Bartsch 293):
.. sprach der alde wyse,
mich selver have do zo gyse.
430, 30 (zo gysel 34. 38);
alsus erlœsen wir de gysen (: wysen).
408, 57.
Älteres zeugnis für diese ursprüngliche form bieten namen mit gis neben gisil, gisal, auf die schon Frisch 1, 336ᵃ. 350ᵇ hinwies, s. bei Förstemann namenb. 1, 515 ff., z. b. Willigis neben Willegiselus (lat.), Madalgis neben Madalgisil, Fridugis neben Fridugisal, Ebergis neben Ebregisil, die kurze form ist weit häufiger; auch als erster theil Gisulf neben Gisalolf (-wolf), Gisfrid neben Gisalfrid, Gisibald neben Gisalbald, Gisibrand neben Gisalbrand, Gisemund neben Kisalmund. Dazu erscheint neben Gisibrand, Gisbert, Gisulf auch Gisinbrand, Gisempert, Gisenulf, d. h. bereits schwaches gîso neben starkem gîs bezeugend. auch blosz Giso, weiblich Gisa, neben Gisilo und Gisila, Gisela, mhd. Gîsel, auch weiblich (Renner 18239).
b)
in den namen liegt überhaupt die älteste und reichste bezeugung des wortes vor, mit einer manigfaltigkeit nach form und gehalt, deren glückliche aufhellung für das wort das eigentliche licht geben würde.
α)
zur form ist noch zu bemerken die tauschende stellung der beiden bildungstheile, wie sie den am meisten gebrauchten wörtern als namentheilen eigen ist, z. b. Gêrnôt und Nôtgêr, Gêrnand und Nandgêr, Walthari und Harialt, Hariolt (für -walt). ebenso Fridugîs und Gîsfrid, Berehtgîs und Gîsbert, eigentlich Gîsberht (nhd. Giesebrecht), Baldigîs und Gîsibald, Thrudgis und Gistrudis weiblich (auch Gisaldruda). auch mit gîsil z. b. Bertigîsil und Gîsalbert (nhd. Geiselbrecht, in mnd. koseform Giseko mnd. wb. 2, 115ᵃ), Fridugîsal und Gîsalfrid, Gîsilheri und fränk. Charegîsil (auch Harigîs), Gîsloald und Waldegîsil, fränk. Childegîsel und Gîsalhilt weiblich; vgl. auch Gîsalmuot und Muotgîs, Gîselwin und Winigîs, Gîsalrîch und Rîchkîs, Gîsilhar und Harigîs, Gîsalhelm und Helmgîs (fränk. Chelmegîsel) u. s. w.
β)
dem inhalt nach weisen viele der namen auf das kampfleben, wie Fridugîs, Fridugîsal und Gîsfrid, Gîsalfrid, dann Gîsalhelm, Gîsalbrand (schwert), Gîslindis f. (schild), Gîsilheri, Gîsalhilt f. (kampf), Hadegîs, Gunthigîs, Gundegîsil, aber auszer den ersten mit fridu stimmt kaum einer ohne weiteres zu der gewöhnlichen bedeutung; sie klingen vielmehr wie heldennamen überhaupt (vergl. c, γ), z. b. auch Gîsalbald (kühn), Gîsalhart, Gîsalmuot, Helidgîs, dann Gîsleramnus, Gîsalolf, Wolfgîs, Berengîs (rabe, wolf und bär), Ebergîs, oder wie glanz, ruhm, adel bezeichnend, z. b. Gîsalbert, Gîsalmâr, Lobegîs, Adalgîs, Adalgîsil, Hrôtgîs, Ermengîs (mit weibl. Adalgîsa, Ermengîsa), Amalgîs, in ältester zeit besonders als namen von königen. selbst zu den göttern tritt es in beziehung in Godigîsil, Ansigîsil, Ansigîs, Albgîs, Alagîs, falls es für Alahgîs stünde. von den frauennamen ist noch bemerkenswert Gislegardis, eigentlich die einem bedrängten helden mit und in ihrem heiligen kreise schutz und zuflucht gibt (s. unter garten sp. 1396), auch Gîsilberga, Gîsilbirga, Gîsalburg, wie gleich Hiltigart auch Hildiberga, Hildibirga, Hildiburg Förstem. 1, 669 ff. (vgl. sp. 1776).
γ)
und so bei allen stämmen, also von vorgeschichtlichem alter, auch z. b. langob. Giselberga (vergl. den lomb. ort Gislarengo mit bair. Geiselhöring L. Steub), Helmichis, Guinichis (ahd. Winigis), burgund. Godigisil (5. jahrh.), Conigisel, Gislabadus, Gislaharius, westgoth. Gisaleicus, königsname (6. jh.), fränk. schon im 4. jh. Modigisil als königsname, ags. Wilgis, Gislhere, altn. Þorgísl, Spágísl, Auđgísl, Hergísl (vergl. mhd. Gîselher) Vigfusson 201ᵃ, altschwed. Þorgisl (runisch Þurskisl), Raþgisl, Eringisl, auch Gisl, Gisli Rydqvist 2, 262. altn. aber öfter mit umsprung des s und l Þorgils, Hergils u. s. w., wie auch ags. Cynegils, Wihtgils (Grimm gramm. 2, 496), noch norw. Torgils, Hergils, Gils Aasen 216ᵇ; ebenso übrigens altn. gils für gisl geisel Egilss. 241ᵃ, wie selbst im part. praet. gilstir für gislađir (gegeiselte) Fritzner 202ᵇ. 204ᵃ, diesz deutlich nur ein gewaltsames kürzen und bequemermachen, das aber auf häufigsten gebrauch weist.
c)
weiteres vordringen stöszt auf verschlungene wege.
α)
auch echte kürze wird doch vorliegen in der alten nebenform -gisclus, z. b. Modigisclus (4. jh.), Godigisclus (5. jh.), Viligisclus (6. jh.), Teutgisclus, Aragisclus, s. Förstem. 1, 519 (schon J. Grimm gramm. 2, 495), auch Gisclafrid 523, Gisclamund 525, Conigisclus, Gisclaharius Wackernagel kl. schriften 3, 396. 400; selbst Gislaharius das., Gislabert, Gislehard, Gislemar, Gislemund, Evergislus u. s. w. bei Först. setzen vielleicht kürze voraus, noch deutlicher Wandregesil neben -gisil 1257, Gesulf 518, wenn sie häufiger wären; auch in Ricgist, Thiotkist neben Ricgis, Theotgis Wack. 376. Als burg. form nimmt Wackernagel das. gisikil an, als doppelte verkleinerung oder koseform (vgl. hünkel, enkel) von gis, einfach verkleinert gisil, diesz als nebenform von gîsal (zu dem aber nach obigem auch ein gîs gehört); zu gis aber als nebenform gais, daher der vandalische königsname Gaisericus auch Gizerichus, Gysiricus (Först. 1, 462), wie der westgoth. königsname Gesalecus Cassiod., nach Wack. 362 goth. Gaisalaik, auch Gisaleicus Först. 517, und ebenso könnte sich entsprechen goth., vandal. Radagais und fränk. Radogis, langob. Radechis Först. 999 (vergl. altschwed. Raþgisl oben, Gisalrat Först. 526), wie Diefenb. goth. wb. 2, 397 Merogais und Merigis zusammenstellt. Als bedeutung nimmt Wackernagel 375 speer, bildlich held, für gis (gisil) wie für gais, diesz als urform von gêr, die eben die namen noch zeigen (s. Först. 461), auch den übergang in gêr z. b. in Radiger neben Radagais Wack. 362, Först. 999, vgl. Ἀριόγαισος, könig der Quaden, neben Hariger Först. 623. die bedeutung freilich kommt nicht geradezu überein, denn gêr ist wesentlich das speereisen (s. sp. 2542 ff.), gais aber kann nach folgendem nur der speer selber, eigentlich die gêrstange gewesen sein, wol noch aus der zeit vor der einführung von erz und eisen her, die vielleicht mit dem umsatz in gêr zusammenhang hat.
