Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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frevel, adj.

Fundstelle: Band 9, Spalte 1050, Zeile 1 [Schlaps]
FREVEL adj.   ahd. fravali, mhd. vrevel(e), vrävel. as. fraƀal, mnd. vrēvel; mnl. vrevel, nnl. wrevel; ae. fræfele. status des nl. umstritten, evtl. dt. lehnwort. präfixbildung (germ. *fr(a)afla(‐ja)‐ zu einem in an. afl, ae. afol belegten subst., das auf idg. *apelo‐ ‘kraft’ zurückgeführt wird. 1 ein (positives) ausmaß bezeichnend, stark, tapfer. überwiegend mhd. bezeugt: 9./8.jh. pertinax frauali ungibrachi chistic ahd. gl. 1,287,22 S./S. ⟨u1187/9⟩ wis milte, wis diemüete,/ wis vrevele mit güete Hartmann Gregorius 250 N. ⟨u1231⟩ (im wald) sach er vil der tiere frevele unde balt Kudrun 5100,2 B./S. 1343/9 der (Herodes) wart frevil und gut richtêre und gedinete den Rômêren alse libe daz ime der keiser Ottaviânus daz kungrîche gap zu Jêrusalêm dt. mystiker 1,39 P. ⟨1433/40⟩ dy bruder mit ir weer .. velten von den Prewssen II frevel man script. rer. pruss. 3,570. 1540 ir muͤssendt dapffer inhi gon,/ gantz frevel vor dem vatter ston/ und in gantz rumoͤrisch ansehen Wickram 5,173 LV. 1567 er was ein starcker vnd freueler mann, so deß kriegs sehr wol erfaren Pantaleon heldenb. 1,50. 1612 drey ansehenliche bischoffe aus Histerreich .. musten (Helias) für jhren oberherrn erkennen, .. deßgleichen auch Joannem den ertzbischoffen zu Ravenna, der sonst ein freveler mensch war Megiser chr. Khärndten 1,369. 2 gegen göttliches oder weltliches recht verstoßend. jünger veraltet: 863/71 michil ist ir ubili thuruh thaz herza fravili Otfrid II 12,90 E. 1261 sit wir nv vmbe diz offen vnreht vn̄ vrévele missetéte den ban mohten han getan .. corp. altdt. originalurk. 5,5 W. ⟨M14.jh.⟩ nu wil ich sagen von vier partien der súndere. die ersten von disen vieren das sint dise groben, weltlichen, frefeln, můtwilligen, fleischlichen wilden lúte, die got weder enforhtent noch enminnent und in grossen groben totsúnden lebent frevelliche alle ir tage Tauler 131 DTM. ⟨1432/3⟩ die amptlüt (sind) da haimd gar wild und frevel .., wenn sy aber komen von irem haus, so vergat in der unmůt, und gedenkend hindersich an weib und kind Ingold 46 Sch. 1523 wüssenlich schelmen sind allein die, so frävel unnd gotlos sind, das sy mit den inneren anfechtungen harus brechen Zwingli 2,485 E./F. 1562 da wird klerlich angezeigt, das gott selbst seinen son zum heupt der kirchen verordnet hat, wer wil nu so freuel sein vnd ein ander heupt setzen Spangenberg sieben (Eisleben)Bb2a. ⟨1611⟩ du ghörst woll billich in die hell:/ dass du so frech und frevel bist,/ verachtst den herren Jesum Christ Spangenberg anbindbr. 96 LV. 1676 bewahre mich herr für der hand der gottlosen, behüte mich herr vor den frevelen leuten Horst schifffahrt 2,43. ⟨u1713⟩ Anna von Lundis, .. eine ledige weibes=person von 24. jahren, .. wurde den 13. febr. nachmittages auf der höhe zwischen Lundis und Malchis, von freveler hand gewaltthätig ermordet, ohne haupt gefunden in: Fritsch theol. gesch. (1730)1,19. 