Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)
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strafe, f.
strafe, f.,
handlung, vorgang, ergebnisz von strafen verb. (s. dort die weitere wortgeschichte) mhd. (erst in nachklassischer zeit) strâfe; mnd. strafe; lehnwort ist dän. schwed. norw. straf auch mit der bedeutungsabzweigung von älterem dän. straf in 'geldbusze' (7) und 'verweis' (10).
die begriffliche ausstrahlung der rein strafrechtlichen bedeutungen überall in das metaphysisch-jenseitige (so besonders unter 1 bis 6) bedingt eine nothwendige weite in der auswahl der belege.
1)
zur begriffsbestimmung: die straaf poena, supplicium, vindicta, castigatio, animadversio, correptio, punitio Maaler: peinigen mit straf der zeitlichen dingen punire gloss. 473ᵇ (vocab. v. j. 1515); als ausdruck einer vergeltenden gerechtigkeit: str. ist eine beraubung eines gutes, so von der obrigkeit dem wiederfähret, der andere durch verbrechen beleidiget jur. 1186; das, womit er (der übelthäter) den schaden vergütet, ist die busze; alle andern übel, welche der übelthäter für sein vergehen leiden musz, sind die str. ... sofern der strafende die absicht hat, den bestraften zu bessern, sofern ist die str. eine züchtigung synonymik 6, 139 ff.; in unseren staatsgrundsätzen musz das recht an die stelle der pflicht, das wohlbefinden an die der tugend und die nothwehr an die der str. treten nachgel. schr. (1850) 58; es ist das eiserne gesetz der folgerichtigkeit von sünde und str. w. 14, 35; in der abschätzung des verhältnisses zwischen strafe und vergehen eine grosze übung (besitzen) w. 1, 163; so auch zur abschreckung: strafe ... ist wesentlich ein angedrohtes übel w. I 12, 234; die strafe
... hat die mannigfaltigen bestimmungen, dasz sie wiedervergeltung, ferner abschreckendes beispiel (ist) w. 4, 101; zur besserung und verhütung von schaden u. s. w.: (der falsche gebrauch von arzneien) wie denn leider oft mit schaden geschicht, dasz auch niemand in der oberkeit betracht noch unterstehet mit der straf zu verhüten und abzustellen, welches die billigkeit alles auf ihm trüge, und die grosze not erforderte, allem rechten nach hebammenbuch (1580) 39; zugleich im dienst der zweckmäszigkeit, so zur erhaltung staatlicher (militärischer u. a.) ordnung: die strafen sind es lange nicht allein, mit denen wir die disciplin aufrecht erhalten 7, 70; vgl.dargegen söllen die menschen iren fürgesetzten engeln auch dienen ..., sonst komen englisch einflüss den ungehorsamen leuten zuͦ wider und straf teutsche theologey 159. allgemein: es darf keine positive strafe geben, nur negative; selbst in der pädagogik. die urrechte dürfen schlechterdings nie aufgehoben werden schr. 3, 185 Minor; wie bei uns die thaten der ahnen die söhne und enkel nicht adeln, so verunehren auch die verbrechen und strafen der vorfahren die nachkommen nicht w. 10, 1, 242.
die spiegelung im sprichwort; so von ihrer nothwendigkeit: wenn kain straf were, so fresze ain mensch das ander 2, 68; wenn kein straf wer, so könt einer wol nicht den koel im topf behalten 2, 660;
mit einer (besonders für das niederdeutsche charakteristischen) humoristischen umbiegung str. musz sein, sagte der kürschner, und peitscht die katze mit einem strohhalm sprichw. 2, 3651 (s. dazu weitere beispiele bei 4, 887); im rahmen von gesetz (th. 4, 1, 2 sp. 4072); gesetze ohne strafen sind glocken ohne klöppel sprichw. (1718) 27 ( 72); bessernd: das getraid säubert man durch den wind, die laster mit der str. dict. 2 (1702), 994ᵇ; ähnlich str. bessert das kind wie das korn der wind 4, 886; auch: straf ist der laster purgatz floril. polit. (1662) 2, 748; straf ist der laster artznei (1727) 2, 1846ᵃ; 2, 278ᵃ; über ihr wesen: str. musz sein, doch soll barmherzigkeit vorgehen 2, 542; je schneller straf, je gröszer gnad 1699; je langsamer die straf, je schwerer ist sie (1716) 2, 278ᵃ; str. im zorn kennt weder masz noch ziel 9948; str. soll sein wie salat, der mehr öl als essig hat 581; als ein unausbleibliches: wenn die straf reif ist, musz sich der mörder selbst verraten 2, 641; — nothwendig zu ertragendes: was strafen sind, die musz man leiden 581 (Simrock 9941); wen str. trifft, der hat auch die kosten 4, 887; im widerspiel zur schuld (th. 9 sp. 1885f) und sünde: neue sünde erregen neue plage und str. (1604) 1, E 5ᵇ; wo sünd ist, da ist auch str. 1, H 3ᵇ; wer närrisch gewesen in der schuld, werde gescheid in der str. dict. 2 (1702), 994ᵇ; die str. soll nicht gröszer sein als die schuld 4, 886.
wo kein straf, da ist kein ehr,
wo kein ehr, da ist kein lehr,
wo kein lehr, da ist kein recht
817;
wo kein straf, da kein zucht,
wo kein zucht, da kein ehr,
wo kein ehr, da ist kein gut mehr
2, 807.
2)
gröszere lebendigkeit im gebrauch auch im umkreis des strafrechts und vielgestaltigkeit der bedeutung scheint vereinzelt noch durch; so
a)
'pflege des strafrechts': (Romulus) die Römer auch in hartem zwang und straf hielt Livius 7ᵇ; die straf musz durch gantze gmain oder ordenlich oberkait getriben werden schr. 1, 198 neudr.; landgericht ist auf jedes haus 3 fl. (geschätzt); straf und wandel ist unter dem landgericht verstanden georgica (1682) 1, 32; vgl.
(militärisch) 'disciplin': dasz sich die hauptleut und knecht gehorsamlich brauchen lassen und in guter straf erhalten werden landtag v. 1543 bei Schmeller² 2, 810.
so baten die nachbarn um gerechtigkeit und strafe;
die war auch bereit; die hexe muszte braten
Mildheim. liederbuch (1799) 77.
b)
'strafbestimmung; strafandrohung': so seind uns ... Schwaben ... und die obern Reynländer im selben stuck (d. h. im zutrinken) lange zeyt fast widerwertig gewest, haben ... etlich pündtnusz, pflicht und straf dawider gemacht vom zutrinken 16 neudr.; den soldaten nicht als einen sklaven ... behandeln, der nur durch zucht, geissel und strafe zur erfüllung seiner pflichten getrieben werden könne Boyen 1, 75.
c)
'strafvollzug': aber er mocht irenthalben kein ... straf thun, dieweil sie ... grosze ... sippschaft (hatten) Amadis 1, 14; es entgeht einer oft der straf, aber dem bösen gewissen nicht 4, 886; vgl. der gelaub fürcht die straf, besonder das angstlich gericht gottes, dadurch der mensch geursacht wirt, sich vor sünden ze huͤtten teutsche theologey 10; immer mehr verblassend zur 'bestrafung':
der bösen ist ain grosze schar.
ir straf macht mich verhasset gar
Cicero (1535) 119ᵇ.
d)
'strafverbüszung': (eine kindbetterin,) deren muͦter straf halben in gefengnüsz gelegt ist Plinius (1543) 7, 24; vgl. dazu unten das gewöhnlichere zur strafe 8 b und denen man auch die hölle zu einer sondern straf verwehren wolte gesichte (1650) 1, 370.
e)
das strafbare selbst, 'das verbrechen': thun oder einwilligen ist eine straf, dann der hehler ist wie der stehler florileg. polit. (1662) 1, 287.
f)
'ort, werkzeug zum strafvollzug': hat man angefangen dy zwen thürn bei sant Clarn und bei der hiltzen brucken, zwo pürgerlich straf darein ze machen städtechron. 15, 107; darauf beruht die plastik von ausdrücken wie sie würden ein grewlich str. tragn jedermannes jammerklage (1621) B 4ᵃ, wie etwa den schimpflichen halskragen, die geige (th. 4, 1, 2 sp. 2574) u. ä. auch: mit peinlicher straf fragen lassen österr. weisth. 6, 235 (16. jh.) d. h. unter vorweisung des foltergeräths, vgl. dazu th. 7 sp. 1528 (peinlich I 2 a) und wenn der schlüsselmeister zum gefängnusz mit den schlüsseln an der thür rasselt, so fürcht der gefangene, er müsse zur strafe (d. h. dem peinlichen verhör) oder zum tod gehen florileg. polit. (1662) 2, 769;
und so zuletzt auch (völlig verblaszt) der anblick dieser strafe schr. 1, 42.
er kann die waffen schon dem rächer in den klauen,
der unschuld sichern schutz und seine strafe schauen
schr. (1740) 65;
3)
mit einem genitiv.
a)
mit angabe der strafart: (wer sich) widersatzte, der soll wüssen, dasz er in ... gottes ungnad und in unser straf des bannes ... gefallen ist Äg. Tschudi chron. helvet. 1, 124; bei strafe gleicher verbannung Göthe 43, 219 Weim.: die str. der acht Ranke w. 1, 63; die gewöhnliche strafe des königsbannes Schwappach forst- und jagdgeschichte 1, 8; die strafe des halseisens (th. 4, 2 sp. 260) in der zusammensetzung prangerstrafe; dafür auch strafe am lasterstein, im korb (th. 5 sp. 1803; unter II 4 b); weiter gespiegelt in der zusammensetzung prügelstrafe (th. 7 sp. 2191), dafür auch vereinzelt knüttelstrafe (th. 5 sp. 1534), rutenstrafe (th. 8 sp. 1567), gefängnisstrafe (th. 4, 1, 1 sp. 2127), haftstrafe, galeerenstrafe (th. 4, 1, 1 sp. 1161) neben galeistrafe (sp. 1162): die obrigkeit verbindet die unterthanen, den diebstahl zu unterlassen, durch die darauf gesetzte str. des stranges Chr. v. Wolff gedanken v. d. menschen thun u. lassen (1720) 8; mit der str. des stranges belegt werden vgl. S. Hirsch jahrb. d. deutschen reiches unter Heinrich II. 1, 198; strafe des galgens; hierzu die zusammensetzung galgenstrafe (th. 4, 1, 1 sp. 1178); vgl. weiterhin auch feuerstrafe (th. 3 sp. 1605), wasserstrafe des ertränkens (th. 13 sp. 2518), radstrafe (th. 8 sp. 54), schwertstrafe (th. 9 sp. 2591): (einen) gleich den ubelthätern mit der str. des todes peinigen Schwarzenberg teutsch Cicero (1535) 50; (es ist) die str. des todes auf den ehebruch gesetzt worden Ranke w. 8, 126; vgl. in der zusammensetzung todesstrafe (th. 11 sp. 575), halsstrafe (th. 4, 2 sp. 269), leibesstrafe (th. 6 sp. 597), lebensstrafe am leben (th. 6 sp. 454), peinliche oder malefizstrafe (Kramer dict. 2 [1702], 994); die strafe der zerfleischung W. v. Humboldt briefe an Welcker 58; auch: die str. des gleichen verlustes (poena talionis) Fichte
naturrecht 2, 100; hierher auch: statuten, zuͦ den wir euch alle verbinden by straf des schmachworts eines ungeordneten ungotzsamen burgers Eberlin v. Günzburg schr. 1, 108 neudr.
erweitert: mit der str. der kinderlosigkeit bedroht Ranke w. 14. 121; metaphysisch: strafen der hölle Schubart briefe 1, 34 Strausz; vgl. höllenstrafe (th. 4, 2 sp. 1756); der locale gehalt stärker hervorgehoben: strafe in der hölle mit allen schrecken geschildert Scherer litteraturgesch. 48; bi straf ewiger plagen N. Manuel papst u. s. priesterschaft 218 Bächtold; auch: a. C. 1338 hat gott mit der ungewohnlichen straf der heyschrecken vil völker haimzusuechen angefangen v. Brandis des tirolischen adlers immergrünend. ehrenkränzel (1678) 128; zuletzt: der gedanken straf darf niemand leiden Petri (1605) 2, N 8ᵇ; im mythologischen bilde: das unlustigste gefühl ohnmächtiger anstrebung, Ixions, Sisyphus strafe Herder 22, 258 Suphan.
b)
mit angabe der strafursache, des strafgrundes: die str. der verführung einer verehlichten frau war nach der ahndung der wider die allgemeine wohlfahrt streitenden missethaten die schwerste Alfred (1773) 50; die str. des ehebruchs hing fast gänzlich von dem beleidigten mann ab w. 1, 80; vgl. die straf des eebrüchlichen lasters Odyssea (1537) 1ᶜ;
der sünden solt, stachel und str. ist der tod (1604) 1, B 2ᵇ; die abscheulichen strafen der sünden und laster so erschrecklich vorgebildet (finden,) dasz dem leser ... darüber ein grausen ankömmet neuspr. teutscher palmbaum (1668) 469; zur str. der sünde, die sie nicht begangen hat w. 2. 319 (der arme mann im Tockenburg [1789] 1, 256); der hinweis auf den tod, ... auf die drohenden strafen der sünde litteraturgesch. 83;
bey strafe des hochverraths verboten w. 3, 210; verdammt zur str. des verraths am vaterland! neues theater 2, 145;
(donnerkeulen,) die zur gerechten str. eures unverantwortlichen frevels euch bald zerschmettern werden päckchen satiren (1769) 73; die str. eines kirchenraubs IV 37, 298 Weim.; das ist die str. deiner härte schr. 4, 95; diese strafe meiner vermessenheit w. 3, 41;
(die ganze strafe der verläugnung 2, 300); in älterer sprache dafür vereinzelt um: die straf bleibt umb die sünd nit aus sprüchw. 1, 52ᵇ; wer str. um diebheit leidet, der bleibt rechtlos rechtssprich wörter 342; 369 (im hinblick auf die besonders schimpfliche werthung des diebstahls im altdeutschen recht); dann sie forchten ein harte straf umb diss unrecht buch der liebe (1587) 220ᵃ; in neuerer sprache für: als einzige str. für den schmerz, den sie mir verursachen 24, 89 Weim.; als str. für dünkel (sich anrechnen) gesch. d. deutschen dichtung 5, 247; ein unangenehmes ereignis als die strafe für einen unmittelbar vorhergegangenen, bewuszten fehler anzusehen w. 2, 22;
vereinzelt: verschärfungen der strafen wegen widersetzlichkeit nationallib. partei (1892) 99.
(ihr werdet überall)
der tugend lohn und glück, der laster strafe finden
belustigungen (1741) 1, 202.
sie starb, als gienge sie zur ruh,
und litte nicht der sünden straf
schr. (1732) 1, 290;
lügner, gleissner, ehrendiebe, die uns oft so schädlich sind,
fühlen ihrer sünde strafe, die sie auf der welt nicht findt
Heinrich der Vogler (1757) 99;
so wie Titania im feen- und zauberland
Klaus Zetteln in dem arme fand,
so wirst du bald zur strafe deiner sünden
Titanien in deinen armen finden
Weim.;
2, 270 es ist auch nach viel andern quellen,
die ich hier nicht erzählen kann,
des meyneids strafe vorzustellen
poetische betrachtungen (1750) 1, 301;
verbanne mich zur strafe meiner thorheit
an einer klippeninsel traurig ufer
Weim.;
10, 85 sind dies die strafen meiner fehler?
ged. 2, 55
c)
des bestraften: dazu besorgen, dasz gott villeicht den teufel (d. h. die aufrührerischen bauern) also erregt zu gemeyner str. Deutschland 18, 359 Weim.; des Dionisii und Phaliridis tyranney eine gerechtigkeit und str. derer boszhaften (nennen) Pathmos (1677) 7; str. des verräthers litteraturgesch. 91; die str. des gewissens für begangene sünden schr. 1, 85;
wenn Cicero die str. des Catilina so hätte einrichten können, dasz ... w. 2, 15; eine viel zu harte str. des herrn Utzens schr. (1758) 4.
und zog zu dem heyligen grab,
zu beschawen die frembden land,
zu straf der unfürsichting hand,
die da gewesen war so gech
Keller;
2, 277 zur strafe eines narrn verbünden wir uns alle
ges. schr. 3, 80;
d)
des bestrafenden, besonders von gott als dem weltrichter: sich gottes str. über den hals ziehen, zuziehen dict. 2 (1702), 994ᵇ; das ist eine augenscheinliche str. gottes 994ᶜ; du wirst der strafe gottes nicht entgehen 994ᵇ; auch der krieg ein straf gottes ist kriegsordnung (1594) A 3ᵃ; man gottes ernster strafen entfliehen wolle spiel v. d. bäuerischen richtern 4 neudr.; (dasz) ein sonderliche straf gottes uber die ruchlose welt seye fröhliche heimfahrt A 3ᵃ; die str. gottes kömpt alsdenn uber ihnen engl. comedien u. tragedien (1624) G 6ᵃ; wiewol alle sünde in ihrer natur verdammlich sind und den gewissen zorn und str. gottes auf sich tragen volksb. v. dr. Faust 6 neudr. Br. ( griech. dramen 1, 186 O. Dähnhardt);
auch mit beziehung auf den sündenfall der ersten menschen: arbeit ist gottes straf, darumb meyden viel die arbeit, dasz sie der straf gottes entgehen florileg. polit. (1662) 1, 46; auch von der sintfluth als dem groszen strafgericht gottes;
der abgehärmte, alternde, kranke könig, der sein unglück als str. gottes fühlet 12, 224 Suphan; die gewaltige reihe dieser staatsmänner und kaiser als eine str. gottes für die vergehen seiner christenheit deutsche studien (1879) 38; darin eine von gott verhängte strafe (sehen) w. 14, 12; mit zuordnung entsprechender begriffe: mit dem scheyn und namen der barmhertzigkeit der ruten und str. gottis gerne entlaufen 18, 388 Weim.;
gegensätzlich zur gnade (wie auf den mittelalterlichen bildern vom weltgericht, wo die lilie zur rechten hand gottes als das symbol der gnade, zur linken das schwert als symbol der str., der verdammnisz erscheint);
das gift als eine str. der götter, nicht blos als eine schleichende krankheit 3, 51 Suphan; (wo) verletzung str. der götter nach sich zu ziehen drohte römische gesch. 1, 203; ganz nach dem beispiel aus der irdischen welt: mancher hat reu ..., weil er der obrigkeit straf fürchtet florileg. polit. (1662) 2, 712.