β)
also ein stamm gis mit ablautender ausgestaltung in gîs, gis und gais, ohne eigentliche änderung des begriffes, wie das beim adj. klein vorliegt in den ältern nebenformen klîn und klin (V, 1088). da treten denn auch andere wörter herzu, mit zunächst recht auseinander gehenden bedeutungen: geisel f. peitsche (s. folg.) und geisel deichsel. dazu altn. isl. geisl m. stab als stütze beim schrittschuhlaufen und geisl, geisli m. lichtstrahl Fritzner 197ᵃ, das erste auch gisli 204ᵇ, gísli Egilss. 231ᵇ, vgl.sólar geisli sonnenstrahl 760ᵃ, himingeisli himmlischer lichtstrahl 337ᵇ, ægigeisli schrecklicher blick 121ᵇ, brágeisli augenstrahl 73ᵃ; älter dän. gisel sonnenstrahl Molbech 1, 292, noch norw. geisle m. lichtstrahl z. b. aus einem loch in der wand Aasen 214ᵃ, vgl. gisl m. nebensonne 215ᵃ. Der strahl ist eigentlich als geschossener pfeil oder speer gedacht, wie strahl selber ursprünglich pfeil bedeutet, der geisl, gisli als stab aber (und geisel deichsel) musz sachlich der vorfahr des speers sein, ein gespitzter stock. Neben gis aber kommt gas als stamm in frage in goth. gazds stachel, hd. gart (s. d.), mit dem umsatz des -s in -r, der hier zwar in gêr eintrat, merkwürdig auch in goth. gairu, aber in geisel u. s. w. ausblieb. auswärtig stimmt lat. hasta trefflich (vgl. Osthoff in Kuhns zeitschr. 23, 87), sachlich noch näher zu gis u. s. w., als zu gazds (vergl. -gist für -gis unter a).
γ)
aber geisel obses geht einen noch verschlungenern weg. man nimmt dafür als ursprüngliche bedeutung kriegsgefangener an mit hinweis auf griech. αἰχμάλωτος, eigentlich speergefangner, im kampfe gefangen (Wack. kl. schr. 3, 375, wb. zum leseb. 1839). aber der speergefangene kann unmöglich selber speer heiszen. auch hier musz held der ausgang der entwickelung sein (s. b, β), als speer bezeichnet, wie in Nôtgêr, Nandgêr u. ä. und kurz Gêro, Gêr. nachher musz es, in der form gîs, gîsel, auf den weg gekommen sein, der zur heutigen bedeutung führte, durch welchen anstosz freilich gerade dieses allein unter den vielen namen für held, bleibt dunkel; etwa, weil der überwundene dem sieger seinen speer, die alte hauptwaffe übergab (vgl. vom schwert spalte 1714 d) als pfand und zeichen der unterwerfung? oder dann auch zu gleichem zweck aus den seinigen den besten, tapfersten, ersten, der vielleicht selbst auch der speer des kriegsherrn hiesz (wie ähnlich noch die rechte hand)?
δ)
auch der gebrauch von kriegsgefangenen überhaupt, die man leben liesz, galt vielleicht eigentlich nur von hohen gefangenen, wie von fürsten u. 2, a, die mit dem namen eigentlich zugleich geehrt waren, als hohe helden anerkannt, mit denen der sieger nun seinen hof geziert fühlte und von ihnen so mehr ehre gewann als durch ihren tod. auch zu geiseln als bürgen nahm und gab man ja die besten, wertesten (vgl. unter 1, c), die zugleich als zierde des hofes dienten, wo sie vergeiselt waren. daraus wird wol selbst der merkwürdigste gebrauch 2, b begreiflich, dasz ein solcher gîsel, der selber von seiner sippe getrennt auf das vertrauen des neuen herren angewiesen war, von diesem auch mit besonderm vertrauen geehrt ward und in besondern vertrauensdiensten verwendet (wie z. b. Walther und Hagen an Etzels hof dort), ja als völliger vertreter des herren, wie ursprünglich vielleicht in geiselhofmann.
ε)
dieser begriff der vertretung ist in geisel auch sonst zu erkennen. denn auch den geiselbürgen stellte oder gab man eigentlich statt seiner selbst (wie eigentlich auch den speer bei der ergebung unter γ a. e.) oder als einstweilige vertretung einer künftigen leistung, zahlung u. ä. am schärfsten ausgeprägt ist er in folgender stelle, für die Wackernagel im wb. zum leseb. die bedeutung gibt 'der für einen andern stirbt', von Christo: der wart unse gîsil hine ze helle. leseb. 1839 193, 21 (1859 196, 19, 1873 374, 19), gieng statt unser dahin, erspart uns den weg; auch die stelle Alex. 4548 u. 2, a a. e. faszt Wackernagel so auf. und wenn im langob. rechte die zeugen so hieszen, die bei einer schenkung oder ähnlichen rechtshandlung zugezogen werden (s. Val de Liévre launegild und wadia s. 112), wie die glossen angeben: gisel id est testis, gisiles sunt testes (auch liberi homines, vgl. Haupt 1, 553ᵇ), so hatten diese vielleicht ursprünglich den sinn, dasz damit der schenker selbst wie drei- oder vierfach verstärkt anwesend wäre; was aber einige glossen das. seltsames angeben, gisel als astula sagittae (Pertz leges 4, 652. 654, vgl. Haupt 1, 554ᵃ und dazu sp. 2545 γ), das zeigt doch noch und verbrieft zugleich den oben gewonnenen hintergrund des ganzen wortes, gisel als speer, nur zum pfeil geworden und durch einen spahn vertreten, aber irgendwie doch als vertretung des speerträgers vor dem herrn oder richter.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1881), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2608, Z. 14.