1792 ursachen, welcher wegen eltern und großeltern ihre kinder und enkel enterben können, sind: I) wenn die kinder an die eltern frevle hand gelegt und sie wirklich geschlagen haben Siebenkees v. letzten willen 116. 1838 welch seelerstorbner atheist/ so frevler torheit sich vermißt,/ daß er auf sie (mönche) die pfeile richte? Droste‐H. 2,1,15 Sch.K. ⟨1949⟩ was .. muß .. geschehen sein, um den ruf der stadt (Ninive) über fünfundzwanzig jahrhunderte hinweg derart lebendig zu erhalten, derart symbolhaft für größe gepaart mit schrecken und macht, .. mit frevler schuld und gerechter strafe! Ceram götter (1951)283. 3 frech, überheblich; von worten beleidigend: 863/71 zellet thio gimeiti minera dumpheiti,/ mines selbes ubili, thaz ih io ward so fravili Otfrid V 25,31 E. ⟨v1150⟩ wirstu also frevele, daz chumit dir unebene/ daz du gotis hulde verlusis mit sculde armer Hartmann 168,1 M. hs.M13.jh. ob dehein brůder vrauel. oder ungehorsam. oder hohvertec .. ervvnden wirt. der sol nah gotes gebot. gemanet wern regula st. Benedicti 145 S. 1343/9 dô wart der richter zornig und sprach zu sînen râtgeben: ‘wie gesweige wir dise frevelen jungvrowen und wie werde wir ir ledig? ..’ dt. mystiker 1,13 P. 1491 Paulus Mair ist auf heut uff einen thurn gestrafft und gefürt worden freveler wort halber, wider graf Joh. von Wertheym geübt quellenschr. kunstgesch. ma., n. f. 11,63 E./I. 1523 nun bistu (Luther) ya hochmuͤtig, storrig vnd freuel, wilt dich von niemant weder von bapst, bischoff, geystlichen oder weltlichen weysen lassen dialogus v. Martino Luther A4a. 1563 was ungewisses außgangs ist,/ nicht anzůfahen fräfel bist;/ vermessen gern schaden außmißt Kirchhof wendunmuth 1,114 LV. 1649 Adam wolte sein verbrechen von sich auf seine gehülffin, oder stiffterin des ubels und von ihr auf gott legen, durch welches frevle beginnen er sich noch mehr versündiget Harsdörffer gesprechsp. (1641)8,273. 1669 der leser mag dencken, was ich vor einen verwegenen, freveln und ehrgeitzigen kopff hatte, in dem mirs nicht genug war, daß ich den frommen geistlichen bestolen .., sondern ich wolte noch ehr darvon haben Grimmelshausen Simplicissimus 125 Sch. 1703 wie .. es .. sich zugetragen, daß einesmahls eine frevele dienst=magd auf den so genannten Rabenstein, worauf der galgen stehet, gestiegen sey, als eben die sonst verschlossene thür auf gestanden, .. welcher fürwitz ihr aber sehr übel bekommen, indem der wind die thür hinter ihr zugeschlagen, und sie also nicht wieder herab kommen können, sondern die folgende gantze nacht darauf verbleiben müssen Behrens hartz-wald 25. 1799 und diese pflicht, mein sohn, versetzt/ der meister, hast du frech verletzt,/ den kampf, den das gesetz versaget,/ hast du mit frevlem muth gewaget! Schiller 1,413 nat. 1827 diese ironie des Mephistopheles, der mit der schwäche und den begierden des menschen ein so frevles spiel treibt, ist dieß nicht die verachtende spottende seite des dichtergeistes Goethe I 41,2,191 W. ⟨1887⟩ o seht, wie er im frevlen trotz beharrt! Greif ges. w. (1895)3,75. ⟨1945⟩ verschwendet sind in frevlem übermut/ die kräfte, die beharren und bewahren,/ nun rächt sich das entwurzelnde verfahren,/ das viel zu reich und rasch vergoßne blut Haushofer sonette (1947) 49.

frevel, m.