vereinzelt dafür: das gibet nur undank bei den leuten und straf bey gott Reinicke fuchs (1650) 350;
der künig gottes straf erkannt
Keller;
1, 221 darumb billig gottes straf
mich und meine völker traf:
deutscher Dädalus (1657) 1, 40;
die sünd der Sodomiten die ist hie
ja so grosz als vor der straf gotts ie
vom papst u. s. priesterschaft 1039 Bächtold;
gottes erschröcklich rach und straf
K.;
1, 221 ach wie wird so unerträglich sein
solch leuten gottes straf und pein
nachtrab 1838 Kurz;
wer uf Moises stuͦl sitzt, lert sin ler,
gnad und straf gotts, nüt anders mer,
denn beide alt und nüw testament
Barbali 1120 Bächtold;
er (der graf) sprach: ists nicht ein straf von gott,
vier leichen in eines fürsten schlosz?
volkslieder 124.
e)
auf der andern seite die feststellung der str. (bei beleidigungen) mochte dem richter oft sehr schwer fallen geist des römischen rechts 1, 44; die höhe der strafen bestimmt sich nach ... handelsgesetzb. § 37, 1; der sinn für die verdientheit der strafe w. 1, 40;
um milderung der str. (bitten) IV 34, 122 Weim.; appellieren die gefangenen um verringerung der str. briefe von u. an 56.
besonders zu erwähnen furcht der strafe formido poenae 2, 342ᶜ an stelle der heute gebräuchlichen präpositionellen fügung vor (die lust ist mächtiger als alle furcht vor strafe 9, 68 Weim.): die furcht der straf schrecket manchen von sünden oderunt peccare mali formidine poenae dict. 2 (1702), 994ᵇ; von forcht der straf und pein, so dir daruber mocht begegnen 2, 190 B.; recht leben, nit aus forcht der straf, sonder aus ainer tugent, ist aines bidermanns leben sprüchwörter (1567) C 2ᵃ; furcht der straf thut, was gott und die obrigkeit wollen florileg. polit. (1662) 1, 251.
der feind und hasser deiner huld
ist ursach deiner strafen
bei kirchenlied 3, 416ᵃ;
4)
in verbalen wendungen:
a)
die straf wird nicht ausbleiben dict. 2 (1702), 994ᵃ ( briefw. 2, 105); die straf wartet auf dich a. a. o.
die strafe kömmt nach 2, 271 M.; wenn (ein ehebruch) begangen wurde, folgte die str. auf der stelle gesch. der Deutschen (1778) 1, 26;
anklage der sünde, deren str. die unterliegenden trifft röm. gesch. 1, 244; du darfst nicht mehr besorgt sein, es wird dich keine str. mehr treffen w. 5, 1, 27 auch: hier beginnt nur deine str. leben 2, 159; nach überstandener strafzeit fing die str. eigentlich erst an erz. schr. 2, 104; zuletzt eine str. ist verloren hilft nicht:
so viele thoren ..., dasz diese sehr vernünftige str. nicht half über die einsamkeit 1, 216; hierher noch: es ist freylich nicht ohne, dasz auf verbrechen str. gehöret mediz. maulaffe (1719) 67;
mehr in der haussprache es setzt strafe ( w. 3, 162); strafe musz sein erz. schr. 3, 149.
sie aber han veracht dein wort,
so musz die straf ergehen fort
aktion v. d. anfang u. ende der welt (1580) C 2ᵇ;
so ward der erste sünder, die strafe folgte nach
verm. w. (1754) 90;
hiehar gehorend meyne kind,
an den all straf verloren sind
schelmenzunft 42 neudr.;
bist ain koppist und gerichtsschwetzer,
so soll dir billich sein bekant,
was für straf gebürt auf solch schand
glückh. schiff 52 (540) neudr.
b)
vom standpunkt des vergehens oder verbrechens: die kleinste ausschweifung, die du wieder begehst, soll die gewisse str. für alle andre nach sich ziehen 2, 170 M.; das ist a verbrechen, das str. verdient Rose Bernd (1904) 139 (5); auch: alles thun des menschen hat am ende seine str. 2, 185 Litzmann; vgl. wo laster keine straf und tugend keine ehre hat, mags nicht lange bestehen sprichwörterregister (1577) II 2ᶜ n. 360.
c)
vom standpunkt der strafenden: ihm mit einer hohen str. drohen akad. roman (1690) 384; der papst drohte ... mit dereinstigen strafen gottes w. 40/41, 66; auch: Rousseau war mit gefängnis und strafen bedroht schr. (1779) 1, 150; ein hofkanzleidecret ... bedroht die urlaubsüberschreitung mit strafe jahrbuch der Grillparzer-gesellschaft 2, 272; der päpstliche legat bedrohte die widerspenstigen mit der summe aller geistlichen strafen w. 1, 48; überraschend: dennoch so ist er so geduldig, dasz er uns nicht auf der bösen that mit der str. überraschet saturnalia (1663) 19; auch: dasz der almechtige got allezeit seyn gerechtigkeyt vermischt mit der barmherzigkeyt und sold nicht also gar schwind mit der straf seyn
privatbriefe 1, 332; zugleich im gegensatz zu dem begriff gütlicher erledigung: man suchte die beobachtung des Regensburger edicts ... zunächst gütlich in gang zu bringen; gar bald sah man, dasz die neuen meinungen schon sehr weit vorgedrungen waren, und schritt zu strafen w. 3, 36.
α)
strafe auf etwas setzen, legen dict. 2 (1702), 994ᵃ;
in älterer sprache: mir ist gewalt geben oder mir gepürt straf zu setzen mihi adiudicatio data est (1540) Y 2ᵃ; bey ihnen der todt den zuͦ straf gesetzt ist, welcher ... Polybius (1574) 11;
das lesen der physikalischen bücher des Aristoteles mit strengen strafen belegt kosmos 2, 112.
und dennoch denkest du, indem du mich verletzt,
dasz keine strafe sey auf deine that gesetzt?
ged. (1744) 28.
keine straf ist ausgesetzet
auf des neides gift
Eitner;
17, 36 β)
einen zur strafe ziehen expetere poenas ab aliquo, nomenclator (1634) 262 ( dict. 2, 994ᵃ); poenam sumere ab aliquo; reponere aliquem ad poenas (1716) 2, 278ᵃ; zur verdienten str. ziehen ihn strafen Adelung; die stadt Stein ... mit gewalt zur str. ziehen wollen schwedischer krieg (1653) 2, 201; seyd versichert, der höheste wird euch darumb zur str. ziehen schauspiele engl. comödianten 212 Creizenach; wenn der holtzdiebereyen halber der bauer nicht immer im zaum gehalten, gepfändet und zu nachdrücklicher str. gezogen wird notabilia venatoris (1741) 312; (befürchtung,) Phocas möchte die prinzessin zur str. ziehn einl. i. d. schön. wissensch. (1758) 2, 338; (sich glücklich schätzen,) dasz man sie wegen ihren unterlassenen pflichten nicht zur str. gezogen lustspiele (1771) 119; (sie) nehmen seine hülfe in anspruch, den mörder des comthurs zu entdecken und zur str. zu ziehen Mozart 4, 352 ( w. 2, 339); schon mehrfach zur str. gezogen w. 1, 72;
auch: so ist ie erbärmlich zuͦ hören, dasz ich, wiewol mich noch nymants beklagt, nymants überzeuget hat, vor keinen richter gefordert bin und mir nye keine missetat aufgelegt ist, allein zuͦ peinlicher straf gezogen und unerfordert einiges rechtens zuͦ dem tot geheyschen werde 1, 412 Böcking; vereinzelt: wie etwan ein ander Hercules von nöten sey, der dise schlange zurknirsche und den Cacum aus seinem loch zur str. bringe 2, 195 (trotz des auf die vorige wendung zielenden 'hunc e specu ad poenam protrahet'); alles zu thun, um die thäter zur str. zu bringen w. 1, 137.
einem straf anthun dict. 2 (1702), 994ᵃ ( [1716] 2, 278ᵃ); ihnen weiter auf ihr besseren kein andere straf anzuͦthuͦn (pflegen) Plinius (1565) 356; die bauren inn Mechelburg, denen ihre jungkherrn kein gröszer phalarisch straf anthun können, als wann sie dieselbigen ein tag hinter den glüenden ofen spannen und ihnen nichts dann rostig versaltzen häringsnasen zu fressen geben, aber gar nichts zu trinken Gargantua 76 neudr.; es war eine eigene str., welche Philipp einigen muthwilligen soldaten anthat, ... weil sie eine nonne ... in federn umhergewelzet teutsche staats-, reichs- und kayserhistorie (1721) 2, 84. strafe üben: da nu Jehu str. übet am hause Ahab, fand er etliche obersten aus Juda ... und erwürget sie bibel 2, 444 Bindseil (Reinicke fuchs [1650] 35); Rom hätte über seine landvögte ... härtere strafen ausgeübt, als über frembde völker Arminius (1689) 1, 22ᵃ (Ibrahim [1680] 27); vereinzelt: die straf, so gott thun wird denen, so iren bauch und fleisch in solchen lüsten und füllereyen halten und uben buch der liebe 292ᵇ; mit der straf auf einen dringen; mit der straf zufahren indossare, addossare il castigo sopra di uno dict. 2 (1702), 994ᶜ; straf wider einen fürnehmen
poenam expetere ab aliquo (1716) 2, 278ᵃ; (er wurde) einer groszern straf wirdig erachtet vom zusaufen B 3ᵇ; mit den strafen konnte er ja doch nur den offenkundig gefallenen beikommen Grabenhäger 1, 236;
einen mit harter, empfindlicher straf belegen, ansehen dar castigo, dar aspro, rigoroso, severo castigo ad uno dict. 2 (1702), 994ᵃ; auch: einem eine straf auferlegen oder einem etwas zur straf auflegen imporre, dettare una pena, imporre qualche cosa per pena ad uno (ebenda); coram deo sum peccator, der hat myr byllich auch eyn strafe ufzulegen 34, 1, 344 Weim.; vgl. got pfligt auch weniger straf anzelegen dem sünder dann die grösze seiner sind eraischt teutsche theologey 550;
wenn eine neue landesordnung ... von einigen übertreten wurde, setzte er solche nicht so gleich zur str. patr. phant. (1780) 1, 154 statt des sonst (besonders bei geldstrafe s. unten 7) gebräuchlichen einen in str. nehmen, und entwickelt wohl durch die strafe, die der kaiser den fürsten auch in anderen fällen ansetzen konnte gesch. d. Deutschen 3, 146 und oben strafe setzen auf. vgl. noch in der norddeutschen haussprache es setzt strafe wie sonst prügel und andere körperliche züchtigung: machen sie rasch, sonst setzt es strafe w. 3, 162; nun gebräuchlich strafen über einen verhängen ( schr. 1, 41; mit unrecht w. 4, 158); auch str. verheiszen ( w. 6, 43); die strafe bestimmen schr. 5, 84;
strafe vollziehen ( dies buch gehört dem könig 2, 353);
wann einer widerumb stilt, so pflegt ihm der richter die straf zu schärpfen zeitkürzer (1603) 14ᵇ.
ich wäre gerne reich; denn dasz ich reich nicht bin,
drum wil man mich dazu noch zu der strafe ziehn
Eitner;
64, 237 könnt ich aus eigner macht nur dich zur strafe ziehen
deutsche schaubühne 1, 197 (dafür 4, 12),
ja wol, auch Christus selbst der herr,
gott gebe, er schick viel strafen ferr
oder schone der sünder nach seiner gnad
Hans Pfriem (1582) 21 neudr.;
dein gütigseyn verspricht ja noch
mir nicht die strafe beyzulegen,
die sonst dergleichen kühnheit lohnt
Parnass (1735) 33;
da macht es die mutter zur strafe dem knaben,
den weg durch die mauer zu brechen
w. 1, 166;
dann wäre mit dem juden fördersamst
die strafe zu vollziehn, die päpstliches
und kaiserliches recht so einem frevel,
so einer lasterthat bestimmen
M.;
3, 116 γ)
einem strafe erlassen, schenken plagae gratiam facere, nomencl. (1634) 470; hier steht ein ehrlicher mann, auf dessen fürbitte soll ihm nicht allein die str. erlassen seyn, sondern er soll seinen sohn auch loshaben Seb. Nothanker (1773) 1, 150;
auch:
vereinzelt auch mit genit.: einen der straf erlassen, erledigen neben einem die straf schenken, nachlassen, von der straf befreyen dict. 2 (1702), 994ᵇ;
ähnlich: (Lucrecia) sprach, ob ich mich der sünden entschuldiget han, so bin ich doch der straf nit erlediget de claris mulieribus 175 Dr.; darüber sollen die fürsten deutscher nation meiner nicht schonen und keiner straf, sye sey als grosz sye wölle, überheben op. 2, 193 Böcking;
mit der präpos. von: sie verzeiht euch eure übertretungen, spricht euch von der acht und aller wohlverdienten str. los 8, 123 Weim.
(zugeben,) dasz er (gott) die schulden vergebe, aber nicht die strafe bienenkorb (1588) 115ᵃ; er (der himmel) nimmt die str. von mir 2, 335 M.; die gegen ihn verhängte str. zurücknehmen ( röm. gesch. 3, 191);
die straf lindern, miltern mitigare, moderare, addolcire il castigo dict. 2 (1702), 994ᵇ; wan ers also verdiente, sagte Festus, werde ich ihn von der str. nicht losbürgen Herkuliskus (1665) 3; unsere gesetze selbst ... lassen sich rühren und halten die str. zurück 19, 66 Weim.
der, ob wir ihn gleich hoch betrübt,
doch bleibet gutes muths,
die straf erläszt, die schuld vergibt
bei kirchenlied 3, 312;
ich sage noch einmal, dasz selig der zu preisen,
dem gott an zorrens statt sich milde kann erweisen,
erläszt ihm straf und schuld
deutsche gedichte 1, 5 L.
die strafe wird gelassen queit
christl. ritter (1590) C 6ᵇ.
und wenn einer het ein erschlagen,
den man ausführen wolt zum todt,
und im stiesz auf in solcher noth
ein vestalische closterfrau,
die schweren dö ft auf ehr und trau,
er wer ir ungefehr aufgstoszen,
so müst man in der straf erlaszen
dramen 1, 18 Keller.
darum fleht er um genad,
dasz man ihn der straf entlad
Reinicke fuchs (1650) 307;
so hast du gütigst auch die aller straf entbunden
ged. (1745) 21.
wann wir nun ochsen, zieg und schaf
aufopferen, wird er die straf
villeicht genädig von uns wenden
Ilias (1610) 3ᵃ;
die götter in dem himmel hoch,
so die gerechtigkeit belohnen,
mit straf der bösen nit verschonen
15ᵃ;
d)
vom standpunkt des zu bestrafenden oder bestraften:
α)
in strafe fallen, wie sonst in noth und verlegenheit (th. 3 sp. 1282; unter B 2 a): (er) zereiszt das klaid, dadurch er in straf fellt teutsche theologey 508; in straf verfallen mulctam facere (1691) 424 (vgl. th. 12, 2 sp. 298; unter 8 a);
auch bestimmter: die (gotteslästerer) fielen der oberkeit in die str. tischreden 2, 38; eylen, sein ampt zu verrichten, damit man nit in die straf falle (1618) 2, 14ᵇ; in die verdiente straf fallen glückstopf (1669) 10; er verfällt in eine tüchtige str. neue schausp. (1771) 1, 1, 48; vereinzelt daneben: ihr werdet alsdenn nit fallen under des gesetz str. teutsche theologey 172. neuerlich auch: der str. verfallen bestraft werden. mit starker bildkraft:
(wie der angeklagte aug in auge seinem kläger oder richter gegenüber). der strafe schuldig sein (vgl. th. 9 sp. 1911; schuldig 7) Democaris hat grimm straf verschuldt spiegel d. waren rhetoric (1498) b 1ᵇ;
dasz sollichs alles kain kraft solt haben oder kainer straf darum underworfen sein chron. v. Kaisheim 35; derhalben, herr schultheisz, hof ich keiner straf würdig sein schwankbücher 15 lit. ver. höchst barock vorgestellt:
strafe zu erwarten haben; auch als ich ... nit allein mich keyner übelthat schuldig wüste, darumb ich straf zu gewarten hette, sondern ... op. 1, 406 Böcking, vgl. auch:
eine strafe verdienen oder verdient haben meritare ò haver meritato castigo dict. 2 (1702), 994ᵃ; dasz das eine neue str. sey, welche sie mit keinem neuen verbrechen verdient haben von dem wunderbaren (1740) 53;
völlig farblos: (sie) hätten sich neue schande und str. dadurch erworben 1, 137.
noch besonders zu erwähnen die ra. er ist in der straf hat etwas strafbares begangen 2, 627ᵃ;
wer seinen nächsten ... treuget oder laycht, der ist in der straf der dyeberey teutsch Cicero (1535) 94ᵇ; auch er ist mir in der straf (1716) 2, 278ᵃ; als übersetzung von 'dabis supplicium': und würst ir unerfordert straf dar halten Terenz (1539) 32ᵇ (s. das folgende).
ihr wart in straf gefallen, musztet euch,
wie schwer sie war, der busze schweigend fügen
Tell 1, 4) G.