geisel, f.

geisel, f.
flagellum.
1)
Form und verwandtschaft.
a)
ahd. kaisala, geisila, geisla Graff 4, 274, stark und schwach, wie mhd. geisel, md. im Pass. noch geisele, mnd. geisel Sch. u. L. 2, 36ᵃ, geysele Dief. 237ᶜ, ghesle n. gl. 176ᵃ, nl. geesel m., mnl. gesele, gecele f. (nl. wb. III, 694), das letztere wie mnd. geizel Dief. 107ᶜ (s. unter 2, b); alts. nicht bezeugt, ags. und engl. nicht entwickelt, auch nicht altn. (vgl. d), aber altschwed. gesl, gisl, gijsl m. Rydqv. 2, 64, isl. geisl m., norw. geisl n. Aasen 214ᵃ, schwed. gissel m. f. n. Rydqv. 3, 68ᵃ, s. Rietz 194ᵃ, doch wol entlehnt, wie altdän. gissel Molbech dansk gl. 1, 292 (jetzt wieder erloschen), der vocal deutet auf mischung mit dem vorigen (vgl. dort 3, c, β).
b)
die schreibung geiszel, schon im 15. jh. einzeln Dief. 237ᶜ (sonst gaisel, geisel), neuerdings mit unterscheidung von geisel masc., wie sie Gottsched sprachk. 122 gibt und schon Rädlein u. a. (Adelung schrieb beide worte geiszel), hat gar keinen grund. früh auch geischel, elsäss. schon im 14. jh.: schlugen mit der geischeln uf den rücken. Straszb. chron. 106, 22 u. ö., wie geischeln, geischeler, geischelfart (s. geiseln 3), im 15. jahrh. in mehreren vocc. inc. t. g 3ᵇ, Dief. 237ᶜ. 107ᶜ, geischele nov. gl. 176ᵃ; auch noch mundartlich, wie oberhess. gêschel, niederhess. gischel, schmalkald. geischel Vilmar 127, ruhlisch gäischel Regel 196; es ist nur breite aussprache von geisl (vgl. schon ahd. geisla vorhin), wie geischlitz für geislitz (s. d.), Henschel aus Hänsel (Hänsl). aus geisl erklärt sich auch geistel Dief. 237ᶜ, wie deistel deichsel aus deisl (s. u. deichsel, deiselbrot), gleichfalls schon im 15. jh. düstel Dief. 423ᵇ, vgl.duschel, tüschel nov. gl. 360ᵇ.
c)
bemerkenswert aber ein masc., mhd. und nhd. (wie umgekehrt das vorige auch als f. sp. 2609), also wie nl. nord. u. a:
einen geisel fuorte se an der hant,
dem wârn die (was der G) swenkel sîdîn.
Parz. 314, 1. 2 D (eine geiselen, der .. G);
sie (diese völker) werden euch zum strick und netz und zum geiszel in ewer seiten werden. Luther Jos. 23, 13; der gegenwärtig herrschende kizel, mit gottes geschöpfen christmarkt zu spielen (in den philanthropinen) ... verdiente es mehr als jede andere ausschweifung der vernunft, den geiszel der satire zu fühlen. Schiller III, 522, 12. schon im 12. jahrh. geisil, anguilla qua coercentur pueri in scolis Graff 4, 274 (zur sache s. 2, c) kann m. sein, das zudem dem ursprung ganz gemäsz ist (s. d).
d)
es musz aber ursprünglich der blosze geiselstock sein, noch ohne schnur oder swenkel (s. c, vergl. geiselschmitz), genauer spitzer stock zum antreiben des zugviehes, denn es ist offenbar eigentlich eins mit altn. isl. geisl m. stab beim schrittschuhlaufen, der den lauf beschleunigt wie die geisel den der zugthiere, gewiss auch gespitzt; s. davon und vom stamme gis, gîs das vorige geisel 3, c, β. dasz auch der verbesserten geisel der alte name blieb (von weiterer verbesserung s. 2, b), ist z. b. wie bei der scheibe des fensters, auch seit sie nicht mehr rund ist. ebenso kam das stammverwandte gart treibstecken (noch jetzt landschaftlich in gebrauch) zur bedeutung stock mit schnur in engl. gad jagdpeitsche, s. u. gart 3, b; die vermittelung gab die schwanke gerte (vergl. mhd. geiselruote), die selbst zu gart gehört (vergl. engl. gad rute a. a. o.) und auf die erfindung der geiselschnur führen muszte (vgl. unter 2, c).
2)
bedeutung und gebrauch.
a)
geisel zum treiben des viehes: flagellum, geisel Wackernagel voc. opt. 30ᵃ. 32ᵃ, unter den bedürfnissen des reiters; es sol auch hinfüro einich fleischhackerknecht oder knab zu der zeit seines huͤtens der schaf oder vihes einich ander waffen oder were nit tragen ... dann ein gaysel oder zimlichen unbeschlagen stecken an stachel. Nürnb. poliz. 241 (15. jh.), wo sie als ersatz und nachfolger des älteren steckens erscheint, der selbst nur noch ohne eisenstachel geduldet wird; der uf dem sattel siczet .. und mich (das maulthier) mit der knellenden gaiseln trybet. Steinh. Es. 36 (s. 129 Öst.); da wird man hören die geisseln klappen und die reder rasseln, die rosse schreien. Luther Nahum 3, 2; der pflügen musz und die ochsen mit der geissel treibet. Sir. 38, 26; dem esel gehört sein futter, geissel und last. 33, 25; hieb mit der geissel frei darauf (aufs pferd). Kirchhof mil. disc. 217;
die furcht der straf ist, die es schafft (diesz bewirkt),