Fundstelle: Band 9, Spalte 1051, Zeile 22 [Schlaps]
FREVEL m.   ahd. frevil, mhd. vrevele, vrevel. mnd. vrēvel; mnl. vrevel, nnl. wrevel; ae. fræfel. status des nl. umstritten, evtl. dt. lehnwort. abl. von frevel adj. neben dem mask. ahd. auch ein fem. fravalî. 1 kraft, ungestüm, kühnheit: 9.jh. temeritate frauali ahd. gl. 1,256,26 S./S. ⟨1160/70⟩ dô hûb sih zehant/ die criechische manige/ den Persen ingegene./ mit micheler frevele/ quâmen si ze samene/ bî dem strâge an der ouwen Lamprecht Alexander B 3260 K. ⟨1225/30⟩ ein slange heizet Aspis,/ der vil grôze vrävele hât,/ swenne er lebendes iht bestât Rudolf v. Ems Barlaam 118,23 P. ⟨14.jh.⟩ er (fürst) sprengen do began/ mitt freffel und mitt manhaitt göttweiger trojanerkrieg 18685 DTM. ⟨n1451⟩ mit frevel slug ich zu/ das buch, das es erhall Hermann v. Sachsenheim spiegel 179 LV. 1502 also sein sy auch gewesen parmhertzig vnnd vernunfftig zuuerhengen dem leib, das nit der leichnam mit freuel der arbeit zerfiel vnnd wurd geschwecht vor groͤssin der arbeit Birgitte, offenbarung Z2a. 1664 salpeter ist zucker, der bisam der schwefel/ .. das pulver verdüstert mit puffendem frevel drillkunst )()(3b. 2 vorsätzliche unrechtmäßige tat, verstoß gegen göttliches oder weltliches recht. hauptgebrauch: 863/71 thaz thult er in then stunton bi unseren sunton,/ al io theso fravili thuruh thio unsero ubili! Otfrid IV 19,76 E. ⟨12.jh.⟩ dar chom .. der leidige vâlant und nam an sich di frävel, di grôzen geturst, daz er versuoht und wolt virchêren sîn schepfære, ob er wêre der gweltig got altdt. pred. 49 J. ⟨1274/5⟩ sô sol ein voget rihten den tôtslac unde wunden und alle vrävel unde swertzucken deutschenspiegel 283 MGH. u1306 die heirschaft hat .. da twing vnd ban vnd richtet dube vnd vreuel rechtsqu. Argau I 1,14. u1466 Oza .. strackt die hande zů der arch gotes vnd hielt sy .. vnd der herr ward erzúrnt mit vnwirdikeit wider Oza: vnd er schlůg in vmb die freuel 1. dt. bibel 5,152 LV. ⟨1527⟩ wenn die herschaft um frevel rechtend, so soll er zu der clag sagen ia oder nain württ. ländl. rechtsqu. 3,172. 1558 die hohen frevel, alß dotschleger und gewaltsachen, in welchen einer den leib verwurkt hat, auch ehebruch, gehorn dem churfursten von Trier zu weist. Rheinprovinz 1,1,65. 1635 alle könige, fürsten vnd herren tragen jhre reiche, fürstenthümer vnd herrschafften von gott zu lehn, haben gelobet, die diener gottes wider gewalt vnd frevel zu schützen Meyfart erinn. 87. 1671 ein frevel ist es auff die vorsagung künfftiger, freyer, abwesender, und nicht außeinander folgender dinge kommen und sich wagen Schott, magia 15. 1709 wenn sie (frau) also den frevel (vergewaltigung) nicht mit gewalt von sich abgewendet, da sie es doch thun könte, obgleich der andere darüber das leben einbüssete, so wird praesumiret, daß die person in die that consentiret hat Proeleus grund-sätze 173. ⟨1759⟩ die verbrechen .. sind schwehr oder gering, die leztern nennt man zuweilen frevel, und pflegen auch von der niedern gerichtsbarkeit bestrafft zu werden Heumann catechismus (Frankf./Leipz.1760)139. ⟨1841⟩ sklavenhandel! weh, ich zittre/ bei dem worte schon; .. nun, den frevel hat gerochen/ endlich unsre zeit,/ endlich ward der stab gebrochen/ dieser grausamkeit Hoffmann v. F. ges. w. 4,202 G. 1872 den schönsten abschluß fand die mainzer versammlung durch die verkündigung eines allgemeinen reichsfriedens bis auf weihnachten nächsten jahres; wer diesen frieden verletzte, sollte den frevel, so beschloß man, nach den besonderen gesetzen büßen, die in seinem lande in wirksamkeit ständen Giesebrecht kaiserzeit (1855)4,1,12. ⟨v1914⟩ er (hahn) hatte, wider die natur,/ ein ei gelegt, – dem herrn zum trotz!