14, 294 (wer offentlich hat sund gethan,
musz offentlich der strafe stahn
(1604) 1, G 6ᵇ
hab ich gerechter weise verschuldet
diese strafe in alten tagen?
Weim.;
3, 235 doch wenn der straf ein mann zu theil kömmt unverhört,
wird, wie befleckt er sey, er stets als fromm geehrt
trauersp. 28 Palm.
wann gott verzieh, als lang er wöll,
der straf man doch gwisz warten söll
Keller-Götze;
19, 22 vergesset die schläge,
denn ihr habt die strafe verdient, ja schärfere schmerzen
Weim.
1, 300 β)
strafe leiden poenas dare, nomenclat. (1634) 262; ich leid straf oder werd gestraft übelthat halben luo scelus (1540) 85ᵇ (auch 'haurio supplicium' 31ᵇ) seine str. ausstehen, leiden oder ausgestanden haben dict. 2 (1702), 994ᵇ; der verbrecher leide die str., die ihm zukömmt briefw. 2, 356 (darum gedanken [1729] 1, 10); erleiden Plinius (1543) 7, 12; eine schwere straf ausstehen, empfahen (1716) 2, 278ᵃ; der lügner und falscher betrüger str. empfahe decam. 152 Keller; meine seele sey rein von ... schuld, wenn einst alles böse ans licht kommen und seine str. empfangen wird physiogn. fragm. (1775) 1, 166;
auch: du bists, der so viele strafen mit mir in compagnie gekriegt hat theatr. quodlibet 1, 94; endlich findet er (der räuber) seine str. er wird vom blitzstrahl getödtet schlesw. lit. br. 278 lit.-denkm.; wohl fühle ich jetzt die str. alter fehler, und unfruchtbare reue ruft vergebens die vergangenen zeiten zurück briefw. 2, 117;
die giftmischerinnen, die wir treffen, sind nur frech und reulos und ... legen einen kramladen an, wenn sie ihre str. überstanden w. 4, 48;
soll man dem wolf erst lan das schaaf
und solt empfangen drumb kein straaf
flöhatz 29 neudr.
so wirstu zuletzt wol fülen
die straf, dar magstu dich mit külen
musica instrumentalis 149;
auf das die strafen auf der erden ...
getragen würden mit geduld
lauter warheit 6.
γ)
strafe fürchten (ged. 1, 98) u. ä.; ich bitte ... um eine gelinde str. für den armen teufel br. 2, 303; seine feinde fanden die str. gerecht w. 8, 354;
still
zu aller strafe schweigen!
Österley;
154 richt unsre hertzen,
dasz wir ja nicht schertzen
mit deinen strafen
bei kirchenlied 3, 324.
δ)
der strafe entgehen effugere animadversionem, nomencl. (1634) 470; der straf durch die flucht entgehen dict. 2 (1702), 994ᵇ; er ist der straf entgangen impunitatem assecutus est, nomencl. (1634) 265; es entgehet einer oft der straf, aber dem bösen gewissen nicht florileg. polit. (1662) 1, 334ᵃ; (Ajax,) der ... zuletzt ... seiner strafe nicht entgeht 49, 1, 82 Weim.; (Reinicke fuchs (1650) 289; w. 3, 231);
ohne straf durchwischen scampare, scappare senza castigo dict. 2 (1702), 994ᵇ; und nur mit aufopferung seines ganzen vermögens brachte er es mühsam dahin, die zuerkannte strafe durch eine geldbusze abzuwenden 4, 66 Gödeke; der im fegefeuer zu erleidenden strafen überhoben werden w. 1, 207. in dem sinne von 'um eines herumgehen, ihm aus dem weg gehen, es vermeiden':
der straf er ouch nit mocht entrünnen
schweiz. schausp. 3, 61 Bächtold;
er ist frumb und geydt umb die straf
gotfürchtig und sucht gotes ehr
Keller.
1, 57 e)
in reflex. wendungen die str. sich über den hals ziehen poenam sibi contrahere 2, 342ᵇ; kraft der freyheit musz jener können übels thun und dadurch die strafe desselben natürlicher weise sich zuziehen crit. poet. schr. (1741) 1, 163; sich der str. unterwerfen, unterziehen sottomettersi, sottoporsi, piegare le spalle al castigo dict. 2 (1702), 994ᵇ; do das die von Ruffach vernamend, schickten si dem künig die kleinot wider ze handen ... und ergabend sich in straf
chron. helvet. 1, 47; an eines straf sollen sich viel kehren (1716) 2, 278ᵃ; was für ein straf wilt du dir erwehlen, die ich dir thun sol? buch der liebe 221ᵃ; wer sich hingegen auf seinem posten nicht munter, wachsam und wacker finden läszt, stürtzet sich selbsten in straf, die sich vielmals auf leib und leben erstreckt teutscher soldat (1726) 100; der könig ... macht gemeinsame sache mit Laertes und holt sich so seine str. ges. schr. 5, 83;
gelingt es ihm (dem mörder), sich der str. zu entziehen, so ... völkerkunde 2, 80 ( dram. w. 2, 88).
hätst auch dir selb ein straf gemacht,
darumb die sach gar wol betracht
Gödeke;
44 5)
mit adject. bestimmung (s. weitere beispiele noch besonders unter 8 a): billige, wolverdiente straf pena giusta, ben meritata dict. 2 (1702), 994ᵃ; merita debitaque poena; poena jure data 2, 342ᵇ; die verdiente str. empfinden pelop. krieg (1760) 359; lasz ihm für solche verwegenheit die verdiente str. widerfahren 258 Bohtz; die verschuldete strafe erkennen 22, 306 Weim.; verschulter gebürlicher und rechtmessiger str. gesichert und ledig gelassen Nürnberger polizeiordn. 42 Baader; vorbehältlich der desshalben verwirkter straf schuldig historischer proc. juris (1600) 71; sein unglück für eine gerechte strafe seines versehens anzunehmen neuestes a. d. anmuth. gelehrsamkeit 3, 226; die gesetzmäszige str. England u. Italien (1785) 1, 1, 18; von wegen der unbillichen straf Terenz (1539) 55ᵃ;
die pfändung ... für hinreichende str. (erklären) w. 3, 148; harte, schwere, scharfe straf duro, grave, aspro, rigoroso, rigido, severo castigo a. a. o. vgl. 8, 57 M.; Ugolino 251 nat. lit.
hohe, auch die höchste str. w. 1, 145. wegen der strengen strafe, die er über eine büberey leiden müssen gesch. d. frl. v. Sternheim (1771) 1, 169; die mich gern ins gefängnis geschickt und mir eine starke str. auferlegt hätten 43, 47 Weim.; doppelte straf castigo doppio, dupplicato a. a. o.; welchen (lastern) sonst bey andern völkern weder durch gesetz, verbot noch heftige strafen gesteuret werden kan Curäi chronica des herzogtums Schlesien (1607) 18; gegen die verbrecher mit scharfer unnachläsziger str. verfahren schwed. krieg (1653) 2, 22; das unermessliche reich wird durch die peitsche regiert, der gröszte Sere ist niederträchtigen strafen unterworfen Alfred (1773) 113; durch greuliche strafen nicht geheilt 7, 157 Weim.; geiz und betrug und mord finden hier ihre grässliche str. w. 2, 151; eine neue, bittere str. dram. w. 2, 68;
peinliche str. (s. auch th. 7 sp. 1528; unter I 2), dazu oben unter 2f: beschuldig und auf beschuldigung verurtailt und nach der verurteilung peinlicher straf untergeben (werden) podagr. trostbüchl. 67 Hauffen; (einem) nach verdienst peinliche straf nicht benemen bergrecht 169 (z. j. 1515); mit leiplicher strafe Nürnberger polizeiordn. 48 Baader, wie sonst strafen an leib und leben röm. geschichte 2, 180; vgl. auch leibstrafe (th. 6 sp. 608).
gelinde straf castigo dolce, benigno dict. 2 (1702), 994ᵇ; 25, 214 Weim.;
noch wird man in vielen theilen von Deutschland finden, dasz gewisse kleine strafen für diejenigen ausgesetzt sind, die sich nicht verheirathen Hippel über die ehe
(1774) 22; man fasste bei gericht die sache von der heitern seite auf, und die betheiligten kamen mit verhältnissmässig leichten strafen davon erz. aus dem Ries (1868) 1, 343;
angesichts des jenseits einen mit sinnlichen strafen schrecken vgl. 15, 298 Suphan, dazu sinnlich (th. 10, 1 sp. 1187; dort 3 e);
die bürgerlichen strafen K. F. Eichhorn staats- u. rechtsgeschichte³ 1, 276; keine natürliche str. gleich einer todesstrafe lebensläufe (1778) 1, 64; auch: alles laut der privilegien in original mit angetroheter straf 4, 504 Keller.
die zukünftige straf fabeln 3 neudr.; ewige strafe ( 1, 228 Keller): der ewigen strafe entfliehen pilgerschaft (1512) B 3ᵈ; durch die strenge gerechtigkeit in die ewige straf fallen schr. 7 neudr.; unverständige furcht vor ewigen strafen gesch. d. materialismus 39; zeitliche und ewige strafen den rechtlosen bedrohten völkerkunde (1874) 376; auch göttliche strafe litteraturgesch. 61: die menge und abscheulichkeit der sünden, das schwere werk der busz, die höllische strafe discourse der Mahlern (1721) 1, 7.
kein billicher straf kan seyn,
denn dasz einer selbst leide pein,
die er für ander erdacht
(1604) 2, L l 3ᵇ;
nun hast du harter straf zu warten
Keller;
1, 43 schönste Mira, schwere strafe
wird durch dich mir, und mit rechte
w. 3, 21;
ach, es yst ein grausam strafe
bei kirchenlied 3, 36.
ein lindre straf die wer von nöten
Keller;
2, 33 meint ihr, wird der kleine brave
lassen sich mit gutem glimpf
gnügen die geringre strafe?
w. 1, 84;
und noch dazu die wangen gelb und grün,
des giftgen neides sichtbarliche strafe
G.;
1, 327 6)
ihre spiegelung in nebengeordneten begriffen: sie wollen die schult und straf der verfolgung nicht erkennen 34. 1, 561 Weim.; ein das menschliche gemüth ergreifendes verhältnisz von schuld und strafe w. 14, 36; schuld und str. proportioniert Shakespeare schr. 5, 104;
auch: die ursach und straf sich vergleichen wendunmuth 2, 24 Österley; eine gute zucht, vermahnung, warnung und str. thut das beste gestriegelte rockenphilosophie (1706) 1, 38 ( gesch. d. deutschen dichtung 5, 30); weder abmahnung noch strafen schr. 31, 25; diese völker sind alle vollkommen ohne obrigkeiten und leben ohne gesetze und str. Usong (1771) 53; codex der gesetze und strafen 17, 59 Suphan; von geboten und strafen (nichts wissen) weber (1892) 38; in diesem sinne: wenn auch weder gott noch str. ist 2, 64 (freigeist 1, 5) M.; die untersuchung und str. strenge reise (1783) 2, 489; welcher seit, dasz die pfaffen nit söllen underworfen sin usz dem gesatz gottes den leyen in zeitlichen dingen zuͦ straf und urthail, der irret schr. 1, 167 neudr.; gott verwaret sich wol gegen jederman, weil urteil er und str. vorher offenbart (1604) 1, D 3ᵇ; demnung und straf Amadis 1, 46.
binde
straf und schuld allein an mich
w. 1, 216;
zeigt sich die jungfrau schön, wie ihrs gesagt,
so lasz ich euch der schuld und strafe frei
held des nordens (1810) 3, 58.
a)
die straf und plage 34, 1, 561 Weim.; iglichen groszen pein und str. wirdig gewesen decam. 38 K.; (mit gehorsam kann man) in gefahr und straf kommen florileg. polit. (1662) 1, 274;
besonders sinnfällig: ideo eduxit (Jesum), ut saturarentur an der strafe und staupen 34, 1, 242 Weim.; wer viel stilt und wenig gibt, der straf und galgen wol entgeht sprichw. reg. (1577) F 2ᵇ nr. 86;
die oberkeit ... trag das schwert den fromen und guͦten zur ehr, den bösen aber und miszthätigen zur straf und zum erschrecken reden 66 Böhmer; abzunehmen, dasz es eine sonderliche schickung und str. gottes gewesen denkw. 44 Österley;
das geld errettet manchen schalck und balg von straf und spott (1605) m 1ᵇ;
dasz sich die schälck darinn (in dem spiegel) besehen
und ihr eulengsicht darinn verschmehen
und bessern sich als dann darnach.
das ist kein rauhe straf und raach
Eulenspiegel 80 Hauffen.
weil denn nun dein grimm gebrauset
über uns wie eine fluht,
und gleich einem sturm gesauset
deine straf und strenge ruht
fortgepfl. musik. poet. lustwäldchen (1657) 54;
der über bös und über gute
lässt seiner sonnen schein aufgehn
und die gerechte straf und rute
sehr lang aus langmut an lässt stehn
heilige seelenlust 279 neudr.;
ich wil des herren straf und zorn
mit willgem hertzen tragen
bei kirchenlied 2, 394ᵇ;
denn straf und seufzen liesz ja sehn,
Asträens flucht sey nie geschehn
gedichte (1751) 202.
b)
gegensätzlich, so zur gnade; es ist besser zu viel gnad als zu viel straf, denn gnad kan man wenigern, straf kan man nicht wieder zurück bringen floril. polit. (1662) 1, 377; vgl. auf der andern seite die gleichordnung: in höchste ungnade und str. fallen grillenvertreiber (1670) 63; (ohne) gefühl der wahrheit und des rechts, mithin auch ihres lohns und ihrer strafe ist keine moralität denkbar 23, 148 Suphan;
wenn man durch gebote und verbote und die damit verknüpften strafen und belohnungen sie (die kinder) zu gangeln sucht, so entsteht unwille und abneigung gegen den befehlshaber ameisenbüchlein (1806) 176. auch: von künftigen strafen und belohnungen (nach dem tode) schr. 2, 117.
ich seh euch beschämt, und meine groszmutter überläszt eurem eigenen herzen str. und besserung 17, 130 Weim.
was mein lebtag von mir geschehen
bös oder gut kömpt mir zu haus,
wenn gott die rechnung wird durchsehen
und schlieszen lohn und strafe drausz
Königsb. dichterkreis 46 neudr.;
doch in groszmüthge hand war er (Thurn) gefallen,
statt strafe fand er lohn
G. (austheilen vgl. Odyssee 212, 570 Bernays);
12, 118 7)
in verengerter bedeutung als geldstrafe (th. 4, 1, 2 sp. 2923) besonders in den wendungen: straf geben dict. 2 (1702). 994ᶜ; solvere sive pendere multam 2, 342ᶜ ( Adelung); (die studenten entschuldigen sich,) dasz sie vielleicht am tische (der herren professoren) vermisset werden möchten, und hetten nur neulich noch deszwegen str. geben müssen com. v. studentenleben (1657) H 8ᵇ; schon zweymal habe ich müssen str. geben ollapatrida 22 Wien. neudr.;
deutlicher: er hat die str. erlegt oder bezahlet (1716) 1884; er musz str. zahlen w. 20, 117 ( 1, 209 B.; ges. schr. 3, 230); wer einen falschen reim macht ..., der musz str. zahlen w. I 4, 346; 'ich zahl halt straf,' antwortete der bauer schr. 3, 380; er wollte nicht dulden, dasz sein fiscal, wenn er unrecht bekam, die gewöhnliche str. der unterliegenden bezahlte w. 1, 80; jemanden in str. nehmen ihm eine geldstrafe auferlegen Adelung; ob gleich er selbst nie (beim pfänderspiel) in str. genommen ward 21, 188 Weim.; auch: jemanden eine str. auferlegen multam irrogare 2, 342ᶜ, zuerkennen Adelung; einen mit der verdienten str. belegen ebenda: eine str. mildern multae aliquid detrahere a. a. o., aufheben Adelung; die str. erlassen multam remittere a. a. o. vgl. auch: aber die straf hat mich mehr gekostet als dich der arme mann im Tockenburg (1789) 1, 76; durch danebengestellten begriff weiter erläutert: do ergabend si sich an
sin straf und müstend im grosze besserung tun chron. helvet. 1, 165.
und wo er auch umb dise ding
und straf gar wolt mit nichte geben,
sonder nach art noch schendlich leben
Keller-Götze;
17, 221 müste er gleich strafe gebn,
wolte er nicht widerstrebn
dem richt r
Harlequins kindbett. schmaus (2, 1) 78.
a)
mit angabe der strafsumme (s. u.): wer ein wort redet, giebt einen fisch str. zum besten desjenigen, der im nächsten spiele die spadille besitzt w. (1761) 70; eine str. von 15 solidis gesch. der Deutschen (1778) 1, 308; eine str. von zwey mark löthigen silbers erlegen schlesw. lit. br. 250 lit. denkm.; unter 3 franken str. br. 3, 20. (die obrigkeit) setzte str. darauf, wer ihn noch einmal so (hurenkind) heiszen würde, der solte dreiszig thaler str. geben drey klügsten leute (1675) 96; das gesetz über verbotene glücksspiele, ... welches ... die str. des vierfachen festsetzte geist d. röm. rechts 3, 1, 112;
deshalb: darauf sehen, dasz die gesetzte strafen richtig einkommen altes Pommerland (1640) 6, 55; auch: er soll noch hundert louisdor strafe absitzen 15, 43.
auf jede stunde ...
setzt ich einn halben gulden strafe
mildheim. liederb. (1799) 29.
b)
allgemein zu zahlende strafabgabe: straf gelegt von überflusz br. 5, 447; deshalb (sprichwörtlich): wer viel hat, der musz auch viel straf geben (1715) 633; man brachte seine strafe selbst dar (bei den sünd- und schuldopfern der Israeliten) 12, 96 Suphan; vgl. auch kriegsstrafe verhängt zur zeit des krieges und in feindlichen ländern (th. 5 sp. 2294; unter 1) und
wann aber Priamus zumal ...
mir auch kein schenkung, gelt und gold
zu einer straff bezahlen wolt,
so müst ich diesen krieg vollenden
Ilias (1610) 35ᵇ.
c)
das auf diese weise einkommende strafgeld (s. u.): demselben herren lieszend si dann vervolgen (th. 12 sp. 350; dort 5 b in dem sinne von ausfolgen, verabfolgen) alle hochen strafen und gabend im darzu ein ... besoldung chron. helvet. 1, 104.