welch sterker fort treibt mann und rosz,
wern sporn und geiszel noch so grosz.
wendunm. 1, 130 Öst.;
alsbald er über die brucken nausz fur,
da patschet sein geisel, da knallet sein schnur.
Uhland volksl. 734 (17. jh.);
als aber der tag durch die kellerlöcher hinab schien und auf der strasze die geiseln knallten und der kuhhirt hürnte ... Hebel schatzk. 168 (geiszeln werke 1853 2, 101);
gigst (knarrt) der wage, d'geisle chlöpft und d'sägese ruschet.
alem. ged. (1820) 331,
wie mit der geisel klöpfen Denzler 2, 173ᵃ, vgl. geiselklöpfen und klöpfgeisel (16. jh.), Klepfgeisel als bauernname N. Manuel 82 B. Es ist im alem. gebiete noch in voller geltung, gewiss auch rheinabwärts; ebenso bair., östr., kärnt. gâsl, goasl Lexer 111; auf md. boden noch in Hessen, auch in Thüringen nicht unbekannt (s. unter 1, b ruhlisch, schmalk.), aber von da nach osten erloschen und von dem slav. lehnworte peitsche verdrängt, das überhaupt im weiteren vordringen ist.
b)
das verhältnis zu peitsche verdient eine kurze beleuchtung. wie die geisel vor alters aus einem einfachen stab zum stab mit schnur wurde, so brachte das slav. wort eine weitere unwiderstehliche verbesserung mit sich, wie Schmeller 2, 74 aus Baiern angibt, wo beide worte neben einander gehen, die peitsche künstlicher und zum theil aus leder bestehend, die gaisel, die doch noch die wagenführer gewöhnlich brauchen, ein langer stab (gaiselstecken) mit bloszer schnur. aber schon im voc. th. 1482 gehn beide neben einander: peitsch oder gaisel, cathomus, et est flagellum de virgis factum. y 5ᵃ; auch in andern vocc. erscheint das lat. wort als ein geischel mit ruͦten gemaht, niederd. en gheytzel von roden ghemaket Dief. 107ᶜ, vgl. nov. gl. 80ᵇ, wol ruten zusammengedreht, vielleicht nur zum züchtigen (vgl. Luther unter c). dagegen kennt das 15. jahrh. auch schon gaissel von rinderein leder gemacht, thaurea voc. 1482 k 1ᵃ, im voc. inc. t. geischel von ochsenleder, in einem anderen pytsche taurea Dief. 574ᵃ, md. ochsingeysel n. gl. 359ᵃ, nd. ghesle van ossensenen 176ᵃ, ja schon mhd. geiselrieme lederpeitsche (s. dort). wie peitsche vordringt, zeigt z. b. Vilmars genauere angabe aus Hessen s. 127, doch führt dort neben der ackergischel nach alter art (beim pflügen) auch die aus leder geflochtene peitsche, beim fahren gebraucht, noch den namen fahrgischel (vgl. unter 1, b). dagegen ist dem Sachsen, z. b. in Leipzig, das ganze geisel blosz ein bücherwort, und ebenso im norden, daher dort als dichterwort (nd. heiszt es swepe u. ä., s. z. b. u. klappen 1, a):
treibend schwang er die geiszel, und willig enteilten die rosse.
Voss Odyss. 3, 484. 494.
mhd. auch geisel zum treiben des kreisels (topf) Parz. 150, 16.
c)
zur züchtigung.
α)
auch schon aus einem reis oder reisern hergestellt: lasz den teufel sorgen, wo er ein hölzlin findet, daraus er dir ein creuz mache, und die welt, wo sie ein reislin finde, daraus sie eine geisel mache uber deine haut. Luther 7, 388ᵃ; vgl. unter b mit ruͦten gemaht und schon ahd. kesilun, virgae, ferulae Graff 4, 274.
β)
aber auch in alter zeit schon künstlich hergestellt, vgl. u. 1, c geisil als anguilla zur züchtigung der knaben in der schule, ahd. geisela Dief. 35ᵇ, im 14. jahrh. angwilla, scorpio (s. u.γ), grimme geisel, neben einfacher geisel flagrum, flagellum unter gerichtlichen strafwerkzeugen Wack. voc. opt. 33ᵃ, vgl. im Orend. 2495 ein geisel mit drîn slangen (anguilla: anguis) und u. 1, c den wechsel der hss. Parz. 314, wonach der geisel der Cundrie theils mit einem theils mit mehrern (seidnen) swenkeln gedacht war. meistens wird das letztere gemeint sein, z. b.: sluoc iuch mîn vater mit gerten, sô wil ich iuch mit geiseln slahen. Berth. I, 152, 15, nach 1 kön. 12, 11 (Luther mit peitzschen, mit scorpion, vgl. u. γ); dâ sluoc si unser herre (Christus) mit einer geisel ûʒ dem tempel. II, 253, nach Joh. 2, 15 (s. u. γ Luther); vgl. Nib. 463, 3 die geisel des zwergenkönigs mit siben knöpfen swære. es waren für gewöhnlich riemen, daher in der hand von riesen, die trugen als waffe
geislen alsô lange.
daʒ die riemin solden sîn,
daʒ wârin ketenen îserîn,
grôʒe knopfe hiengen dar an.
Ruth. 689 ff.
daher 'scutica' (vgl.γ), schon ahd., als zuchtmittel, so dasz die slav. neuerung mit anwendung des leders sich auf die bed. u. a einschränkt (vgl. knute, das doch von deutschem ursprung scheint). ahd. auch schon blîgaiselun, mit bleiknöpfen Graff 4, 274.
γ)