/ doch nicht genug des frevels nur, –/ er schien auch reulos wie ein klotz Morgenstern galgenlieder (1933)277. 1997 wo bleibt der bußgeldkatalog für falsches sprechen? .. die augen kann man vor sprachlichen freveln zuklappen – aber versuchen sie das mal mit den ohren! d. tagesztg. 5307,10. 2003 nachdem die Türken (in Nordzypern) einmarschiert waren, wurden mindestens hundert griechisch-orthodoxe kirchen geplündert. .. die besatzer äußerten .. ihr tiefes bedauern über den frevel spiegel 26,150. in den verbindungen mit, in, aus frevel terminologisiert in böser absicht, mit vorsatz. überwiegend in rechtlichen zusammenhängen: u1348/58 kumit abir ein man vor gericht und wirt beclait umme slege, der er bekennet und spricht: her richter, ich bekenne es und ist gescheen wider mînen willen .. und (er) sol keine nôt lîden von dem richter, wen er vor sîn recht dâ vor getân hât, daz es nicht in vrevil gescheen sî zwickauer rechtsb. 204 U. ⟨1.h16.jh.⟩ her richter, ob ainer ein hunt mit frevel derschlecht, wie soll er in bezallen? öst. weist. 7,41. ⟨1571⟩ die vnwissenden aber solt du vnderweisen vnd lehren, auff daß alle die, so das goͤttlich oder koͤniglich gesetz vbertretten, entweder an gelt oder an leib vnd leben, gestrafft werden, welches ich von denen wil verstanden haben, so nicht auß vnwissenheyt, sondern auß freuel vnd mutwillen suͤndigen Lautenbach Josephus (1575)173b. 1668 eine mittelursache (von feuer) ist der mensche, wann ihrer etliche aus frevel und boßheit es anlegen und eine brunst machen Ch. Schultze Gardelegen 254. ⟨1706⟩ so wollen wir hiemit ernstlich anbefohlen haben, daß man von einer postreisenden person .. einige truhen oder felleysen, so über 30. meistens 40. pfund schwer ist, mit der post zu führen nicht annehmen, und da eine oder andere aus muthwillen oder frevel und übermäßiger strapazirung ein roß untüchtig oder gar zu boden reiten würde t. reichs-arch. 1,1,488a L. 1766 gereichet es ihm (angeklagten) .. zur milderung der straffe, daß alle seine diebstähle nicht mit vorsatz und frevel, sondern jedesmal gelegentlich und ohne allen vorbedacht geschehen Kirchhof advocaten (1765) 2,384. 3 frechheit, vermessenheit; auch unehrenhaftigkeit: 11.jh. (proteruitas) frauali ahd. gl. 2,501,13 S./S. ⟨u1147⟩ vor frävele ih iz niht entuon,/ wan alsô hin ze dem vater ain sun./ uberwindestû mih mit rede,/ ih pin gerne in dîner phlege kaiserchr. 3195 MGH. ⟨1282⟩ haß gepird widermuet; widermuet gepird frävel. frävel gepirt zorn Hiltgart v. Hürnheim 29 DTM. ⟨u1300⟩ krieg kumet von zwein dingen. das eine ist von frevele, unde den ist niht ze losende. den andern kumet er von kranken sinnen pred. u. sprüche dt. mystiker 212 P. ⟨1462⟩ froͮw tů messigen den frefel dins vngezömpten gemütes Niclas v. Wyle translationen 30 LV. 1520 der doͤrstige freuel ferbt sich mit der großmuͤtikeit, vnd die üppig ere gibt sich dar für ernsthaffte dapfferkeit spiegel d. wyßheit 3a. 1563 dein hochmůt vnd der fraͤffel deines hertzens hat dich betrogen Reiszner Iervsalem 1,29b. 1620 wie es nun nicht allein ein vbelstandt, sondern auch ein scheltbahrer frevel were, wenn ein medicus wolte auff eine canzel steigen, vnnd sich deß predigens vnterfangen PhiliaterForestus, vromanteia 175. 