8)
zum deutlichen ausdruck der strafverhängung und -verfügung.
a)
so die angabe bei strafe Adelung ( w. 2, 57 Grisebach): das von den Thebanern ihren künstlern vorgeschriebene gesetz: die natur bei str. aufs beste nachzuahmen w. 1, 18; (sie lasen) von einem papier (einem) ein verbot vor, bei str. nicht mehr das haus zu betreten w. 5, 95; etwas bey hoher straf verbieten prohibire, interdire una cosa sotto pene gravissime dict. 2 (1702), 994ᵇ. es ist bey hoher straf verboten ebenda; im ländlin Tuscia ... ist bei groszer straff verboten feldbau (1579) 305; selbst der schöne grosze baumgarten ... ist ihnen bei hoher strafe untersagt gesch. s. lebens (1790) 1, 81; es war ihm aber bei schwerer str. untersagt, sich satt zu essen 18, 378 Weim.; bei schwerer str. durfte hier (in Dresden) kein protestant dem hausgottesdienst der katholischen gesandtschaften auch nur zusehen deutsche geschichte 3, 493;
schuldig seyn ..., ein bessers vorzubringen bey benanter straff frauenzimmergesprechspiele (1641) 1, C 5ᵃ; mit nebenordnung von entsprechendem: do liesz der künig den bischof ... bi hocher straf und peen gebieten, dasz chron. helvet. 1, 8; bey bestimpter straf und peen Schweytzerchron. (1606) 233ᵇ; besonders gern: bey höchster straf und ungnad verbotten 137ᵃ; ihre mayt. geruhete ... aller orte ... bey kayserlicher str. und ungenade ernstlichen anzuordnen verhandl. d. schles. fürsten 1, 22 Palm;
und fordert, bei allen vermeidlichen strafen,
man lasse die nachbarn in sicherheit schlafen
der grünenden jugend überfl. gedanken 171 ndr.;
(er) hat auf dich und all menschen acht,
das keyns dem andern schade
bey seinr straff und ungnade
Keller-Götze.
22, 162 α)
mit genauerer angabe der strafart u. s. w. bey (neben unter) straf des banns, der galere sotto pena del bando, della galera dict. 2 (1702), 994ᵇ; mir liesz er bei
str. seiner ungnade befehlen, nicht aus Ferrara ... zu gehen 44, 30 Weim.; er verbot mir, bei str. ihrer ungnade, nicht zu reden und meine busze sogleich zu erlegen 43, 47; mitten im genusz des ersten verführerischen lobes ... untersagte man mir, in meinem geburtsort bei str. der festung zu schreiben 3, 529 Gödeke; (einem) bei str. augenblicklicher kassation aufgegeben, (nachzuweisen) w. 10, 39 Grisebach; bei str. des verlustes seiner activen bürgerrechte (kein amt annehmen dürfen) franz. revolution (1845) 301; auch: bey str. des lebens a. a. o.
ihrs niemandt soll verdencken
bey straff der gleichen peen
trutznachtigal (1649) 58.
β)
der höhe der strafsumme: dasz sie bey str. tausent reynischer gülden den münich nicht predigen solten lassen 18, 235 Weim.; bei zehn gulden str. wurde verboten, einen geist zu sehen w. 2, 156 H. (vgl. Adelung): ein dekret des akademischen senats ..., worin bei drei thaler str. verboten wird, den hunden die schwänze abzuschneiden 3, 27 Elster; die polizeiverordnung, dasz man bei fünf thaler str. nicht mitten durch die allee reiten dürfe 3, 158;
dasz keinen schaden ... leide
die au bürgermeisterlicher schafe,
wird geboten bei fünf gulden strafe
schr. 5, 149.
b)
zur strafe; als entwickelnde übergänge haben wendungen zu gelten wie: ein gespänst des teufels, dem Saul zur str. von gott verschenkt von zäuberern (1592) 37;
sind aber unsere wünsche unbillig, so kann uns die vorsicht solche entweder nicht gewähren, oder sie gewähret sie uns zu unserer str. verm. schr. (1755) 1, 6; vgl. mit ellipse:
solche tyrannen ... den völkern im zorn zur str. gegeben w. 3. 212; obwohl zur str., doch zu geringerer ... verdammt schr. 2, 434; mit nebenordnung: gott hat es dem jüdischen volck zur straf und verdamnusz zugemessen, dasz dasselb der heyden recht und gesatz folgt florileg. polit. (1662) 2, 657.
auch entsprechend 3 a: der menschen neugierigkeit, die ihm zur straffe seiner sünden wegen angebohren zu sein scheint rosenmând (1651) 14.
wie Eulenspiegel da durchzog,
fand er den gsellen im geloch,
dasz er mit seinem bürstlein soff,
als wers im aufgelegt zur stroff
Eulenspiegel 8681 Hauffen;
dadurch mein vater sehr bewegt
als bald zur straf mir auferlegt
griechische dramen, Euripid. Alcest. 20 Dähnhardt;
ehe uns vergeszner leute schwerdt
von gott zur straf gesendet werd
lauter warheit B 2ᵇ;
weil schwartzes ihr nun meint und weisses dennoch nennet,
so sey euch, mercket drauf, zur strafe zuerkennet ...
Eitner;
13, 23 es hat sie (die weiber) Jupiter aus rache
den männern erst zur straf erdacht
satyr. gedichte 144 neudr.;
sind etwan mir die träume nur zur strafe?
ged. (1697) 1, 357;
α)
deutlich zu unterscheiden beispiele 'zur bestrafung': wenn ein land todtreif ist zur str., so helfen weder warnung noch zeichen (1604) 1, F 8ᵇ; nichts desto weniger überlieferte sie (Cleopatra) Antonio des Seleuci weib und kinder zur str. Cleopatra (1680) 148;
sie wollen nicht? gut, dann bleib ich ihnen zur str. erz. schr. 1, 17; auch: er freuet sich noch zur str., dasz er das handwerk nicht ordentlich gelernet hat w. 1, 121.
geh hin, mein kind, und nimm dich an
der kinder, die ich auszgethan
zur straf und zornesruten.
die straf ist schwer, der zorn ist grosz
bei kirchenlied 3, 307;
dasz doch zu dieser zeit der arge nickellist
zu seiner strafe nicht auf ihrem mäulchen ist
vernünft. tadlerinnen (1725) 1, 290;
β)
deutlich 'um einem eine strafe aufzuerlegen' zur strafe verhängt; zur strafverbüszung u. ä.: allain Ypermestra ward von im gescholten und ze straf in ainen kerker gestoszen de claris mulieribus 59 Dr.; damals hat keyser Sigmund bemeltem h. Fridrichen zur straf seine land und stett eyngenommen Schweytzerchron. (1606) 416ᵇ; worüber du zur str. dein leben hast aufgeben müssen schauspiele engl. comödianten 89, 2 Creizenach; und endlich muste er noch zur str. gift trinken politischer redner (1677) 599; und solten morgen den gantzen tag zur str. barfusz gehn die drei ärgsten erznarren 12 neudr.; nun so solst du mir zur str. einen ganzen tag von der tugend der menschen vorprahlen w. 3, 84; Gockel bestand streng auf dem verbote ..., sie sollte zur strafe niemals eine puppe haben schr. 5, 114; (aber hähnchen) stieg der ente tüchtig zu leib, ... dasz sie um gnade bat und sich gern zur str. vor den wagen spannen liesz kinder- u. hausmärchen 1, 31; (die ankündigung,) dasz sie diesen mittag zur str. fasten solle schr. 31, 10; ein mensch, der etwas thun soll und nicht kann, und endlich zur str. gedrängt wird, es zu thun schr. 5, 305; zur str. gehst du mir jetzt gleich zum tempel hinaus und machst, dasz du nach hause kommst! w. 2, 69; auch: (bei der verzärtelnden art die kinder zu erziehen) stecken inen allerley weck, schleck, treck und latwergen inn den schulsack, verehren dem schulmeister etwas, dasz er sie nicht streich, ... geben ihnen zur straff eine knipp mit dem fingerhuͦt Gargantua 98 neudr. mit adject.:
ich aber, wolts wol nicht gern sagen,
zu wolverdinter straff musz tragen
diese zeichen bey allen leuten
grammatica (1597) 12 prol.
γ)
dafür: zur str. für allen frevel schr. 1, 405; zur str. für ihre nicht minder energische widersetzlichkeit schr. 4, 4;
dasz, wer seinem hofe eine last auflegt, dafür zur str. nach seinem tode auf dem hofe umgehen musz w. 1, 126 H.; damals, als ich dich zur str. dafür soldat werden liesz ges. schr. 5, 135; dafür, dasz: du wirst dich erinnern, dasz du mich . . geschmäht hast, dafür sollst du diese nacht zur str. im keller sitzen deutsche sagen 1, 62; und ihr, küster, folgt uns als dienstbare begleitung zur str. dafür, dasz ihr diesen frommen pilgrim so ungastlich behandelt habt! w. 3, 141; schon früh mit ellipse:
zur strafe, dafür es jeden graut,
ist der himmel neben die hölle gebaut
Weim.;
5, 1, 118 und verwandelt die tochter mein
in das allzeit weynent hündlein
zu straff, dasz sie nit erhört het
des jünglings weynendes gebet
Keller-Götze.
17 122 δ)
vereinzelt für eine str.: gott solch ubel ... den gottlosen ... für ein straf zusendet militaris disciplina (1602) 2.
c)
ohne strafe frei davon: so ein man bricht die ee und das die frau erfert, so ist es ein spil und schympf gewest und ist on str. deutsche schr. 1, 10; warlich das wort gottes ist nie on grosze straf übersehen deutsche schr. 1, 37;
und so deutlich als entwicklungsherd von unten 11: wo (wofern) ich züchtiglichen und on str. meines gewissen lebe (nè mi rimorda d'alcuna cosa la consienca) decamer. 12 Keller;
so lange zeit alda zu sein,
ist euch vergünt ohn straf und pein
Thedel v. Wallmoden 402 ndr.;
warumb sol man die dam mit rechte nur belangen,
dasz sie mit einem nur so etwas hat begangen,
das doch der mann begeht mit vielen oft und viel,
gantz ohne straff und noch gelobet drumb seyn wil
rasender Roland (1636) 4, 66;
schaut beede fürsten lobesam
regieren billich Lyciam,
ihr thun und wandel ist ohn straf
Ilias (1610), 163ᵇ.
9)
'noth, plage, pein, ungemach' u. ä. in einem allgemeineren sinne und als eine schickung des höchsten; entwickelt aus der strafe gottes (oben 3 d) und beispielen wie: dasz wir wechter sein uber die kirche gottes und wo wir sie nicht für künftiger str. warnen, sondern stumme hunde sein wollen bettel- u. garteteufel (1586) C 6ᵇ; we mit was str. er dich wurd kestigen und pingen translationen 29 Keller; hat sich die gerechtigkeit gottes billich syn angenommen mit harter straf Judas Nazarei 5 Kück;
doppelgliedrig:
die krankheit ... hat von im erfordert pein und straff chron. german. (1530) A 5ᵃ; damit wir nicht eingewickelt seien in der rache und str., di du wider gotlose wirst geen lassen ps. 44 neudr.; und die straf, die rache gottes ist nicht ausblieben teutscher nation weisheit 3 (1653), 17; auch: dasz ich sölich straf an dir begeen sölt, die wirdiger werest des füres dann wines translationen 34 Keller, wie die sünd in der welt zunimmet, wechst und steiget, also lesset gott auch mit und neben der sünde seinen zorn und straff wachsen und aufsteigen hosenteufel 6 neudr. und so vgl. denn peststrafe, hungerstrafe vom himmel verhängt zu zeiten der theuerung dict. 2 (1702), 994; auch kriegsstrafe (th. 5 sp. 2294; unter 2): es hatt zwar manchen bauren das einquartiren ... und dergleichen all sein vermögen gekostet, dannoch findet man ihrer viel, die sich mit solcher straf belustigen teutscher sprach ehrenkranz (1644) 109;
vielleicht auch von einer feuersbrunst: brandstrafe poena incendii (th. 2 sp 302); noch im einzelnen menschlichen mikrokosmus: also ist es die jämmerlichest straf ... trostlos syn des worts gottes deutsche schr. 1, 68; alter bringt lohn und str. (1605) 2, J 1ᵇ; vgl. auf grosze gnad folgt gern grosze strafe, den die leut vergessen gemeiniglich der wolthat, und werden undanckbar 2, J 6ᵇ;
mit sehr charakteristischer adject. bestimmung:
verdorbene einbildungskraft ist die str., welche den, auch bekehrten, sünder am längsten peinigt schr.
5, 344; keine der strafen hat ihn (Mozart) verschont, welche das leben unerbittlich über jeden verhängt, welcher den gesetzen seiner eisernen nothwendigkeit nicht gerecht wird Mozart 3, 253; würden sie nicht geneigt sein, die heimsuchung als eine folge der verschuldung, als str., als verwerfung anzusehen? romane 7, 63;
zu ewiger strafe:
der neidische mensch ist ime selbst ein straf sprichwörterregister (1577) d 2ᵇ; er fühlte, dasz er lebe, leben müsse zu seiner qual und str. volksbüchlein (1835) 6; ihre kindliche liebe hatte sich wieder gemeldet, zu ihrer str. und qual schr. 4, 171; so auch:
damit du solches gleicher weis
den menschen auf dem erdenkreis
anzeigest, ob sie durch die straf
bewogen, von dem sündenschlaf
im glauben möchten auferstehn
christl. warnung E 5ᵇ;
thut gott die plag verziehen noch,
so kan er sie wol finden doch,
kombt er schon langsam mit der pein,
so wirdt die straff dest gröszer sein
Ilias (1610) 42ᵇ;
wann auf strafe folget busze,
ist er (gott) uns wie vor bewogen
Eitner.
154, 74 sih so grosz war der menschen schuld,
dasz sie gott nicht vergessen wolt
ohn genugsam straf und leiden
evangelia O 3ᵃ;
dagegen wird ein frommer man ...
des armuts halben ausgethan ...
und hat darneben alle tag
von gott dem herrn sein straf und plag
handbüchlein B 3ᵇ;
es wil nicht helfen straf noch plag,
die euch gott stets zusendet
auf erden manchen tag
bergreihen 90 neudr.;
seine strafen, seine schläge,
ob sie mir gleich bitter seynd
bei kirchenlied 3, 348ᵇ;
betrachte, was vor straf und last,
wenn du dein masz gefüllet hast,
dich endlich werde finden
3, 306;
es kommind krieg oder ander strafen
Barbali 55 Bächtold.
das abends fressen und saufen,
dem magen thut grosz ungemach haufen
so du wilt dieser straf entlaufen,
thu dich des abends nicht voll saufen
2, P 5ᵇ;
ich bin in steter strafe
vielleicht nicht ohne schuld
das friedewünschende Teutschland 33;
(anders) als mit traurigen herzen den blick ins vergangene wagen
oder in die noch schwärzere zukunft, von strafen erfüllet
poet. schr. 5, 124;
wie — oder ist dies zagen, dieses bangen,
ein vorgefühl der langen ewgen strafen?
die söhne des thales (1804) 2, 160;
sie foderts
als eine gunst, gewähr es ihr als strafe!
Maria Stuart 2, 9) Gödeke.