nhd.: scorpio, geysel Dief. 520ᵇ (nrh.), grimme geischel n. gl. 332ᵃ (vgl. u. β); scutica, geisil, knopfig gaisel, knotecht geiszel Dief. 522ᵇ (vgl. furca, it. flagella geysele 253ᵃ); gaiszel von preiten locherten riemen gemacht, womit man die ubeltetter straft, scorpiones. voc. 1482 k 1ᵃ, vgl. Berth. u. β; scorpio, spitzige, dornächtige geiselen (sg.). Maaler 164ᶜ; und er machte eine geiszel aus stricken (φραγέλλιον ἐκ σχοινίων) und treib sie alle zum tempel hin aus. Luther Joh. 2, 15; die geiszel macht striemen, aber ein böse maul zerschmettert beine und alles. Sir. 28, 21; wurden .. mit geiszeln und riemen gesteupt. 2 Macc. 7, 1; aber er gab ihm mit der geysel so ein feuchts umb die bein, das die knöpf darinnen stunden. Garg. 198ᵃ (Sch. 367);
so wil ich si thuͦn reformieren,
mit geislen dapfer in si schmieren.
V. Bolz Pauli bekehrung B 6.
noch im 18. jahrh. geiszel, peitsche mit spitzigen häkchen, fléau fouet, écourgée, dis cipline Rädlein 341ᵇ, auch scharfe geisel, wie schon mhd. pass. K. 21, 39:
Philotas, als das blut aus allen wunden flosz,
gab, wie beherzt er war, sich scharfen geiszeln blosz.
ich will euch (den unterthanen) die zakichte sporen ins fleisch hauen und die scharfe geiszel versuchen. Schiller II, 77, 14, vgl. 63, 2.
3)
auch in bildlicher anwendung.
a)
von satire, spott, verläumdung. ein gedicht des 15. jahrh. nennt sich die geistlich geisel, s. Schmellers verz. d. deutschen hss. in München nr. 411. 784. noch jetzt ist als redensart geläufig, dasz die satire, der satiriker über etwas die geisel schwingt u. ä. (vgl. Schiller u. 1, c), d. h. wie man die satire vordem bildlich darstellte, z. b. die Wernerin auf dem titelkupfer zu Königs ausg. des Caniz als kleinen faun mit dreischwänziger knopfgeisel (in der erkl. des kupfers s. vi der hönisch-lächelnde genius der satyre, mit einer stachel-peitsche in der hand); die geiszel der kritik Adelung. auch kühner der satiriker selbst als geisel, z. b.: allein das maasz seiner (Philippis) gelehrten ausschweifungen war voll, und ich muste, wieder alles vermuthen, seine geissel seyn. Liscow vorr. 22 (17). geisel des spottes, der verläumdung; jenes z. b. vom übermut der jugend,
wo noch die fröhlichkeit nicht rathschlagt, sich zu freuen,
nicht sorgen um erlaubnis frägt,
doch mit des spottes geiszel in den busen
der freunde widerhaken schlägt.
Gökingk 3, 46.
von schmähsüchtiger verläumbdung: ich zweifele nicht daran, dasz du (gott) diese geissel über mich verhängt hast zu meinem besten. Schupp. 682 (641). dem entsprechend die zunge als geisel (vgl. klappermühle 3): er wird dich verbergen fur der geissel der zungen. Hiob 5, 21. aber auch als zuchtmittel, bildl.: er lernte sie (die religion) nie als eine wohlthat, nur als eine geiszel seiner leidenschaften kennen. Schiller IV, 263, 14.
b)
landplagen, unglück u. ä. als geisel oder zuchtrute, die gott über die menschen schwingt oder verhängt (vgl. Schuppius vorhin): weil sy den himmel nit erzürnen, seind sy aller geysel gottes frey. S. Frank weltb. 194ᵇ; von Attila: der nennet sich ein geysel gottes und ein schrecken der völker. ders., chron. 1536 1, 194ᵃ (ein ruͦth gottes, wie er sich selbs nennet Germ. chr. 49ᵃ); mancher auszen unbescholtene mann ist vielleicht in nichts von einer geiszel gottes verschieden, als im mangel des ruhms und des geiszel-griffs. J. Paul 34, 1 (im j. 1808, mit hinblick auf Napoleon). und auch ohne ausdrückliche nennung gottes so gemeint (vgl. sp. 1710 m.): ein neüwe plag, ruͦt und geysel, die schweiszsucht genant oder englisch schweisz. Frank chr. 2, 279ᵃ. es ist biblisch: als dann wird der herr Zebaoth eine geissel uber in erwecken, wie in der schlacht Midian. Jes. 10, 26. vgl. geiseln 2, a, geiselkrieg, kriegsgeisel und dazu: ohnehin schwang der krieg seine geiszel über das arme städtchen. Kotzebue dr. sp. 2, 312.
c)
diesz geisel geht dann auch in den begriff geiselung, züchtigung über (vgl. ähnlich geifer 3 von geifern oder zorn), wie das schon vorhin anklingt, z. b. bei Frank in der ersten stelle, deutlicher zur geiszel, züchtigung:
betäubt, als säh er (der fürst) schon, zur geiszel seiner schulden,
sich den sequester nahn ..
Gotter 1, 202.
auch umgekehrt frz. discipline, it. disciplina (Rädlein u. 2, c, γ), die züchtigung für die geisel selber. vgl. ahd. keisila verbera Diut. 2, 350.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1881), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2615, Z. 52.

