Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

straff-, zusammensetzungen —

straff- zusammensetzungen: —

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strafffeder f.,
ein schmales blech an einem französischen thürschlosse; es wird durch einen stift unter dem riegel des schlosses festgehalten und soll verhindern, diesen leicht zurückzuschieben Campe (Jacobsson 4, 310ᵃ). —
straffgläubig adj.,
fest- oder strenggläubig:
auch bitte ich demietigklich alle hocherleuchten, straffglaubigen under euch, sy wöllen mir disz schreiben nit urtaylen herkomlich anderst dann ausz aim freuntlichen, getreuen hertzen
Eberlin v. Günzburg schr. 2, 138 ndr.
straffgeradlinig
er ging sehr schnell und straffgeradlinig
Fr. Th. Vischer auch einer 2, 94.
straffhaarig adj.,
entspr. straff 3 a: straffhaarige menschen vgl. Peschel völkerkunde (1874) 102; sie drückten sich alle die runden hüte fester auf die straffhaarigen köpfe Viebig schlafendes heer 2, 392. gegensätzlich (vgl. lockenhaarig, th. 6 sp. 1110): (ein teil jener) lockenhaarigen völker ..., die besonders dicht von Ceram an in die straffhaarige bevölkerung eingesprengt sind Ratzel völkerkunde 2, 216; haare (wechseln) von dem afrikanischen wollkopfe bis zu dem straff- und geradhaarigen schopfe der Malayen 2, 492; auch: die straffhaarige heidschnucke Böttiger literar. zustände (1838) 2, 65. —
straffheftel m.,
pflockartig, zum einschlagen in den boden, so am vogelherd zur befestigung des netzes:
hinten musz auch ein heftel, welchen ich den straffheftel benenne, gleichfalls auf acht fusz von der hintersten schwertstange geschlagen werden
Döbel jägerpractica (1754) 2, 213;
vgl. auch heftel (th. 4, 2 sp. 768). —
strafflinig adj.,
im folgenden zu straff 3 c:
gleichzeitig glaubte ich zu entdecken,
es weiche des armes straffliniges strecken
Fr. Th. Vischer lyr. gänge 234. —
straffnervig
straffnervig trägt der hals mit lust
das sonnegebräunte gedankenhaus
M. Waldau Cordula (1855) 131. —
straffseil n.,
entspr. oben straff 1 'stark oder scharf ausgespanntes seil' Campe; auf dem straffseile tanzen ebenda; im gegensatz zum schlappseil (th. 9 sp. 493); hier bildlich: wie ein seiltänzer spannt man jetzo stets das poetische schlappseil und das philosophische straffseil zusammen auf Jean Paul 49/51, 426 H.
strafftasche f.:
deutsche privatbr. d. m. 1, 220 Steinhausen; oder gleich streiftasche.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1929), Bd. X,III (1957), Sp. 740, Z. 25.

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stolzschwebend strafmilderungsgrund
Zitationshilfe
„strafflinig“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/strafflinig>.

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