12, 484 (10)
'ermahnende zurechtweisung; verweis; vorwurf' mit worten, mündlich oder schriftlich; 'entdeckung menschlicher unvollkommenheiten durch worte' Adelung (bei ihm als 'veraltet'); als übergang: alle schrift von gott eingegeben, ist nütze zur str. 2 Thim. 3, 16; vgl. strafpredigt und strafschritt, oben strafbrief: und wirt fürwar die miszbrauchung solcher gaben (trunkenheit u. s. w.) ... mit verdeckten subtilen, ja ... etwan mit schertz und kurtzweiligen, doch straf bringenden worten, zu rüren sein Grobianus 5 neudr.; besonders von Luther angesichts der biblischen spruchweisheit hervorgezogen: wer aber strafe höret, der wird klug spr. Sal. 15, 32; das ohre, das horet die str. des lebens, wird unter den weisen wonen 31; wer wider die str. halsstarrig ist, der wird plötzlich verderben on alle hülfe 29, 1; offentliche str. ist besser denn heimliche liebe 27, 5 (s. auch unten); vgl. ist ein gnedige str., quando quis potest weynen 34, 1, 245 Weim.
als nun die stund, das göttlich ampt zuͦ üben, nahet, kam der hailig bischof uf das ort, da er gewon was das gotzwort zuͦ verkünden, ward mit römischer und franzosischer zungen sin ler und straf zimlich und fruchtparlichen sagen und offnen Reichenauer chron. 5 Barack; die frawe mit troste und auch strafe lachent zuͦ dem sun sprache: decam. 134 K.; etlich mit iren vil worten ander leute schenden und strafen meinen. und selbes mer str. wirdig weren 50;
vgl.
mit gen. etwan stellen sie sich, als ob sie ernstlich weren in straf groszer laster schr. 1, 59 neudr.; das ist der schlusz aller artikel und des unedlen straff chron. Germ. (1538) 87ᵇ.
gütlich: aufs achte, die bildniss haben ettlich schendlich gehandelt on wissen und willen bey yhrer ubirkeyten und lerer, die wol eyner guten straff werd weren 10, 2, 33 Weim.; und strafte sie guͦtlich, mit bitt, dasz sie darvon wolt lassen, aber sie war so genzlich in die gewonheit kommen, dasz solch straf und bitt an ihr nicht helfen wolt buch der liebe 286ᵃ. züchtig: mit züchtiger str. und ernstlichen worten die bösen und unzuchtigen ze strafen decam. 48 Keller; die fraw mich mit züchtiger straff von ir meynt zuͦ weisen 1, 168; und so im begrifflichen gleichlauf mit zucht, f.: der narr lestert die zucht seines vaters, wer aber str. annimpt, der wird klug werden spr. Sal. 15, 5; ah wie hab ich die zucht gehasset? und mein herz die strafe verschmecht? 5, 12; mein kind verwirf die zucht des herrn nicht und sey nicht ungedültig uber seiner str. 3, 11;
zur rute als der körperlichen züchtigung: rute und str. gibt weisheit spr. Sal. 29, 15; neben vermahnung, warnung u. ä.: die warnung und straf, so mir von euch fürgehalten wird buch der liebe 246ᵃ;
dargegen Paris antwort gab,
sprach bruder, ich vernomen hab
dein straff, wie es gebüret sich
Ilias (1610) 30ᵇ;
o! mund, der süszen trost und liebesvolle strafe
zur kost der heerde gab
ernst-scherzh. u. sat. ged. (1727) 1, 214;
sein schelten voller triebe
zur wahren tugendpflicht! die strafe lauter liebe
ged. (1744) 10.
darumb will meine sehl (des herren straf und zucht
betrachtend) seine gnad und wunder nicht verschweigen
ps. 28, 14) F.
2, 103 (ein frommer mensch der lest ihm sagn,
kan lehr, straf und vermanug tragn
lauter warheit A 1ᵇ;
a)
die 'zucht' des hausvaters über kinder und gesinde; leicht mit begrifflichem hinüberwechseln zur körperlichen züchtigung: str. und züchtigung Blockesberges verrichtung 35; strafe, züchtigung castigatio, animadversio 2, 342ᶜ (s. auch die zusammenstellung mit zucht im vorigen):
vgl.
der gelindeste verweis wirkte stärker als die härtesten strafen des vaters was ich erlebte 1, 35; die str., die strengigkeit mässigen moderare, mitigare il castigo, il rigore dict. 2 (1702), 54ᶜ; je neher str., je ärger die leut werden (1604) 1, D 5ᵇ; dein knecht gebührt sein brot, straf und arbeit 2, N 1ᵇ;
des vaters straf ja nicht veracht,
denn straf viel frommer kinder macht
vgl. spruchsamml. [1575] 99);
(1605) 2, P 8ᵇ (ins vaders straf will he nicht lewen,
darum moet he ohm dat erwe gewen
verl. sohn 41 neudr.;
wahrheit ist niemals schädlich, sie straft — und die strafe der mutter
bildet das schwankende kind
G.;
11, 170 ... wie got züchtig seine schaf
mit keiner straff in ewigkeit
Keller;
1, 228 ein hoffertiger pfaff,
ein kind ohne straff,
ein weisser aff,
sind unter des teufels herrschaft
florileg polit. (1662) 3, 70.
b)
geradezu 'ernsthaftes erziehungswerk' u. ä.: wie denn das gerichte und straff am hause und kirche gottes anfehet Sarepta (1571) 3ᵇ; vgl. es wird auch hie angezeigt, wie angenäm der jugent ist die freundlichkeit und wie unangenäm die straf bey inen seye Terenz (1539) 107ᵇ.
c)
verbale wendungen: (er) sich vor seinem vater besorget, das er in str. anleget decam. 117 Keller; es ist eim vatter gnuͦg: umb ein grosze miszhandlung sittliche straff thuͦn Terenz (1539) 26ᵇ;
do aber das nit verfieng, zoch er die straf höher an uf sölche mainung de claris mulieribus 271 Dr.; einem heuchler seine rede, die er heuchelns halben redet, in eine straff ziehen sprichwörterregister (1577) m 2ᵃ: und wurde sich verhalten zum ersten mal in der straf väterlich beweisen Schweytzerchron. (1606) 403ᵃ;
auf der andern seite: also soll ein jungfrau der zucht und straf ergeben (sein) hirnschleifer (1664) 150;
als wir mit einander ausz Frankreich zogen seind, da begabst du dich in mein straf, und versprachest mir auch allweg gehorsam zu seyn, als deinem vater, jetzundt aber bist du eines andern gesinnet, ... dieweil du mein warnung und straf also gering achtest buch der liebe 246ᵇ;
strafe leiden zurechtweisung, tadel, vorwürfe erfahren:
entsprechend auch str. annehmen, verschmähen u. ä.: so wir kainer straff achten willen, sunder mit noch gröszern schulden beschwären wellen de claris mulieribus 181 Drescher; hochfart ... nympt die gedult, verschmächt die strafe und haiszt unrecht tuͦn spiegel d. sitten (1511) A 6ᵇ; man nimpt nicht gern straf an von jedermann, allein von guten freunden, die gehet hin 2 (1605), O o 2ᵇ;
ich wett im bstrychen dermasz dnät
und in mit straf dermaszen halten,
dasz er sich wirt vil anderst gstalten,
sich schicken in den handel min
in schweiz. schauspiele 3, 71 Bächtold;
du falsche zunge, du schelmenmund,
der himmel wird dich noch strafen einst,
wann ich mit strafe verschonet dich
volkslieder 674.
habe ich ungehorsams kind
dich, den hertzliebsten vater mein,
erzürnet und die strafe dein
gar wol verdient
bei kirchenlied 1, 18;
hätt ich nun menschenzorn und -grimm in acht genommen,
wär ich den göttern nicht in ihre strafe kommen
(1690) 1, 177.
nüt ungehorsamers lebt ietz zuͦmal,
er (der papst) lidet ganz kein straf überal
vom papst u. s. priesterschaft 1713 Bächtold;
'nun wolheer', sprach der witzig pfaff (als er im rätselstreit mit dem pfarrer v. K. verloren hatte)
'ich leyd von euch hie grosze straff
pfarrer v. Kalenberg 590 neudr.
damit vertreiben wir den schlaf,
bewaren uns vor eurer straf
altdeutsche passionssp. aus Tirol 191 Wackernell.
d)
die eigene strafe in unserer begriffsgruppe als 'selbstzucht, busze' u. ä. (vgl. auch oben 8 c.: darumb ist besser, den lyb dem eebrecher ze lassen; dasz ich darnach myn unschuld mit aigner straf erzögen müge de claris mulieribus 172 Drescher; man sol nit unwirdig zuͦ dem heiligen sacrament gan, sonder sich forhin darzuͦ schicken durch eygne prob und straff wider das unchristl. buch Mart. Luth. (1526) F 2ᵇ;
so ir mir böse wort wend gän
und nit min straf für guͦt ufnän
weinspiel 3255 neudr.
e)
eine nhd. entsprechung fehlt für âne strâfe, sunder strâfe (so bei 3565 u. 9208) 'was sich nicht schelten läszt' und so 'sicherlich; in wahrheit' u. ä.
11)
verblassend 'übel, welches auf eine unrechtmäszige oder unweise handlung folgt', so zu einem, der nach einer biene schlägt und gestochen wird das ist die str. deines vorwitzes Adelung; zu einem fallenden, sich verbrennenden str. für deine unvorsichtigkeit Campe; strafen der unüberlegtheit ebenda; das ist die str. dafür; das soll deine str. sein Adelung; so: er leidet str. für seine thorheit pretium stultitiae fert 2, 342ᶜ;
auch meine einfachste erzählung ist str. genug für sie 23, 93 Weim.; einem jüngeren das leben zu retten, das sollen sie nimmer, nimmer, sondern ruhe — dichterruhe auf lorbeern soll ihre str. seyn vertheidigung des herrn W. (1776) 48; das war dumm! (dem knaben wein zu geben, und so zu dem dummen wirt) und sie mögen nun den daraus entstandenen schaden als str. betrachten schr. 31, 135; entsprechend oben 8 b: solch eine karge sparbüxe müszt es seyn, die meiner freygebigkeit und geldverachtung das gleichgewicht hielt — mir zu nutz und ihr zu str. der arme mann im Tockenburg (1789) 1, 252; etwas zur str. thun müssen ein unangenehmes, lästiges Campe;
zuletzt: ein verweis von ihr, ja ein miszbilligender, unzufriedner blick von ihr war seine härteste str. Campe, vgl. dazu oben strafblick und
schlieszlich rein scherzhaft die freilich sinnfällige kuszstrafe, so beim pfänderspiele (th. 5 sp. 2877); hierher auch (entsprechend oben 7) pfandstrafe (th. 7 sp. 1611).
doch seine thorheit selbst ist ihm die ärgste strafe
schr. (1766) 2, 24;
so herrscht der ewige, der an den unbestand,
der uns nur strafe heiszt, das heil des ganzen band
poet. w. (1767) 6;
ich bitt euch, gebt ihn los den armen mann,
was er auch schweres mag verschuldet haben,
strafe genug ist sein entsetzlich handwerk
Tell IV 3) G.;
14, 397 (der lohn der blutgen that ward ihre strafe
w. 38 (Klytemnestra 2, 3);
selbst der reichthum wird zur strafe
bey der unzufriedenheit
Parnass (1735) 217;
der kleine zwang wird ihr bereits zur strafe
fabellese (1783) 1, 91;
bist du zur strafe mir so schön geglückt?
lyr. ged. (1772) 291;
der jüngling fröhnt der schwelgerey,
der greis ist seiner thaler sklave,
und beyde sind sich selbst zur strafe
poet. versuche 1, 32.
ich musz nur stehn und deine strafe suchen,
die, schönste! mir dein strenges auge spricht:
ged. (1744) 30.
12)
im bereich stärkerer bildkraft und wiederholt poetisch gehoben: (gott den menschen) teglich ruft ... er well in ... weyn und mylch seyner väterlichen straff und süszen barmhertzigkeit geben von lutherischen wunderzaychen (1524) B 2ᵃ; wenn die straf reif ist, so musz sich der mörder selbst verrahten 2, B b b 6; und sihe, wie der frefel auf der schnellen post die straff von dem himmel holt ... Judas (1686) 1, 117; und doch drücken sie mich nicht mit der str., die ich billig fühlen sollte 1, 26 G.;
als lebendiges wesen: die straf hinket, aber sie komt doch endlich dict. 2 (1702), 994ᵇ;
vgl.:
die str. ist uber das ebne land gangen, ... uber Holon, Jahza Jerem. 48, 21; wenn ein unglück, schwert, str., pestilenz oder theurung uber uns kompt, ... 2. chron. 20, 9; es wird eine str. uber euch gehen Hosea 5, 1;
dieses fürchterliche trauerspiel (Hamlet), welches ... ihr (der erde) gleichsam hohles innres wie den wohnsitz der str. und der pein darstellt Athenäum 1, 2, 168; gegnerhaft: solch ubel thut und verdienet kein mörder, denn eyn mörder thut eine strefliche bosheit und lest die str. bleiben, ein aufrürischer wil eine freye, unstrefliche bosheit haben und greyft die str. selbs an 18, 399 Weim.; ähnlich einem häscher oder gerichtsboten: wo er das nit thuͦn wölte, wurde er den zorn und straf gottes vor der thür haben Schweytzerchron. (1606) 261ᵇ; von unerwarteter str. ergriffen werden vgl. teutscher secretarius 2, 198;
oder peiniger:
gleich einem wachsamen bissigen hunde:
wenn von meiner strafe ruthen
gar zu sehr die wunden bluten
gedichte (1727) 22;
bestürzte Türken, flieht der strafe donnerkeile,
womit dies heldenpar in eure schwadern dringt!
bei poesie der Niedersachsen (1721) 1, 13
und diese quelle (frevel und schande) wars, aus der dem vaterlande
dem volke des Quirins der strom der strafen kam
poetische werke (1769) 3, 9;
meide schuld; sie verflicht mit tausend dornen
dich in strafe
Suphan;
27, 28 (göttin,) die du mit der strafe schlangenbissen
in dem puls des missethäters wachst
gedichte (1804) 22.
und sieh! es hinkte mit der krücke
die strafe hinter ihnen her
äsopische fabeln (1748) 18;
wohin du fliehst, wird dich mit ihrem
hinkenden schritte die straf ereilen
Suphan;
26, 214 nun aber folgt die strafe dem verächter,
als wenn die schlangenfackel der Erinnen
von berg zu thal, von land zu meer ihn triebe
Weim.;
2, 13 der lehrer warnen, ruͦffen, schreien,
thut wie des Noe predigt gdeien.
derhalben ist die straf nicht weit
auf solche grosz ungdankbarkeit
bilderged. auf Lud Gwalther (Euphorion 1908 s 187 erg. heft).
so wurd auch straf über uns gen
altdeutsche passionssp. aus Tirol 18 Wackernell;
gott Jupiter, mein hand du führ,
damit die straf disen berühr
Ilias (1610) 36ᵇ;
so kommt schalkheit letzt zu haus,
strate bleibet nimmer aus
Reinicke fuchs (1650) 114;
weil der schand er wollt entrinnen,
riss ihn straf in qual von hinnen
dram. w. 1, 55.
o dasz über Salem nie der strafe geiszel schwebte!
w. 4, 141.
Venedig sich dich eben für,
dann dir die straf ligt vor der thür,
durch kayser Maximilian
Böcking.
3, 190 13)
noch wenige beispiele uneigentlicher composition: strafencarolina, f., mit scherzhafter anspielung auf die carolina, die peinliche halsgerichtsordnung kaiser Karls V. und die gesetzgebung der kaiserin Maria Theresia auf der skala meiner strafenkarolina oder theresiana 1, 111 H. —
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4,5 (1927,1929), Bd. X,III (1957), Sp. 630, Z. 50.
straff, adj.
straff, adj.
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expansus, extensus; contentus; astrictus; str. teso, steso, rigido, stringente ò stretto dict. 2 (1702), 996ᵇ; nach Adelung 'in der anständigen sprechart' ('in der gemeinen' dafür stramm üblich); erscheint erst mhd. als straf 'streng, hart' ( chron. 912); wohl nahe zusammengehörig mit mnd. stref 'angezogen' von sehnen, schnüren u. s. w. (vel don) expansus gloss. 217ᶜ (auch stref, doon, utgerecket extensus 219ᶜ); streve vel stive 217ᶜ; über eine md. nebenform streb (vel done) ebenda; verwandtschaft mit unten streben verb., vgl. dazu unter strafen verb. (A) die ostfries. gruppe strabben 'extendere' und strabbig adj., dort auch die ital. lehnwortgruppe strappare; also möglichkeit eines ndd. ursprunges und a. a. o. erwogene verwandtschaft mit strafen verb.
in der steigerung vereinzelt mit umlaut: sträffer sprachkunst (1748) 105; mit vocaltrübung stroff bei narrenschiff 9, 20 Zarncke.