geisel, f.

geisel, f.
deichsel, westmd.: geissel, temo. Alberus Bb 2ᵃ (neben deissel, deichsel e 2ᵃ), noch jetzt in der Wetterau (und deichsel da unbekannt) Weigand, bei Diefenbach 576ᵇ als wetter. gaisiln f., auch in Hessen nur geischel, gischel Vilmar 127, der gischel auch aus Schmalkalden gibt als deichsel des handschlittens (neben distel wagendeichsel), wie in der Ruhl gischel neben däissel Regel 196 (wegen des -sch s. das vor. 1, b). schon in einem mrh. voc. des 15. jahrh. gysel temo Dief. 576ᵇ, also eig. gîsel und dadurch unterschieden von dem vorigen geisel. das wort ist ein wertvoller rest aus ältester zeit, eigentlich stock oder stange in bestimmter verwendung; s. u. dem ersten geisel sp. 2614 (β) das nord. wort für stock beim schrittschuhlaufen, mit wechselndem vocal gîsli und geisl.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1881), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2618, Z. 46.

geisel, f.

geisel, f.
handvoll, armvoll, s. geischel.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1881), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2618, Z. 59.

geusel, geisel, f.

geusel, geisel, f.,
nebenformen zu gausel, gaüsel. vgl. sp. 1588: so das mel durch den mülner geredenn wirt, so sol der mülner macht habenn, von einem vierteil melb ein gute gewszel vol kleien zu nemen. Bayreuther mühlordnung von 1514, Schmeller 1², 947. geisel als maaszbezeichnung wird von Schmeller ebenda aus regierungsverordnungen für Bamberg vom jahre 1811 belegt. dazu vgl. schwäbisch gaissel f., eine hand voll Schmid schwäbisches wb. 221, wo bereits auf gaufel und auf elsässisches gäuschel verwiesen wird. vgl. auch gusel vola aus Golius bei Diefenbach 628ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1898), Bd. IV,I,III (1911), Sp. 4638, Z. 31.

geiseln

geiseln,
zu geisel m. bürge, leibbürge, selten: geyseln oder laysten, obsedare. voc. 1482 k 5ᵇ, sich als geisel stellen (vgl.layster, geyseler, obses s 1ᵃ). auch durch geiseln sicher stellen, verbürgen: einig zu werden (ein abkommen zu treffen) und das durch beider herren landschaft zu geiseln und zu verborgen. Schmeller 2, 75. bei Henisch 1444 auch geiszlen, geisel nemen, obsidem capere, gegeiselte männer, obsides, aber als vox belg., d. h. aus Kil.: ghegijselte mannen, obsides; nach Henisch aber bei Stieler 827 gegeiszelte männer, obsides. mhd. gîseln nicht belegt (aber vergîseln), wie ahd. nicht, aber ags. gîseljan obsides dare Ettm. 434, altfries. gîselia Richth. 776ᵃ, sehr entwickelt altn. gîsla, geisel geben und nehmen, auch durch geisel sicher stellen. das einfache gyseln auch noch schweiz., in der bed. schmarotzen, allen trinkgelagen nachgehen (abgyseln, abbetteln u. ä.), auch im namen eines andern schulden eintreiben Stalder 1, 448 (dazu auch geiseln schmeicheln Fromm. 3, 84ᵃ), d. h. nach geisel als einlieger sp. 2612, vgl. geiselfresser.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1881), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2620, Z. 20.

