Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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strabel, m.

strabel, m.,
strabl (gaunersprache), das von den landstreichern gemachte kundenzeichen Gross gaunergl. 336ᵇ, wahrscheinlich zu unten strabeln 'zappeln' wohl mit rücksicht auf den kritzelhaften charakter dieser zeichen. häufig apotropäisch; so erklären sich vielleicht fügungen wie es ist im strabelwurf gehockt es ist verlegt worden Gross a. a. o. auch es hockt im strablwurf; dazu strablwerfen verb. 'verlegen' (ebenda).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1927), Bd. X,III (1957), Sp. 589, Z. 37.

sträbel, m.

sträbel, m.
(schweiz.).
1)
lärmendes gewimmel von kindern Stalder 2, 403, zu unten strabeln verb. (s. unter 4f) gehörig.
2)
überbleibsel der bullern im käsekessel, wenn man den quark herausgenommen hat (ebenda); auch anschlieszend daran spöttische bezeichnung eines kleinen käses (ebenda).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1927), Bd. X,III (1957), Sp. 589, Z. 45.

1strobel, m.

¹strobel, m.,
'schopf; wirres, krauses'; zu strobeln 'sich sträuben'. in den modernen mundarten lebendig, auch als strubel, strowel, struwel; im älteren nhd. selten bezeugt. auch im kompositum, in einer inschrift der Römerzeit: strubiloscalleo weiblicher personenname 'die kraushaarige, strobelköpfige', s. Much in: zs. f. dt. altert. 36, 48.
1)
wirres, hochstehendes haar, schopf; s. Martin-Lienhart elsäss. 2, 626; Kehrein Nassau 398; struwel wirres haar Schön Saarbrücken 205ᵇ; strowl dass. Meisinger Rappenauer mundart 187; struwel schopf mit wirrem haar Follmann Lothringen 509; strubel dass. Seiler Basel 282; stroubl wirres haupthaar Schatz wb. d. tiroler maa. 613; 'schopf': (die Engländer) gemeinlich rothe bärt unnd einen rothen strobel auff dem kopff haben Joh. Grassaeus der kleine baur (1618) 126; wann euch solte von einem jeden flucher ein härl auszgehen, so wurde euch in einem monath der schädel so glat, vnd so er auch desz Absalons strobel gleich wäre, als wie ein gesottener kalbskopff Abr. a S. Clara auff, auff, ihr Christen 1, 90 ndr.; als pars pro toto 'ungekämmter, unordentlicher mensch': struwel Martin Roden/Waldeck 273; Woeste westf. 259; Stalder schweiz. 2, 410; ebenso als tiername, s. Follmann Lothringen 509; gefleckter ochs, kuh; schäferhund Fischer schwäb. 5, 1872. — wohl übertragen 'geistig wirrer mensch' Fischer schwäb. 5, 1872; hastiger mensch; person, die wirres zeug schwätzt Martin-Lienhart elsäss. 2, 626.
2)
verschiedene bedeutungen im sinne von 'wirrwarr'. — 'verwirrung, durcheinander', s. Martin-Lienhart elsäss. 2, 624; Fischer schwäb. 5, 1872; Seiler Basel 282. — 'zank, streit', meist wortstreit: struppel Hertel Thür. 239; Reinwald Henneberg. id. 158; strubel Crecelius oberhess. 820; struwwel Schmidt Westerwald 245; s. auch Martin-Lienhart elsäss. 2, 624; Seiler Basel 282. 'auflauf': welher sich auch in ainen struͥbel nit woͤlt laͮssen han und ainem droͤwete darumb ze erstechen a. d. jahre 1420 in: oberschwäb. stadtrechte 1, 177 K. O. Müller. dagegen nicht hierher, sondern umbildung des fremden scrupel, im sinne von 'zweifel': und wo nur ein wenig ein forcht oder sorg ist, da kombt ein strupel und ein angst darzu Joachim Meichel creutz-schul (1630) 193. — hierher auch im sinne von 'unwetter', also auch von 'rauh, wirr' ausgehend: strupel, m., wetterschauer Müller-Fraureuth obersächs. 2, 581. wirbelwind, plötzlicher regengusz Martin-Lienhart 2, 624; heftiger, rasch vorübergehender sturm Seiler Basel 282; strubel schlechte laune Martin-Lienhart 2, 624. — als 'rauhes, krauses, durcheinander' auch: struwel 'zerriebene, gebratene kartoffeln' Schön Saarbrücken 205ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1957), Bd. X,III (1957), Sp. 1630, Z. 49.

2strobel, m.

²strobel, m.,
tannenzapfen, aus lat. strobilus 'zapfen der zirbel', griech. στρόβιλος, vgl. strobeldorn: strobel noce ruvida da pino Kramer teutsch-ital. 2 (1702) 1014ᶜ; die zirbelnusz, auch wohl jeder tann- und fichtenzapfen Adelung 4 (1780) 831.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1957), Bd. X,III (1957), Sp. 1631, Z. 25.

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stolzschwebend strafmilderungsgrund
Zitationshilfe
„strabel“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/strabel>.

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