1)
straffes seil funis contentus 2, 342ᶜ ( Adelung); von der kunst des seiltänzers: auf einem straffen seile tanzen Campe; vgl. die schwungbretter waren schon gelegt, das schlappseil an die pfosten befestigt und das straffe seil über die böcke gezogen 21, 150 Weim.;
vom tau eines schiffes u. s. w. 1, 739; (das hanfseil) spannte sich, wie er fortschritt, mehr und mehr an, bis es endlich ganz str. war der weisze tod 12;
das noch niemals vollkommen gebändigte rosz fühlte plötzlich den straffen zügel nicht mehr, dem es bis dahin wider willen gefolgt war w. 16, 72;
bildlich: es (das spiel: alles was fliegen kann, fliege hoch!) disziplinirt nämlich unsern geist und lehrt uns eine rasche und straffe zügelführung I 1, 124;
zaum:
auch: die straffe saite eines musikinstruments ( dram. w. 2, 12; schuld 1, 2); von der sehne des bogens:
gegensätzlich:
im vergleich:
gesteigert: pfeil von straffster sehne w. 5, 304 R.-M.
das seil, worauf so frech er tanzt,
er hälts beständig straff!
w. 1, 86 H.;
was ist das für ein schrein und peitschenknallen?
die fenster zittern von der hufe klang,
zwölf rosse keuchen an dem straffen strang,
und fuhrmannsflüche durch die gassen schallen
w. 9, 108;
Priam stieg hinein und hielt die rosse mit straffen
zügeln, neben ihn setzt sich Antenor im schimmernden wagen
w. 11, 103;
(dein segensalter, o Cäsar,) bändigte
die frech aus ordnung schweifende üppigkeit
mit straffem zügel
Horaz od. 4, 15, 11;
es schlägt das schöne haupt zur brust mit schielem blick,
und schnaubend zieht es schnell der straffe zaum zurück
M.;
1, 265 hält der andre dafür straffer den hemmenden zaum
w. 2, 215.
und von den gespannten bogen
rauschen wolken pfeile her, die von straffen sehnen flogen
Heinrich der Vogler (1757) 171;
vertraut sie dir, dasz du mit manneskraft
dereinst die straffe senne spannen wirst,
so winkt sie dir zugleich, und hofft, dasz du
nach würdgem ziel die pfeile senden wirst
Elpenor) W.;
11, 9 (zuweilen straff, zuweilen schlap;
das nützt die sehne nimmer ab
Helikon. rosentahl (1669) 77;
du, dem mit mir der frohste theil
der frohen jugendlichen stunden
so schnell, wie ein beschwingter pfeil
der straffen sehn entfliegt, verschwunden:
ep. u. verm. ged. (1789) 76 (an C. A. Schmid 1772);
2)
theilweis auf einer begrifflichen erweiterung des vorigen (von der sehne zum bogen in seiner gesammtheit) beruht: sich hüten, den schon straffen bogen ... zu überspannen w. I 2, 251;
und in dichterischer freiheit sogar:
auf! greift zum wurfgeschosz, zum straffen bogen
dram. w. ernster gattung (1835) 3, 43;
wandle mit straffem geschosz und pfeilumfassendem köcher
gegen den tückischen mann!
ged. (1802) 6, 319;
3)
im bereich des menschlichen oder thierischen körpers:
a)
am stärksten in anlehnung an 1: straffes haar (im gegensatz zu wellig (s. u.) oder gelockt (th. 6 sp. 1105; unter locken verb.) bez. lockicht (sp. 1113) vgl. dazu: (haare,) die sich in gruppen von einiger völligkeit sammeln, diesz ist bei gelockten haaren der fall, deren wellen überdiesz ein viel freieres ... bild geben, als die straffen, die bei nordischen völkern so häufig sind und ... strohartig hart und struppig erscheinen Fr. Th. Vischer ästhetik (1816 ff.) 3, 2, 420, und früh in adverb. wendung: die haare und brauen der augenliede sind bei manchen menschen so weich und gelinde, dasz sie nicht straff, stracks oder gerade für sich wachsen wachholdergarten (1605) 19; besonders bei der mongolisch-malayischen rasse: das haupthaar der Siamesen ist ... schwarz, straff, grob, reichlich erdkunde 4, 1147; das straffe, lange, im querschnitt walzenförmige haar völkerkunde (1874) 431 (vgl. auch 369); straffes grobes haar 97; von der mongolischen straffen form der haare völkerkunde 2, 117; ihr haar ist weder so straff und glänzend wie bei den Malayen, ... 2, 222; vgl. sonst noch: (Hagens von Tronje) schwarzes haar, straff und etwas kraus tröst einsamkeit 76 Pfaff; auf dem langen, straffen haar trug er einen cylinder Büttnerbauer 1, 1; unterm mützchen hatte sich einer der festgeflochtenen zöpfe gelöst und hing ihr, stark und straff, über den rücken schlafendes heer (1904) 1, 223; bei thieren: die federn am kinn ... bilden einen etwas straffen federbart (beim auerhuhn) Naumann vögel (1822 ff.) 6, 278; (beim löwen:)
eine königskrone, wunderbar,
sträubt sich der stirne straffes haar
dicht. 1, 40;
sein (des ebers) sehnger wanst, mit straffem haar bewehrt,
stichfest und derb, braucht keinen speer zu scheun
6, 212.
b)
ähnlich von sehnen, muskeln u. s. w.: es gebe bey uns weder gelbes haar ... noch straffe sehnen (mehr) Lucian 2, 199; so bei Rameaus neffen: diese sehnen, alte darmsaiten, trockener, straffer, unbiegsamer als die an einem drechslersrad gedient haben 45, 35 W.; alle muskeln der arme und füsze sind straff J. J. Engel schr. (1801 ff.) 7, 343;
straff ward die muskel, mark erfüllt die knochen,
die weichen glieder wurden fest und eisern
ged. (1850) prol. ⅩⅠⅠⅠ;
sobald sie (die finger) sich strecken, so sind alle nerven straff
ästhetik der tonkunst 293;
aber eben die straffen nerven ... springen und reiszen unter der gewaltsamen faust des schicksals leichter
auch:
H;
3, 156 die straffen adern schwellt ein süszes grausen
marksteine (1874) 35.
c)
ähnlich oben strack 1 (sp. 591), doch begrifflich mit mehr activität: straffer arm: mit dem einen knie auf dem boden ruhend, stemmt Amor sich mit dem straffen arme gegen die vordere lehne des wagens Michelangelo (1890) 1, 158;
vereinzelt auch:
deutlich in dem sinne von 'stark durchgedrückt':
vgl. dazu: und die sinkenden knie machtest du straff Hiob 4, 4 (bei Luther: die bebende knie hast du bekräftiget); das straffe gelenk ist ... (meist) noch weniger beweglich, als die ihm vorgesetzten halbbeweglichen verbindungen allg. deutsche bibl. 109, 8; liegen die ziemlich ebenen gelenkflächen zweier knochen dicht aneinander, gleichsam straff angezogen, lassen sich nur mit gewalt ein wenig verschieben ... und bilden ein sogenanntes straffes gelenk (amphiarthrosis) Sömmerring vom baue d. menschl. körpers (1839 ff.) 2, 25; von den vollen, muskelhaft geschwellten fleischtheilen: das niederbücken hatte auf sein straffes, markiges gesicht düstere, wilde schatten geworfen Titan 3, 108 R; denn trotz der runzeln auf wangen und stirn war ... sein muskelfleisch straff w. 1, 160 H.; (des mannes) gesicht war kräftig gebräunt, das fleisch straff und fest novellen 3, 139;
auch: (die mundhaut) ist durch eine sehr straffe, dicke ... zellhaut (lederhaut) genau mit der beinhaut des gaumens verbunden Sömmerring vom baue d. menschl. körpers (1839 ff.) 5, 26.
er mit streben, drängen, drücken,
arme straff. gekrümmt den rücken,
wie ein Atlas an gebärde
hebt er boden, rasen, erde
Faust 7537) W.;
15, 1, 134 (da duckt es (das kind) unter das wurzelwerk, vom weiszen gischt umringt;
sie (die göttin der zwietracht) aber teilts mit straffem arm, erglühend vorgebeugt:
w. 10, 60;
aus der mutter ängstlich straffer hand
reiszen sie das gängelband
dram. w. 1, 5 (29. februar 1).
nennst du
verdrehtes bein das angezogne knie,
mit dem die Griechen ihre götter bilden,
das so weit schöner ist, als unser jüdisch
gemeines stehn auf straffem bein?
w. 3, 313;
als er aus dem weiszen thor getreten,
schlug er auf des pferdes straffe hüften
w. 16, 52.
d)
von der haltung, dem gange u. s. w.: dieselbe (erscheinung) war ... stattlich; die haltung eine straff militärische denkw. (1892) 1, 46; der corporal ... in straffer haltung ahnen 5, 316; über sein strafferes aussehen (complimente machen) schr. 15, 277; das pferd dagegen spitzt die ohren bei dem mutigen schmettern der trompeten, stolzer hebt es den nacken, und sein tritt ist fester und straffer w. 2, 7; mit straffen schritten gieng er nach Odpals haus auch einer 1, 224; für eine alte frau ... waren die schritte merkwürdig straff D. v. Liliencron w. (1896 ff.) 4, 46; auch: sein straffes zielen im gange auch einer 2, 96; gegensätzlich zu bequem: sein straffer marsch wird ein bequemer spazierschritt nov. 1, 59. eine straffe sprungbereitschaft
in den schenkeln (eines windhundes) Eva Sehring (1901) 133.
e)
von der gesammterscheinung, so bei studentenleben (1657): (nicht glauben,) was Floridon für ein straffer kerl ist F 5ᵇ; ähnl. D 1ᵃ; J 1ᵃ; Chlopicki ist auch im äuszeren nichts weiter als ein straffer soldat schr. 8, 104; der alte ist noch immer eine straffe erscheinung Heyne.
f)
auch mit bezug auf seelische beschaffenheit, den charakter u. s. w.; die schlaffheit bemächtigt sich auch der straffsten gemüther schr. 10, 125; schon früh mit geschärftem beisinn: ein straffes gemüt animo rigido, crudo, severo dict. 2 (1702), 996ᵇ; ein rauhes, störriges Adelung; und so auch: straffer mensch homo severus, austerior Stieler.
4)
von pflanzlichem: der ganz senkrechte, straffe ... stengel Schlechtendal flora von Deutschland⁵ 18, 305; auch (neben unten stramm): die blätter, wie sie sich zuerst entwickeln, gelangen zu bedeutender grösze, straff und stramm II 6, 336 W.; (bei der trespe) rispe hangend oder straff, behaart oder kahl standortgewächse (1859) 71; straff (strictus) ist eine hautfrucht (utriculus), weil sie den samen ganz dicht umgibt Campe; der bast, das fibrose, straffe, stricte zellgewebe Hegel w. (1832 ff.) 7, 1, 507.
5)
auch sonst von flächenhaftem:
a)
'stark und stramm nach allen seiten angezogen', so von dem fell einer trommel:
vgl. die erfindung und einführung des strumpfes ..., der ohne eine spur von falten, wie das fell einer trommel in straffer enge zu befestigen war gesch. des tanzes (1886) 1, 88.
doch hauptsächlich schlägt der laut
an die straffe trommelhaut
betrachtungen (1750) 1, 43;
b)
nach völliger ausfüllung einer hülle 'eng anliegend, ohne falten zu werfen', so besonders von kleidungsstücken: einige wilde Westphalen in straffen, ledernen beinkleidern was ich erlebte 4, 26; die weiten, bauschigen gewänder verschwinden gegen enge und straffe kleider, welche die geheimnisse des harems, krumme beine, verrathen Gutzkow w. (1872 ff.) 9, 147;
vgl. noch: die weisze decke ist so straff darauf gezogen w. 16, 54 Gr.
die strümpfe müssen straff, und glatt die krause sein
ernst-scherzh. u. sat. ged. (1727) 1, 222;
c)
straffer beutel, durch füllung mit münzen gespannt Heyne ( Campe); die straffe börse w. 1, 74 R.-M.;
was hielt des grafen hand empor?
ein beutel war es, voll und straff.
'zwei hundert pistolen sind zugesagt ...'
Bohtz;
36ᵇ dein straffer seckel, schwer von gold
w. 1, 234.
d)
in dichterischer sprache mit anlehnung an den vorigen gebrauch und neben schwellend (unter 5 f; th. 9 sp. 2503) so bei Stifter: (ich) ging auf dem straffen und schwellenden rasen dem hause zu w. 4, 1, 166; ja sogar: als ihm die straffe gebirgsluft schon längst die thräne von dem auge getrocknet hatte 3, 123.
6)
bildlich;
besonders in anlehnung an 1 (straffer zügel) in der bedeutung 'durchgreifend, ernsthaft, ohne rücksichtnahme':
straffe unterordnung deutsche gesch. 4, 304; die pferde, als empfänden sie die straffere führung ... w. I 2, 21; die straffere zucht im lehrlingswesen nationallib. partei (1892) 142; infolge einer straffen, einheitlichen leitung des ganzen wirtschaftlichen betriebes gesch. d. deutschen bodens 60; und so allgemein: die straffe art und weise, wie in Preuszen regiert wurde w. 1, xxxvii Euler.
so auch: straffe gerechtigkeit rigida, rigorosa, strelta giustitia a. a. o.; jus strictum jur. 1186
( Adelung); (unter) der auch nicht straffen verwaltung der (dänischen) reichsvorsteher f. u. an s. l. Deutschen 3, 17; unter straffem gemeinderecht (stehen) dänische gesch. 1, 135; wo die staatsordnung straffer ist, wie hier und in England, ist die religion nie ein gesetz gesch. d. deutschen dicht. 4, 22; straffere heer- und staatsordnung römische gesch. 5, 34; man hatte eine solche straffe organisation und solche macht über die gemüther gewonnen reden 6, 211; die straffe centralisation aller militärischen und finanziellen kräfte deutsche studien (1879) 23; die minder straffen und patriarchalisch bequemeren verhältnisse Deutschlands deutsche gesch. 3, 216; bei der straffen einrichtung eines solchen technischen bureaus Leberecht Hühnchen 25. weiterhin: durch ein unwandelbar straffes geistiges lebensinteresse briefw. 6, 57; in dem straffen familienleben gesch. d. deutschen dicht. 3, 261; der straffe protestantismus mit seinem inhalt von positivem glauben briefw. mit O. v. Bismarck (1893) 311; vgl.
zuletzt auch von geistigem und künstlerischem schaffen; dazu: straffe, schlaffe, lockre, dichte einbildungskraft schr. 3, 179 M.: auch: straffe einengung eines gedankens vgl. krit. bl. (1828) 1, 483; wo der charakter straff wird und sich verhärtet, da sehen wir die wissenschaft streng ihre grenzen bewachen und die kunst in den schweren fesseln der regel gehn 10, 299 G. ( kl. schr. 3, 207); wenn sie (die vase) auch in der zeichnung nicht ganz so straff ist die antiken vasen von d. Akropolis (1909) 1, 69, 590; die zeichnung der tiere ist straffer Thera (1903) 2, 221; die ode, der hymnus, musz ein tüchtiges knochengerüste von gedanken haben, vom worte in straffen und doch edlen formen umkleidet w. 9, 315; eine weniger straffe form schr. 5, 105; die erwartung eines strafferen zusammenhangs (erregen) 5, 217. auch: hergegen fällt sie (eine schmucklose stelle) recht wohl aus, wenn die ausgereckten, wackelnden hexametrischen in kürzere, straffere, jambische glieder zusammengezogen werden 243ᵇ Bohtz ( zeitmessung 101); Jacobis straffe, kerndeutsche prose, musikalisch in jedem sinne vorschule der ästhetik 2, 154 R.
frohen füllen gleich
gebändigt, nicht besänftigt, zähmte sie (räuber u. mörder)
Quirinus, brauchte sie, den rossen gleich,
in blutgen schlachten, hielt im straffen zwang
sie streng
ged. 5, 117;
sorglos gehn wir unsern gang.
frei von wahn und glaubenszwang!
will mit straffen lehrsymbolen
uns zurück die mutter (die kirche) holen
ged. (1802) 6, 15.
b)
nur vereinzelt zurückgreifend auf 5, so in hinblick auf straffer geldbeutel: straff von gedanken reich an gedanken Campe;
so füllt sich die leere, wird straff und stet,
das schlotternde absolute konkret
w. 3, 190 S.;
7)
adverb.
a)
entspr. 1: ein seil, eine sehne straff ausspannen Adelung; Campe; sowohl alle bogeninstrumente überhaupt, als auch insbesondere die violinen, müssen mit solchen saiten bezogen seyn, welche eine der grösze des instruments gemäsze stärke haben, damit die saiten weder zu straff noch zu schlapp angespannet werden anweisung die flöte zu spielen (1789) 187;
die sehne brauchte dabei niemals str. angezogen zu werden schr. 1, 348; als der unscheinbare taffet zu einer riesenhaften kugel anschwoll und die mächtigen taue str. spannte, mit denen sie an die erde gebunden war w. 1, 18; er schlang einen strick in einen der eisenringe an der wand und warf das andere ende, welches durch ein gewicht beschwert war, aus der fensterluke, das seil zog sich str. w. 11, 164;
bildlich (vgl. oben 6 a): aber wir (diplomaten), die wir die geheimen fäden kennen, sie nach umständen nur
lose zusammenhalten oder straffer anziehen ges. schr. 5, 117 (ein deutscher krieger 1, 9); (mit dem) zwölften takte möge das tempo ... etwas straffer angezogen werden schr. 5, 166; wir brauchen nur die saiten etwas straffer anzuziehen reden 2, 131; Maria Theresia that den ersten schritt, die bänder dieser laxen formen, bei denen eine ausdrückliche regierung nicht möglich war, straffer anzuziehen Häusser deutsche gesch. (1854 ff.) 1, 68; in der lehre vom ausdruck konnte er Winckelmanns sätze wörtlich herübernehmen, aber sie werden noch straffer angespannt Justi Winckelmann (1866 ff.) 2, 2, 243; auch: die gegensätze sind bei uns (in Österreich) furchtbar straff gespannt w. 15, 104. besonders: je straffer ihren zügel sie (die kathol. kirche) anzog, desto strenger pflegte sie erziehung und ... unterricht zu leiten kl. schr. 1, 218; (es) waren die zügel des staats auf das straffeste angezogen w. 40/41, 90; um die zügel der hegemonie straffer anzuziehen römische gesch. 1, 323 (auch 2, 94); darum unterlag der censorischen rüge nicht minder, wer die zügel des hausregiments zu lasch, als wer sie zu str. angezogen hatte geist d. römischen rechts 2, 1, 221; um so straffer hiesz ihn Napoleon die zügel anziehen deutsche gesch. 1, 363; auch: man spornte die nation nach allen richtungen mit dem rufe der freiheit und hielt dabei die zügel aufs straffste an, als ob man durch die extremen erscheinungen in Frankreich ... gewitzigt wäre gesch. d. deutschen dicht. 4, 172; während es Günthers art war ..., str. alle fäden des befehls in seiner hand zusammen zu halten generalf. v. Boyen 1, 43; (Bonifatius hat) die bekehrten str. in die zügel genommen litteraturgesch. 43.
ein Assaph war mein freund, ein David mir gewogen,
wenn sie zum süszen ton die saiten straffer zogen
belustigungen (1741 ff.) 2, 466;
zu locker das seil! ...
straffer sei es gestreckt!
schr. 6, 182.
b)
entspr. 2: je straffer der bogen gespannt, desto schärfer der schusz! w. 10, 78 Gr.;
auch bei der geige: der bogen straffer gespannt, ... und dann darauf los gegeigt erz. (1864) 1, 35.
besonders beliebt zum bildlichen ausdruck der übertreibung: man vermuthet, dasz die reformatoren doch anfangs sehr vorsichtig auftreten und den bogen nicht allzu str. spannen werden schr. 4, 176: herr Raoul, spannt die sehne nicht zu str., der bogen möchte euch springen w. 2, 48 (brautfahrt 3, 1); doch vereinzelt auch im begrifflichen umkreis von 1:
Apollo hält nicht stets den bogen straff gespannet
neuestes a. d. anmuth. gelehrsamkeit 7, 53;
diese arme, die den bogen
spannten streng und straff
nadow. totenklage) G.