geiseln

geiseln,
zu geisel f., mit der geisel schlagen, mhd. geiseln (ahd. nicht bezeugt), auch schon geischeln (s. 3), mnd. geiselen, auch geitzelen Dief. 237ᶜ (hd. geisteln das.), nl. geeselen.
1)
eigentlich: flagellare, geyselen Dief. 237ᶜ;
waʒ der sûʒe got geliden
hât durch unsern willen,
geiseln unde fillen ..
heil. Elis. 972;
und uberantwortet inen Jhesum, das er gegeisselt und gecreuziget würde. Marc. 15, 15; sie .. werden euch geisseln in iren schulen. Matth. 10, 17; die selbigen geyselten sich selbs mit knöpfen, stacheln in die geyseln verfaszt. S. Frank chron. 2, 221ᵇ (s. geiselherr);
da ward er (Xerxes) so ergrimmet sehr,
das er liesz geyselen das mer.
Fischart gl. sch. 8;
der jud zeugt (zieht) die peütschen, geisselt ihn tapfer ab. Ayrer 1875, 8;
er geiszelte sich bis aufs blut.
Lessing 1, 113;
fort geiszeln sollen ihn heut eure ruthen
vom festen land.
noch oberd., z. b. bair., tirol., hier auch durchgoaseln, ab-, zusammengoaslen Schöpf 169.
2)
übertragen und bildlich.
a)
von gott und seinen züchtigungen (s. geisel 3, b): wenn er anhebt zu geisseln, so dringet er fort bald zum tod. Hiob 9, 23.
b)
dichterisch ähnlich von sturm, hagel u. ä.: ich sehe schon den sturm, den hagel und donner in der luft sich sammeln, bilden, um dich in der fernen wüste zu geiszeln. Klinger 7, 208;
vom wind gegeiszelt wehn
die flammen schon bis an des giebels höhn.
Schiller 37ᵃ;
entzünde, strahl des himmels, dich ...
zertrümmr', entzünde sie und geiszle weit,
im stadtgedräng, der flamme wuth umher.
Göthe 9, 311 (nat. t. 3, 2);
die bange flur wagt es nicht, unter dem geiszelnden hagel sich zu regen. Tieck 11, 335. vgl. peitschen.
c)
auch im seelenleben:
der müde weltmann, stets von neuen
wünschen und geisselnder furcht gepeinigt.
wieder aufgetrieben wie ein müdes pferd; mir! mir! ich? ich? das sind die laute, mit denen sie mein gehör geiszeln. Klingers theat. 3, 405; diese ewige grille von Karl soll dir mein anblick gleich einer feuerhaarigen furie aus dem kopfe geiseln. Schiller IV, 112, Franz zu Amalien.
3)
auch geischeln, wie geischel (s. sp. 2615), zergeischeln Luther 8, 58ᵇ, s. auch bei Dietz 2, 51ᵇ, schon mhd. geischlon Nic. v. Straszb. myst. 1, 261, 5 und von den geiselbrüdern in Straszburger quellen: wenne sü nu woltent buͤszen, also nantent sü daz geischeln. Closener Straszb. chr. 107, 1, vgl. geischelfart, geischelstat 1100ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1881), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2620, Z. 37.

geusel, geisel, f.

geusel, geisel, f.,
nebenformen zu gausel, gaüsel. vgl. sp. 1588: so das mel durch den mülner geredenn wirt, so sol der mülner macht habenn, von einem vierteil melb ein gute gewszel vol kleien zu nemen. Bayreuther mühlordnung von 1514, Schmeller 1², 947. geisel als maaszbezeichnung wird von Schmeller ebenda aus regierungsverordnungen für Bamberg vom jahre 1811 belegt. dazu vgl. schwäbisch gaissel f., eine hand voll Schmid schwäbisches wb. 221, wo bereits auf gaufel und auf elsässisches gäuschel verwiesen wird. vgl. auch gusel vola aus Golius bei Diefenbach 628ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1898), Bd. IV,I,III (1911), Sp. 4638, Z. 31.

gusel, m.

gusel, m.,
erregung, aufregung, vereinzelt güsel; alem. wort, postverbale von alem. guseln, vgl. besonders dessen bed. 'lustig sein; kitzeln, stechen; antreiben', s. Staub-Tobler 2, 474; das vb. ist nicht über die mundart hinausgelangt; dasz guseln zu anord. giosa gehöre (Staub-Tobler 2, 477), ist aus den bedeutungen beider verben nicht zu entnehmen. in ältrer zeit bes. vom zustand sinnlicher erregung: (die esel) reyssen sich zuͦ zeyten ausz den halfftern, springen auff die stuͦtten ... dasz in diser gusel vergange, sol man sy ein weyl eynspannen und das mülinrad ziehen lassen Gesner-Forer thierb. (1563) 49ᵇ; man soll die geile hur ... in kalt wasser setzen, wie man einer hennen pflegt zu thun, so immerzu brütlen will, damit ihr der güsel gelege Joh. Grassäus d. kleine baur (1618) 236;
den jungen lecker nem beym kamm
und werff ihn in den kercker nein,
vertreib darmit den gusel sein
Birck ehespiegel (1598) 142;
neuerdings im allgemeineren sinne von 'aufregung, eifer, freudiger stimmung': (der pachtherr hatte den armen pächtern hinterlistig zugeredet, ihren ertrag durch kauf von dung auf borg zu steigern) er hatte seinen zweck erreicht, neu in gusel hatte er die leute gebracht J. Gotthelf (1855) 19, 110; s. Staub-Tobler a. a. o.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1934), Bd. IV,I,VI (1935), Sp. 1197, Z. 25.

