Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

strade, f.

strade, f.,
in der gaunersprache aus dem ital. strada 'strasze' und nun hinausgewuchert in die begriffswelt des landstreicherthums, wie die zahlreichen zusammensetzungen bei Gross gaunerglossar 336 f. darthun. ital. wendungen wie gittarsi alla strada 'alles was einem vorkommt mitnehmen, benützen' u. ä. finden hier die mannigfachsten spiegelungen: strade kehren straszenraub begehen Grolman spitzbubenspr. 69ᵇ (dazu der stradekehrer 'der straszenräuber' ebenda) vgl. auch Avé-Lallemand 2, 149; strade handeln 'stehlen' 2, 234; Ostwald rinnsteinspr. 149 u. s. w. davon offenbar abgeleitet auch straderole, m. im folgenden neben straszenräuber: und wie er hinübersetzen will, wird er unversehens angegriffen und angesprengt von einem groszen mechtigen haufen juden, welche geherzte mannhaftige straderoln und straszenräuber waren H. Müller türkische historien (1563) 49ᵇ. als eine ausstrahlung in die niedere mythologie aus diesem kreise ist wahrscheinlich auch schweiz. strädel, m. 'alp' (incubus; bei Stalder 2, 404) zu buchen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1927), Bd. X,III (1957), Sp. 614, Z. 66.

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stolzschwebend strafmilderungsgrund
Zitationshilfe
„strade“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/strade>.

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