11, 234 (zu straff nicht, herrin, ziehe das band,
gar leicht ist die kette gesprungen
moderne dichtercharaktere (1885) 38.
c)
zu 3 a: allen mädchen waren ihre haare von den eltern str. zurückgekämmt worden w. 4. 1, 265; ihr haar war an stirne und schläfen str. zurückgestrichen und hinten in einen starken zopf gebunden, wie es arbeitende frauen nötig haben w. 6, 33.
d)
entspr. 3 b; vgl.
entspr. 3 c: etwas str. halten Campe; sie hält das schlachtbeil in ihrer geübten faust str. und stark briefw. 1, 341 K.
ehrt ihr mich, wohl, so eignet mich euch an,
füllt eure adern straff mit meinem blute
w. 2, 189 S.
e)
zu 3 d: plötzlich stand J. str. auf schr. 10, 173; erhob er sich str., wie um zu zeigen, jener triumphiere zu früh schr. 1, 189; unwillkürlich ... richtete er sich rasch und str. auf w. 4, 139 ( schr. 2, 40); (er) richtete sich ... straffer auf schr. 16, 19; sich auf den zweigen str. zurecht (setzen) 3, 84 H.; von fortbewegung: der str. und mit aufrechtem gange eingetreten war 4, 290; er (Varnhagen) kränkelte viel in den letzten tagen. ich glaube, er geht nicht str. genug in die luft hinein briefw. 6, 3; str. abgehen vgl. auch einer 2, 358.
in refl. wendung: Wihlelm, der sich bis auf den augenblick recht str. und munter gehalten hatte, fühlte ... sich erschöpft 24, 184 W.;
er nahm sich str. zusammen auch einer 1, 235 ( römische gesch. 2, 229).
begrifflich gleichwerthig vereinzelte intrans. formung:
übertragen: die ohren str. halten jemandem aufmerksam zuhören Campe; aber in diesem letzten stücke (der buhlerei) verfahren sie gleichwohl so str. nicht Africa (1671) 167ᵇ.
bildlich 'rücksichtslos' (vgl. auch unter 6 a straffe gerechtigkeit u. s. w.) und unpersönlich: es ging str. vorwärts litteraturgesch. 442.
Elmar, halt dich straff im bügel!
Dreizehnlinden 350;
doch machten wir nen kirchhof zum kastell
und hielten straff
w. 9, 31 (bruderzwist 2) S.
f)
zu 5: ey sapperment, ich zog mir die rote weste str. und klopfte artig an die haustüre Schelmuffskys wahrhaftige und curieuse voyage nach Berlin (1792) bei göttingische nebenstunden 3 (1927), 19; allons herr Martin! rühr er sich besser. im boudoir den teppich wieder str. anziehen, ... dram. w. 22, 9; die falten des gewandes str. gezogen Welcker alte denkmäler (1849 ff.) 1, 498; ihm die höslein mit der linken str. gezogen schr. 2, 12;
ihre scenen straffer zusammenfassen (müssen) 14, 162; kurz und str. schreiben im gegensatz zu breit und zerflieszend kl. schr. 1, 468.
lieblich, gleich dem klugen vogelsteller,
muszt du nur dein netz auch überstreun,
denn aus einem lamm verwandelt schneller
keine wolke sich in einen leun
als die gatten in tyrannen,
wenn zu straff sie netz umspannen,
die nicht sichtbar sollten seyn
ged. 3, 110;
der sturmwind dehnt die segel straff
ged.⁴ 357.
g)
in verbindung mit einem adj. partic. als die hauptsache erschien ihm die straff anliegende uniform 7, 485 E. vgl. butzen verb. 1 (th. 2 sp. 592): studenten; sind das nicht caldaunenschluckers? seind es nicht kerl, sie gehen str. gebutzt; so pflastertreter studentenleben (1657) B 7ᵃ.
gehalten: (die) straffgehaltenen zügel der herrschaft w. 1, 246 R.-M.
(vgl. schürzen verb. 2; th. 9 sp. 2064 ff.): es gab einen Strausz, einen wackeren, strengen und straff geschürzten gelehrten, der uns eben so sympathisch war wie jeder, der in Deutschland mit ernst ... der wahrheit dient w. 1, 249. (vgl. oben 5 und schwellen verb. 1 e, th. 9 sp. 2496): (der knabe) hielt sich mit dem einen händchen an der rechten halb entblöszten brust (seiner mutter) unter dem röthlichten gewand an und lächelte von der offnen str. geschwellten jugendlichen linken ab mit seinem blonden köpfchen in die schöne natur w. 4, 43 Sch. ( [1716] 1886); bewaffnet mit einem str. gespannten bogen von ebenholz w. 7, 156; lauter straffgespannte bogensehnen mit kernschüssen ins schwarze literar. herzenssachen (1877) 267; seine beinkleider blendend weisz, die stege derselben so fest angezogen, dasz seine beine, vermöge der str. gespannten falten (wie dünne säulen aussahen) erz. 2, 15; (ein band wird) durch ein gewicht str. gespannt erhalten Karmarsch-Heeren³ 4, 674. allzu: der allzu str. gespannte bogen der militärischen zucht römische gesch. 3, 70; die zu str. gespannte saite war gesprungen 2, 65. bildlich: inzwischen ist doch so viel wahr, dasz die straffgespannte saite des konzils, wenn nicht springt, wie die heiszsporne hoffen, doch den beabsichtigten ton zu versagen scheint siegelringe (1874) 119. die marmorne göttin mit den reinschönen gesichtszügen und mit dem straff geteilten, edlen busen, der wie eine ... offenbarung aus dem hohen grase hervorglänzte 4, 325 E. wie die schlange zuerst mit sanften bewegungen und zarten windungen beginnt, bis endlich der straff gewundene todesstrang sich um die kehle des
raubes schlingt f. u. an s. l. Deutschen 3, 165; eben so gewisz ... als ein schwellender, duftiger kranz deutscher waldblumen tausendmal schöner ist denn jene str gewundenen lorbeerguirlanden, welche die bildwerke der alten schmücken hist. u. polit. aufsätze (1886) 1, 272.
gezogen: die straffgezogenen ... zügel der herrschaft w. 1, 246 R.-M.; durch sandbeutel str. gezogene schnüre w. 2, 33 E.; er (Göthe) spaltete es nicht, verschleuderte es nicht, er hielt alle zügel straffgezogen w. 12, 68. subst.: sie (die des basses) sind töne, welche infolge der sie erzeugenden herbern friction etwas durchaus gespanntes, gedrungenes, straffgezogenes ... haben Fr Th. Vischer ästhetik (1846 ff.) 3, 2, 1036; ihr satterer, straffer modellirter leib 2, 153; den straff schreitenden mann höflich anreden vgl. erinnerungen 5, 282 bibl. deutscher schriftsteller a. Böhmen. (jene spannung,) welche in ... Alfieri mit noch schrofferer, noch straffer zusammengefaszter leidenschaftlichkeit wiederkehrte Winckelmann 1, 456.
und steckt ihn in ein säckel, das gar grosz,
und straff gefüllt im winkel stand der truhe
w. 8, 10 S.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1929), Bd. X,III (1957), Sp. 733, Z. 40.
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- stolzschwimmend, adj.
- stolzselig, adj.
- stolzsicher, adj.
- stolzsinnig, adj.
- stolzstrahlend, adj.
- stolzsüchtig, adj. adv.
- stolzteufel, m.
- stolzthun, n.
- stolztrabend, adj.
- stolztretend, adj., adv.
- stolztreulos, adj.
- stolztrocken, adj.
- stolztrotzig, adj.
- stolzträge, adj.
- stolzumthürmt, adj.
- stolzverleugnung, f.
- stolzvernichter, m.
- stolzversig, adj.
- stolzverstummend, adj.
- stolzverweigert, adj.
- stolzverzerrt, adj.
- stolzverziert, adj.
- stolzverächtlich, adj.
- stolzwallend, adj.
- stolzwerden, n.
- stolzzornmütig, adj.
- stompax, m.
- stompax, m.
- stop, interjection
- stop, m.
- stop, m., n.
- stopf, interjection
- stopf, m.
- stopfarbeit, f.
- stopfarsch, m.
- stopfart, f.
- stopfartig, adj.
- stopfarznei, f.
- stopfbar, adj.
- stopfbeutel, m.
- stopfbüchse, f.
- stopfbüchsenbrille, f.
- stopfbüchsendeckel, m.
- stopfbüchsendichtung, f.
- stopfbüchsenhacke, f.
- stopfbüchsenhahn, m.
- stopfbüchsenholz, n.
- stopfbüchsenliderung, f.
- stopfbüchsenpackung, f.
- stopfbüchsenreibung, f.
- stopfbüchsenring, m.
- stopfbüchsenrohr, n.
- stopfbüchsenschott, n.
- stopfbüchsenschraube, f.
- stopfbüchsentopf, m.
- stopfbüchsenzug, m.
- stopfe, f.
- stopfeisen, n.
- stopfel, f.
- stopfen, m.
- 1stopfen, verb.
- 2stopfen, verb.
- stopfenverschlusz, m.
- stopfenwurz, f.
- stopfenzieher, m.
- 1stopfer, m.
- 2stopfer, m.
- stopferei, f.
- stopferin, f.
- stopfern, verb.
- stopffaden, m.
- stopffarbe, f.
- stopffisch, m.
- stopfflecken, m.
- stopfflocke, f.
- stopfgans, f.
- stopfgarn, n.
- stopfgeld, n.
- stopfgras, n.
- stopfhaar, n.
- stopfhacke, f.
- stopfhader, m.
- stopfhammer, m.
- stopfholz, n.
- stopfhorn, n.
- stopficht, adj.
- stopfig, adj.
- stopfkies, m.
- stopfkorb, m.
- stopfkuchen, m.
- stopfkugel, f.
- stopflappen, m.
- stopflich, adj.
- stopfloch, n.
- stopflumpen, m.
- stopfmaschine, f.
- stopfmeiszel, m.
- stopfmesser, n.
- stopfmoos, n.
- stopfmuskel, m.
- stopfnadel, f.
- stopfnaht, f.
- stopfnudel, f.
- stopfprobe, f.
- stopfrute, f.
- stopfsegel, n.
- stopfsloch, n.
- stopfstange, f.
- stopfstein, m.
- stopfstich, m.
- stopfstübbe, f.
- stopfstück, n.
- stopftakel, n.
- stopftau, n.
- stopfteig, m.
- stopfton, m.
- stopftuch, n.
- stopfung, f.
- stopfwachs, n.
- stopfwasser, n.
- stopfwerg, n.
- stopfwerk, n.
- stopfzange, f.
- stopfzu, m.
- stopine, f.
- stopine, f.
- stopp, interjection
- stopp, m.
- stopparsch, m.
- stoppe, f.
- stoppel, f.
- stoppel, m.
- stoppelacker, m.
- stoppelbahn, f.
- stoppelbart, m.
- stoppelbau, m.
- stoppelbehütung, f.
- stoppelbrut, f.
- stoppelbusch, m.
- stoppelbutter, f.
- stoppelchen, n.
- stoppeldach, n.
- stoppeldeutsch, n.
- stoppeldichter, m.
- stoppeldüngung, f.
- stoppelei, f.
- stoppelende, n.
- stoppeler, m.
- stoppeler, m.
- stoppelfahre, f.
- stoppelfeder, f.
- stoppelfeld, n.
- stoppelfeuer, n.
- stoppelfieber, n.
- stoppelfink, m.
- stoppelfläche, f.
- stoppelform, f.
- stoppelfreiheit, f.
- stoppelfrucht, f.
- stoppelförmig, adj.
- stoppelgans, f.
- stoppelgedicht, n.
- stoppelgelb, adj.
- stoppelgeld, n.
- stoppelgelehrsamkeit, f.
- stoppelgerste, f.
- stoppelgesang, m.
- stoppelgras, n.
- stoppelgrau, adj.
- stoppelhaar, n.
- stoppelhafer, m.
- stoppelhahn, m.
- stoppelhalm, m.
- stoppelharker, m.
- stoppelhase, m.
- stoppelheide, f.
- stoppelheimchen, n.
- stoppelheime, n.
- stoppelheu, n.
- stoppelholen, n.
- stoppelhopser, m.
- stoppelhuhn, n.
- stoppelhut, f.
- stoppelhöhe, f.
- stoppelhülse, f.
- stoppelicht, adj.
- stoppelig, adj.
- stoppelig, adj.
- stoppelkalb, n.
- stoppelklee, m.
- stoppelknolle, f.
- stoppelkoppel, f.
- stoppelkorn, n.
- stoppelkrankheit, f.
- stoppellage, f.
- stoppelland, n.
- stoppelleben, n.
- stoppellied, n.
- stoppelmast, f.
- stoppelmäher, m.
- stoppelmöhre, f.
- stoppeln, verb.
- stoppelobst, n.
- stoppelpilz, m.
- stoppelpostille, f.
- stoppelpredigt, f.
- stoppelraum, m.
- stoppelrest, m.
- stoppelrichter, m.
- stoppelroggen, m.
- stoppelrübe, f.
- stoppelsaat, f.
- stoppelsammeln, n.
- stoppelsammlerin, f.
- stoppelschlag, m.
- stoppelschwein, n.
- stoppelsense, f.
- stoppelsichel, f.
- stoppelstich, m.
- stoppelstroh, n.
- stoppelstück, n.
- stoppelvogel, m.
- stoppelvogt, m.
- stoppelvoll, adj.
- stoppelweide, f.
- stoppelwerk, n.
- stoppelwicke, f.
- stoppelwind, m.
- stoppelzieher, m.
- stoppen, verb.
- stopper, m.
- stoppholz, n.
- stoppine, f.
- stoppler, m.
- stopplercharakter, m.
- stopplerei, f.
- stopplerfleisz, m.
- stopplerin, f.
- stopplig, adj.
- stoppmachen, verb.
- stoppsegel, n.
- stoppsignal, n.
- stoppsloch, n.
- stoppstück, n.
- stopptakel, n.
- stoppuhr, f.
- stoppvermögen, n.
- stoppvorrichtung, f.
- stoppwasser, n.
- stopsel, n.
- stopsloch, n.
- stor, m.
- storax, m.
- storaxbaum, m.
- storaxblättrig, adj.
- storaxblüte, f.
- storaxerdbeere, f.
- storaxgeruch, m.
- storbelskraut, n.
- storch, m.
- storchart, f.
- storchartig, adj.
- storchasche, f.
- storchbau, m.
- storchbein, n.
- storchbeinen, verb.
- storchbeinig, adj.
- storchblume, f.
- storchblut, n.
- storchbraten, m.
- storchei, n.
- storchen
- storchenart, f.
- storchenbau, m.
- storchenbein, n.
- storchenbotschaft, f.
- storchenbrod, n.
- storchenei, n.
- storchenfamilie, f.
- storchenfeder, f.
- storchenfeiste, f.
- storchenfett, n.
- storchenflug, m.
- storchenflügel, m.
- storchenfusz, m.
- storchengericht, n.
- storchengeschichte, f.
- storchengeschlecht, n.
- storchengroszmutter, f.
- storchenhaft, adj.
- storchenhaus, n.
- storchenheer, n.
- storchenholz, n.
- storchenkoth, m.
- storchenliebe, f.
- storchenlied, n.
- storchenmagen, m.
- storchennerv, m.
- storchennest, n.
- storchenpaar, n.
- storchenschmalz, n.
- storchenschnabel, m.
- storchenschritt, m.
- storchenselde, f.
- storchenvater, m.
- storchenvolk, n.
- storchenweck, m.
- storchenwirt, m.
- storchenzahn, m.
- storcher, m.
- storchern, verb.
- storchfamilie, f.
- storchfeder, f.
- storchfinger, m.
- storchfink, m.
- storchfleisch, n.
- storchflug, m.
- storchflügel, m.
- storchfusz, m.
- storchfährte, f.
- storchgattung, f.
- storchgeheimnis, n.
- storchgeklapper, n.
- storchgeplapper, n.
- storchgericht, n.
- storchgeschichte, f.
- storchgeschnatter, n.
- storchgeschnäpper
- storchhaft, adj.
- storchhaft, adj.
- storchhals, m.
