Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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stop, m., n.

stop, m., n.,
niederdeutsches masz; mit der nebenform stof (sp. 140), ursprünglich entsprechend hochdeutsch stauf (th. 10, 2 sp. 1169ff., s. dort die entwicklung zum maszbegriff unter 3) ein becherförmiges trinkgeräth, so bei Lauremberg in niederdeutsch pointierter wendung:
ihr drincket aus dem becher, wy drincken uth dem stope
schertzged. 4, 637;
hofbeker vel stôp scyphus Chytraeus bei Diefenbach gloss. 518ᶜ; neben gelte (th. 4, 1, 2 sp. 3062) 554ᵇ; mit emmeren, balligen, groete schalen, groete giften, kannen und kroesen, stoepen, wo idt mag genoemt werden quelle bei Schiller-Lübben 4, 413ᵇ (oe zur bezeichnung von ô); III koppe van albastere unde III stope van albastere Wismarer invent. ebenda; 1 maser (ahornen) stop myt sulwer ebenda; de rhat schenkede dem cardinale ... einen sülvern vergülden stop, 87 gulden wehrt quelle im brem. nieders. wb. 4, 1048; he vorede veide so lange, dat he nich einen sulveren stop meher hedde, dar he uth drinken konde Lübecker chron. 2, 700; (aus einem testament:) noch geve ick minen groten stoep in Marienkercke tho bruken am guden donnerhedage thom aventmalle Pyl pommer. gesch. denkm. 2, 196. — er ist ohne fusz und ähnelt dem eimer, vgl. ags. stoppa eimer Bosworth-Toller 924ᵃ, alts. stoppo botholicula Wadstein s. 111ᵇ, 40, deshalb als melkkübel eyn stoep tzo melcken sinum Diefenbach gloss. 537ᵇ (Kölner gemma gemmarum von 1507, eyn stôp to melken gloss. hor. belg. 7, 5); ein hauswirtschaftliches gerät (etwa zur aufnahme von allerlei abfall bestimmt) und nicht das prunkstück der tafel, dient wohl als bild der vorstellung vom höllenschlund:
darumme so warp unse leve here got
den enghel yn der hellen stop
uthe deme hemmele
laiendoctr. 122ᶜ bei Schiller-Lübben 4, 413ᵇ.
als bestimmtes masz, entsprechend dän. stob 'eine halbe kanne' (das wohl aus dem niederd. entlehnt) und nach Adelung dem stübchen (s. unten) begrifflich gleich zu rechnen. so (neben stof oben sp. 140 und nachträglich dazu) ist stof ein Danziger masz; die Danziger bierfässer haben 180 stof, oder 81 Antwerpische stop, oder 486 pfund Chomel öcon. physic. lex. 8, 1681; vgl. eine gesindestube gibt es hier zu lande weit und breit nur bei mir; und ich werde weidlich ausgelacht, dasz ich noch licht und heizung im winter dazuthue, und an sonntagen ein paar stoof bier Goltz ein jugendleben 1, 282. — doch im übrigen hat das masz örtlich verschiedene grösze, so füllt der holl. stoop in Amsterdam 120, in Antwerpen 159, in Rotterdam 129 Pariser kubikzoll; in Danzig für bier 116 (für wein sogar nur 861⁄2, für milch 84), in Königsberg 72 und in Reval nur 60 Par. kubikzoll, vgl. Krünitz 174, 494. nach Chomel 8, 376 faszt das Dortrechter fasz (zwei fässer eine roede) 500 stoopen; ein stoop aber enthält zwei kannen oder pot. — diese unsicherheit fester maszbestimmung gilt ähnlich und mehr auch für die älteren belege: wi (die böttcher) scholen maken ene jewelke tunnen van twe unde negentich stopen, de halve tunnen van 46 stopen, dat verdendel van 23 stopen monument. Livon. 4, 315; we begrepen werth myth eynen falschen beckere effte stope Rigisches stadtrecht 41; domino Henrico comiti in Honsteyn 4 maldra et 4 stope vini, et fuerunt propinati militaribus 76 stope vini divisim Göttinger statuten 44 anm. (v. j. 1374) und entsprechend mittellat. stopa: et si aliquis eorum (der wachhabenden rathmänner) ... negligens fuerit, dabit unam stopam vini in penam 149 (v. j. 1433), vgl. dazu Diefenbach gloss. 554ᵇ; nov. gloss. 349ᵇ. — zuletzt als masz auch auf andere waaren ausgedehnt, so een stoep botter oder achtendeelken als erläuterung zu una stopa butiri in einem latein. geschriebenen kaufbrief von 1325, bezw. 1494 bei Cassel Bremensia 2, 83 (vgl. brem. nieders. wb, 4, 1048); stop als getreidemasz Jacobsson 7, 460ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1917), Bd. X,III (1957), Sp. 305, Z. 29.

stopp, stop, interjection

stopp, stop, interjection
'halt!' zu unten stoppen, verb. stop! als zuruf auf den schiffen, um ein ablaufendes tau zu stoppen (s. dort unter 1 a) Campe. was uns mehr als alles andere nöthig wird, ist endlich stop! zu rufen und das viele neue sich gestalten und im volke einleben zu lassen G. Freytag an Stosch 255; auch in der zusammenstellung halt, stopp! 'nicht weiter!' vgl. das folgende.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1921), Bd. X,III (1957), Sp. 335, Z. 28.

stopp, stop, m.

stopp, stop, m.,
der 'einhalt', das 'haltmachen', entwickelt aus der vorigen interject.: sobald die seele Christi einen stop macht und spricht: halt, da ist was zu genieszen, zu essen, zu trinken, ein segen zu empfangen; so empfängt man ihn mit bewegung Zinzendorf kinderreden (1758) 302; auf einen, in einem stopp (stupp) auf knall und fall Kehrein nassauische volksspr. 1, 393. s. auch unten stopmachen, verb.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1921), Bd. X,III (1957), Sp. 335, Z. 36.

stöps, m.

stöps, m.,
kurzform vom folgenden; im übertragenen gebrauch von stöpsel 4 wohl in anlehnung an schöps (th. 9 sp. 1570 unter 2), doch in freundlicherem sinn; Göttingisch du kleiner stöps! du dummer stöps!
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1921), Bd. X,III (1957), Sp. 355, Z. 44.

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Zitationshilfe
„stop“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/stop>.

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