gusel, adj.

gusel, adj.,
ganz ähnlich wie geil 'fröhlich oder sinnlich erregt', zu gusel, m., und dem ihm zugrunde liegenden vb.; alem., auszer schweizerisch: frisch, gails, gusels rosz Altenstaig voc. (1516) 35ᶜ; ein esel aber, wann man ihm ruh laszt ... so wird er gimmelich, geil oder gusel J. H. Heerbrand fasten 22; dieweil unser fleischlicher Adam so gusel und geil ist, so ist von nöten, dasz der mensch sein fleisch ... lerne abwürgen und tödten J. Willing pred. in Alemania 7, 190. bes. auch gusel machen:
das du so frolichen lachst
und dich so recht gusel machst,
darum das du erwellet bist
ze kung so ain kurtze frist
Jörg Zobel bei Schmeller-Fr. 1, 951 (a. d. j. 1455);
die münch werden dis jar vil kesz samlen, wann das fuͦter ist wol geraten, das wirt sie faszt stechen und gusel machen, vorausz die noch schopff und schwantz haben dr. Roszschwantz practica (1508) cap. 14;
las von dir schrepfen dasselbig bluot,
das dich zuo geile reitzen duot ...
schrepfft hindan das böse bluot,
das uch so gusel machen duot
Murner badenfahrt 14 Martin; auch: luth. narr 44 Kurz.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1934), Bd. IV,I,VI (1935), Sp. 1197, Z. 50.

güsel, n.

güsel, n.,
'abfall, rückstand, kehricht, staub', auch giesel, vereinzelt gusel. postverbale von guseln, z. b. 'stöbern; durcheinander regnen' (Staub-Tobler 2, 474); güseln, guseln, z. b. fein zerbröckeln, zerfallen' (477); vgl. s. v. gusel, m. alemannisches wort: pulvis güsel staub, pulver Frisius dict. (1541) 717ᵇ; nauci alles das vom obs als unnütz abgaat ebda 572; güsel, n., alles das man ring hinwirfft, peripsema; auszwüscheten Maaler 198ᵇ; pulver stup, staub, gusel, niszl Roth dict. (1572) n 6ᵇ; als giesel kehricht Kirsch cornu copiae (1732) 911ᵃ; bes. abgang vom getreide, kleie, s. Stalder 1, 501, sowie grannen, hülsen, spreu: Obermüller zuͦ Duͤbendorf sol 30 β um güsel (1489) dokum. z. gesch. d. bürgm. H. Waldmann 2, 226 Gazwardi; (wer sein lehngut aufgeben will, soll das angebaute getreide mähen und ausdreschen) und dann uf dem gut lassen stro, güsel und anders weist. 5, 115 Grimm; bildlich: der geist gottes ... verwejet ... alls gstüpp und güsel der glychsnery Zwingli dt. schriften 1, 193; (dasz er) der sophisten güsel nit recht erlesen hat ders. üb. M. Luters buch, bekentnusz genant (1528) 82ᵇ; anders:
ich wird der welt ein schowspil werden,
veracht wie s gusel uff der erden
Joh. Aal tragödia Johannis q 1.
von gesteinsschutt:
er wirdt alle altarsteyn machen wie güsel zerschlagnen (l. zerschlagner) steynen sicut lapides cineris allisos
(Jes. 27, 9) zürch. bibel (1531) 2, 84ᵃ;
die kolhüfen und güsel von dem zerfallnen und verbrunnenen kloster ab der hofstatt ze rumen
geschichtsfreund 3, 181.
von rückständigen bruchteilen in der molke:
gysel
Martiny wb. d. milchwirtsch. (1907) 49 a. d. kanton Glarus;
s. gisel Staub-Tobler 2, 468. in der bed. 'kehricht' vielfach in compositis lebendig, z. b. güselbesen ebda 4, 1669; güselchübel 3, 113; güselfuhre 1, 972. die reichere dialectische bedeutungsentwicklung s. ebda 2, 473; 476.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1934), Bd. IV,I,VI (1935), Sp. 1197, Z. 73.

zergeiseln

zergeiseln,
-geiszeln, verb., mit geiseln wund schlagen: Berthold v. Regensburg 1, 449; H. Fischer 6, 1134; gedenck, wie bitterlich Christus zartes fleysch zurgeiszelt, durchstochen und durchschlagen wirt Luther 2, 141 W.; Bürger 197 Bohtz;
der mönch und die nonne zergeiszelten sich
Schiller 11, 367 G.;
Stieler 637; Kramer teutsch-it. 1, 488ᵇ; 1, 496ᵇ; Campe 5, 842ᵇ; übertr.:
von hagelgestoͤber zergeiszelt
Bürger 248 Bohtz;
durchhecheln, bekriteln, tadeln: die Wiener gelehrten sind in den freimüthigen briefen erbärmlich zergeiszelt worden Schubart br. 1, 212.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1932), Bd. XV (1956), Sp. 689, Z. 66.

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Zitationshilfe
„geisel“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/geisel>.

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