- storchhaltung, f.
- storchhorst, m.
- storchjüngling, m.
- storchkolonie, f.
- storchliebe, f.
- storchlied, n.
- storchmännchen, n.
- storchmärchen, n.
- storchmäszig, adj.
- storchmörder, m.
- storchneigung, f.
- storchnest, n.
- storchpaar, n.
- storchpflugrad, n.
- storchrad, n.
- storchschieszen, n.
- storchschieszer, m.
- storchschnabel, m.
- storchschnabelisieren, verb.
- storchschnabelkraut, n.
- storchschnabelwasser, n.
- storchschnepfe, f.
- storchschnäbler, m.
- storchschritt, m.
- storchstein, m.
- storchteich, m.
- storchvolk, n.
- storchwunder, n.
- storchähnlich, adj.
- storchöl, n.
- storckenrad, n.
- storfen, m.
- 1storge, f.
- 2storge, f.
- storgel, f.?
- storgen, verb.
- storger, m.
- storgerbude, f.
- storgerbühne, f.
- storgerei, f.
- storgerisch, adj.
- storgern, verb.
- storgeziege, f.
- storkel, m.
- storkeln, verb.
- storksen, verb.
- stormacher, m.
- stormling, m.
- stornickel, m.
- stornicksel, m.
- stornieren, verb
- stornig, adj., (adv.)
- 1storp, m.
- 2storp, m.
- storpelfusz, m.
- storpeln, verb.
- storpf, m.
- storpion, m.
- storps, m.
- storr, adj.
- storr, m.
- storre, m.
- storren, m.
- storren, n.
- storren, verb.
- storrenesel, m.
- storresteif, adj.
- storrkopf, m.
- stort, m.
- storz, m.
- storz-, bildungen
- storzbeinchen, n.
- storze, f.
- storzel, f.
- storzel, m., (n.)
- storzen, m.
- 1storzen, verb.
- 2storzen, verb.
- 3storzen, verb.
- storzente, f.
- storzer, m.
- storzerei, f.
- stosz, m.
- stoszaar, m.
- stoszableitung, f.
- stoszacker, m.
- stoszadler, m.
- stoszalp, f.
- stoszapparat, m.
- stoszarbeit, f.
- stoszartig, adj.
- stoszaxt, f.
- stoszbahn, f.
- stoszbahre, f.
- stoszbalken, m.
- stoszball, m.
- stoszballen, m.
- stoszbank, f.
- stoszbau, m.
- stoszbaum, m.
- stoszbeil, n.
- stoszbeleg, m.
- stoszbereit, adj.
- stoszbereitschaft, adj.
- stoszbewegung, f.
- stoszblech, n.
- stoszblock, m.
- stoszbock, m.
- stoszboden, m.
- stoszbohren, n.
- stoszbohrer, m.
- stoszbohrung, f.
- stoszbolzen, m.
- stoszbremse, f.
- stoszbrett, n.
- stoszbube, m.
- stoszbutterfasz, n.
- stoszbäre, f.
- stoszbühne, f.
- stoszdegen, m.
- stoszdolch, m.
- stosze, f.
- stoszegge, f.
- stoszeisen, n.
- stoszen, verb.
- stoszente, f.
- stoszer, m.
- stoszerde, f.
- stoszfalke, m.
- stoszfankel, m.
- stoszfassung, f.
- stoszfasz, n.
- stoszfechtel, m.
- stoszfechten, n.
- stoszfechter, m.
- stoszfeder, f.
- stoszfeile, f.
- stoszfelber, m.
- stoszfertig, adj.
- stoszfest, adj.
- stoszfirste, f.
- stoszfischer, m.
- stoszfluch, m.
- stoszfläche, f.
- stoszform, f.
- stoszfrei, adj.
- stoszfuge, f.
- stoszgarn, n.
- stoszgebet, n.
- stoszgeier, m.
- stoszgerde, f.
- stoszgerät, n.
- stoszgeschwindigkeit, f.
- stoszgesetz, n.
- stoszgetriebe, n.
- stoszgewehr, n.
- stoszgewicht, n.
- stoszglocke, f.
- stoszgluth, f.
- stoszgriff, m.
- stoszgruppe, f.
- stoszhabicht, m.
- stoszhafen, m.
- stoszhaft, adj.
- stoszhand, f.
- stoszheber, m.
- stoszherd, m.
- stoszhobel, m.
- stoszholz, n.
- stoszhächtel, n.
- stoszhütte, f.
- stoszig, adj.
- stoszkalander, m.
- stoszkalbe, f.
- stoszkammer, f.
- stoszkampf, m.
- stoszkante, f.
- stoszkappe, f.
- stoszkarch, m.
- stoszkarre, m.
- stoszkarren, m.
- stoszkegelbahn, f.
- stoszkeil, m.
- stoszkeule, f.
- stoszkissen, n.
- stoszklammer, f.
- stoszklampe, f.
- stoszklinge, f.
- stoszklinke, f.
- stoszkolben, m.
- stoszkraft, f.
- stoszkragen, m.
- stoszkräuel, m.
- stoszkugel, f.
- stoszkübel, m.
- stoszlade, f.
- stoszlage, f.
- stoszlager, n.
- stoszlanze, f.
- stoszlappen, m.
- stoszlasche, f.
- stoszlaut, m.
- stoszlehne, f.
- stoszlied, n.
- stoszlinie, f.
- stoszloch, n.
- stoszlustig, adj.
- stoszlücke, f.
- stoszmal, n.
- stoszmaschine, f.
- stoszmatte, f.
- stoszmauer, f.
- stoszmaus, f.
- stoszmesser, m.
- stoszmesser, n.
- stoszmine, f.
- stoszmörser, m.
- stoszmöve, f.
- stoszmühle, f.
- stosznachruf, m.
- stosznagel, m.
- stosznaht, f.
- stosznarr, m.
- stosznetz, n.
- stoszochse, m.
- stoszperle, f.
- stoszpfahl, m.
- stoszpinne, f.
- stoszplatte, f.
- stoszplatz, m.
- stoszpolster, n.
- stoszpost, m.
- stoszprisma, n.
- stoszpudel, f.
- stoszpumpe, f.
- stoszrad, n.
- stoszramme, f.
- stoszrapier, n.
- stoszrecht, adj.
- stoszreif, m.
- stoszreitel, m.
- stoszrichtung, f.
- stoszriegel, m.
- stoszriemen, m.
- stoszring, m.
- stoszrinne, f.
- stoszruder, n.
- stoszschacht, m.
- stoszschale, f.
- stoszschaufel, f.
- stoszscheibe, f.
- stoszscheit, n.
- stoszschiene, f.
- stoszschlemmkasten, m.
- stoszschlitten, m.
- stoszschröter, m.
- stoszschwelle, f.
- stoszsegen, m.
- stoszseide, f.
- stoszseufzen, verb.
- stoszseufzer, m.
- stoszsicher, adj.
- stoszsieb, n.
- stoszspiel, n.
- stoszspruch, m.
- stoszstand, m.
- stoszstange, f.
- stoszstatt, f.
- stoszstecken, m.
- stoszstein, m.
- stoszstelle, f.
- stoszstempel, m.
- stoszstock, m.
- stoszstreifen, m.
- stoszstuhl, m.
- stoszsuppe, f.
- stoszsäge, f.
- stosztaktik, f.
- stosztalge, f.
- stosztauchen, n.
- stosztaucherin, f.
- stosztreil, m.
- stosztrieb, m.
- stosztrog, m.
- stosztrupp, m.
- stosztruppunternehmen, n.
- stoszturbine, f.
- stoszung, f.
- stoszventil, n.
- stoszverbindung, f.
- stoszverlust, m.
- stoszverschieszen, n.
- stoszverteilung, f.
- stoszvieh, n.
- stoszvogel, m.
- stoszvogelnest, n.
- stoszvogelsatyre, f.
- stoszvorrichtung, f.
- stoszwaffe, f.
- stoszwagen, m.
- stoszwahrheit, f.
- stoszwalze, f.
- stoszweger, m.
- stoszwehr, f.
- stoszweise, adv., (adj.)
- stoszwelle, f.
- stoszwerk, n.
- stoszwiderstand, m.
- stoszwind, m.
- stoszwinkel, m.
- stoszwirkung, f.
- stoszwort, n.
- stoszwunde, f.
- stoszwäglein, n.
- stoszzahn, m.
- stoszzange, f.
- stoszzeit, f.
- stoszzeug, n.
- stoszzunge, f.
- stoszzungenpuppe, f.
- stoszzungenschnur, f.
- stoszzungenschraube, f.
- stoszzylinder, m.
- stoszzündung, f.
- stoszärmel, m.
- stoszörtern, verb.
- stoszübung, f.
- stotterbock, m.
- stotterbüchse, f.
- stotterei, f.
- stotterer, m.
- stotterich, m.
- stotterig, adj.
- stotterlaut, m.
- stottern, verb.
- stotterstil, m.
- stottertante, f.
- stotterung, f.
- stotterwort, n.
- stottrig, adj.
- stotz, m.
- stotzalmer, m.
- stotzbaum, m.
- stotzbirne, f.
- stotzboden, m.
- stotze, f.
- stotzel, m.
- stotzen, m.
- stotzen, verb.
- stotzenfleisch, n.
- stotzenhag, m.
- stotzenierer, m.
- stotzenvoll, adj.
- stotzer, m.
- stotzgen, verb.
- stotzicht, adj.
- stotzig, adj.
- stotzkübel, m.
- stotzler, m.
- stotzmähre, f.
- stotzreden, verb.
- stotzscheit, n.
- stotzwand, f.
- stotzwolke, f.
- stove, f.
- stowen, verb.
- stowepfanne, f.
- stowepott, m.
- straal, m.
- strabanzen, verb.
- strabanzer, m.
- strabat, n.
- strabbeln, verb.
- strabel, m.
- strabeldorn, m.
- strabelfahrt, f.
- strabelkatze, f.
- strabeln, verb.
- strabler, m.
- strablerei, f.
- strablicht, adj.
- strablig, adj.
- strabskorde, f.
- strabunzen, verb.
- strabuzche, f.
- strachig, adj.
- strack, adj.
- strack, m.
- strackel, m.
- strackeln, verb.
- stracken, m.
- strackfahrt, f.
- strackfusz, adv.
- strackgang, m.
- strackgebüge, n.
- strackhand, f.
- strackheit, f.
- strackholz, n.
- strackkopf, m.
- stracklich, adj., adv.
- stracknetz, n.
- strackort, m.
- stracks, adv.
- strackse, f.
- strackseil, n.
- strackshin, adv.
- stracksinnig, adj., adv.
- strackszu, adv.
- strackt, adj.
- strade, f.
- stradiot, m.
- straf-
- straf-
- strafabschied, m.
- strafabtheilung, f.
- strafacker, m.
- strafact, m.
- strafacte, f.
- strafahndung, f.
- strafamt, n.
- strafandrohung, f.
- strafannehmung, f.
- strafansatz, m.
- strafanstalt, f.
- strafantheil, m.
- strafantrag, m.
- strafanzeige, f.
- strafarbeit, f.
- strafarm, m.
- strafartikel, m.
- strafaufenthalt, m.
- strafaufgabe, f.
- strafaufschub, m.
- strafausmasz, n.
- strafausschlieszung, f.
- strafausschreibung, f.
- strafaussetzung, f.
- strafbar, adj.
- strafbarkeit, f.
- strafbarlich, adv., (adj.)
- strafbataillon, n.
- strafbayer, m.
- strafbecher, m.
- strafbedeutung, f.
- strafbedrohung, f.
- strafbedürfnis, n.
- strafbefehl, m.
- strafbefreiung, f.
- strafbefugnis, f.
- strafbegierde, f.
- strafbeil, n.
- strafbeispiel, n.
- strafbelegung, f.
- strafbemessung, f.
- strafberechtigt, adj.
- strafberechtigung, f.
- strafbescheid, m.
- strafbeschlusz, m.
- strafbestimmung, f.
- strafbetrag, m.
- strafbier, n.
- strafbild, n.
- strafblick, m.
- strafblindheit, f.
- strafbote, m.
- strafbotschaft, f.
- strafbrief, m.
- strafbriefchen, n.
- strafbuch, n.
- strafbusze, f.
- strafbüchse, f.
- strafbühne, f.
- strafcodex, m.
- strafcompagnie, f.
- strafdauer, f.
- strafdecret, n.
- strafdichter, m.
- strafdolch, m.
- strafdrohung, f.
- strafdräuend, adj.
- strafdräuig, adj.
- strafe, f.
- strafeifer, m.
- strafeinquartierung, f.
- strafen, verb.
- strafenfurcht, f.
- strafengel, m.
- strafenleer, adj.
- strafenmasz, n.
- strafenreich, adj.
- strafenswerth, verb.
- strafenswürdig, verb.
- strafensystem, n.
- strafentheorie, f.
- strafentilger, m.
- strafentscheidung, f.
- strafenwenderin, f.
- strafepistel, f.
- strafer, m.
- straferei, f.
- straferhöhung, f.
- straferin
- straferkenntnis, n.
- straferlassung, f.
- straferlasz, m.
- straferlaszgesuch, n.
- straferleger, m.
- straferleichterung, f.
- straferlöschung, f.
- straferlöschungsgrund, m.
- strafernst, m.
- straferstehung, f.
- strafesel, m.
- strafesexecution, f.
- strafesexempel, n.
- strafesexpedition, f.
- strafesfurcht, f.
- straff, adj.
- straff-, zusammensetzungen —
- straffall, m.
- straffaust, f.
- straffel, m.
- straffen, verb
- straffer, m.
- straffertig, adj.
- straffertigkeit, f.
- straffestsetzung, f.
- straffeuer, n.
- strafffeder, zusammensetzungen —
- straffgeradlinig, zusammensetzungen —
- straffgläubig, zusammensetzungen —
- straffhaarig, zusammensetzungen —
- straffhalten, adj.
- straffheftel, zusammensetzungen —
- straffheit, f.
- strafficht, adj.
- straffig, adj.
- strafflagelle, f.
- strafflinig, zusammensetzungen —
- strafflut, f.
- straffnervig, zusammensetzungen —
- straffolge, f.
- strafform, f.
- strafformation, f.
- strafformel, f.
- straffrei, adj.
- straffreiheit, f.
- straffseil, zusammensetzungen —
- strafftasche, zusammensetzungen —
- straffung, f.
- straffurcht, f.
- straffziehen, adj.
- straffähig, adj.
- straffähigkeit, adj.
- straffällig, adj.
- straffälligkeit, adj.
- straffältig, adj.
- straffürchtig, adj.
- strafgalgen, m.
- strafgattung, f.
- strafgebot, n.
- strafgebühr, f.
- strafgedanke, m.
- strafgedicht, n.
- strafgedonner, n.
- strafgefangen, adj.
- strafgefälle, n.
- strafgefällig, adj.
- strafgefängnisz, n.
- strafgefühl, n.
- strafgeisel, f.
- strafgeist, m.
- strafgeld, n.
- strafgeleit, n.
- strafgemälde, n.
- strafgerechtigkeit, f.
- strafgericht, n.
- strafgerichtlich, adj.
- strafgerichtsbarkeit, f.
- strafgerichtsordnung, f.
- strafgerichtspflege, f.
- strafgeräth, n.
- strafgeräthschaft, f.
- strafgerüst, n.
- strafgesandtschaft, f.
- strafgesang, m.
- strafgeselle, m.
- strafgesetz, n.
- strafgesetzbuch, n.
- strafgesetzentwurf, m.
- strafgesetzgeber, m.
- strafgesetzgebung, f.
- strafgesetznovelle, f.
- strafgesicht, n.
- strafgewalt, f.
- strafgewaltgott, m.
- strafgewehr, n.
- strafgewicht, n.
- strafgewitter, n.
- strafgewässer, n.
- strafgierig, adj.
- strafglas, n.
- strafglocke, f.
- strafgrad, m.
- strafgrimmig, adj.
- strafgroschen, m.
- strafgrundsatz, m.
- strafgulden, m.
- strafgöttin, f.
- strafhaft, f.
- strafhaftig
- strafhammer, m.
- strafhand, f.
- strafhandlung, f.
- strafhaus, n.
- strafhausarbeit, f.
- strafheimsuchung, f.
- strafherr, m.
- strafherrenamt, n.
- strafhumorist, m.
- strafhunger, m.
- strafhäuslein, n.
- strafhölle, f.
- strafidee, f.
- strafinstitut, n.
- strafinstrument, n.
- strafjahr, n.
- strafjustiz, f.
- strafkammer, f.
- strafkappe, f.
- strafkasse, f.
- strafkerze, f.
- strafkind, n.
- strafklage, f.
- strafklasse, f.
- strafklausel, f.
- strafkloster, n.
- strafklugheit, f.
- strafkläger, m.
- strafkrieg, m.
- straflager, n.
- straflehen, n.
- straflehre, f.
- strafleiden, n.
- straflied, n.
- strafliste, f.
- straflohn, m.
- straflos, adj., (adv.)
- straflos, n.
- straflosigkeit, adj., (adv.)
- straflust, f.
- straflustig, adj.
- straflässig
- straflässigkeit, f.
- strafmahl, n.
- strafmandat, n.
- strafmangel, m.
- strafmanier, f.
- strafmannschaft, f.
- strafmarke, f.
- strafmaschine, f.
- strafmasz, n.
- strafmasznahme, f.
- strafmaszregel, f.
- strafmeister, m.
- strafmeisteramt, n.
- strafmethode, f.
- strafmiene, f.
- strafmilderung, f.
Zitationshilfe
„straff“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/straff>.
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