1680 es ist .. ein grosser frevel, daß man solcher obrigkeiten jetzige müntzen von ihren eignen unterthanen tadelen und verwerffen höret Walch philos. (1730) 54. ⟨1727⟩ der frevel .. dasienige laster, da man geneigt ist, einen andern dergestalt zu beleidigen, daß man durch die beleidigung nur ein unvernünfftiges vergnügen suchet Walch philos. (1730)415. 1779 in dem caffé zu st. James, findet er .. ein öffentliches blatt, welches über die regierung mit aufrührerischem frevel lästert Sturz schr. 1,38. ⟨1842⟩ in dir verleugnet sich dein vater nicht,/ die angebor’ne hoffart und der frevel Mosen s. w. (1863)3,298. 1857 in solcher stunde scherzen, wäre frevel Geibel Brunhild 119. ⟨1936⟩ langsam führte sie (Magdalena) den arm mit der hand, in die das tier (täuberich) sich flügelbebend preßte, in die nähe ihres gesichtes. .. die linien ihres leibes, als die weiße fiederung des tieres nun fast ihr gesicht bedeckte, zeigten einen solchen grad gespannter hingegebenheit und gleichzeitig sich lösender erfüllung, daß ich tief erschrak, da es mir jählings wie ein ungeheurer frevel vorkam, solch geheimsten schauspiel beizuwohnen Zuckmayer ges. w. (1960)2,39. 1996 kürzlich wurden zwei argentinische fernsehleute, die in einem haus (afghanische) frauen gefilmt hatten, von herbeigerufenen taliban geschlagen .. ein BBC-team, das sich desselben frevels schuldig gemacht hatte, kam mit einem blauen auge davon d. tagesztg. 5071,6.11.1996,18. 4 geldstrafe für eine geringe gesetzesübertretung. metonymie zu 2: 13.jh. alle die besserunge vnd vreuel die sushin me vallent vnserme deile der stete corp. altdt. originalurk. 4,616 W. u1300 an dem gerihte swer denne den scheppfen spricht an ir ait, der ist schuldic der alten puze, daz ist dem rihter ain frevel und ie dem scheppfen zwelf eschillinge nürnb. polizeiordn. 8 LV. u1365 ob aber yemant dem fronpoten pfant wert, der geit dem richter ze půzz ein fraevel, daz ist 60 pfenning denkm. münch. stadtrecht 391 D. ⟨1438⟩ wer ouch einer als arm, daz er einen freuel nit ablegen moͤcht, dem sol der vogt daz gericht verbietten, vntz vff die stund daz er den freuel ableit rechtsqu. Bern I 2, stadtb. 146. ⟨1525⟩ so ist vormals von alterhär unser großer frävel 5 ℔ gewäsen bauernkrieg, aktenbd. 222 F. ⟨1574⟩ es soll auch kainer im dorf kain storcken schiessen, bey straff eins klainen frevels württ. ländl. rechtsqu. 3,31. ⟨1603⟩ es ist bey dem höchsten frevel verbotten, daß kainer hinfüro kain kalb .. dem gotzhauß zue hollen angeb ebd. 3,332. ⟨1658⟩ es soll keiner kein dorf- noch holzwisen verleihen ausserhalb deß dorfs noch im dorf ohne der gnädigen herrschaft vergonnen bei straf eines kleinen frefels ebd. 2,509. 1713 3. hat die statt an kleinen fallenden strafen und frevelen iedes mahl das dritte theil obrhein. stadtrechte I 612. 1784 endlich beschwöret er (gefangener) die zuschauer bei der barmherzigkeit gottes um einen tropfen wassers. umsonst. es war bei frevel verboten, ihm etwas zu geben Knüppel rechte 152.

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Zitationshilfe
„frevel“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/frevel>.

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