Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

zechbruder, m.

zechbruder, m.,
1) vereinsgenosse, zunftbruder; einer kirchlichen zeche: österr. 1352 Lexer 3, 1037; A. Birlinger kirchensprache 15, 59ᵃ; einer handwerkerzunft: Schmeller² 2, 1078; einer bergmännischen gewerkschaft: Rollenhagen froschmeus. M 4ᵃ; 2) saufcumpan, zechgeselle, ein vor der mitte des 16. jahrh. in schwang kommendes wort, das 1549 der Frankfurter druck des renner 58ᵇ für luoderer des originals 11 287 Ehr. bietet; weitere belege: H. Sachs 17, 385 G.; epulo, coepulo der mit isset, ein gast, z. Alberus (1540) ff 1ᵃ, compotator, convinio, combibo zechgesell u 2ᵃ; danach sehr gebräuchlich: heluo ein frasz, schlemmer oder schleitzer, prasser, zaͤchbruͦder Frisius 626ᵃ; combibo 254ᵇ; popinones Calepinus XI ling. 1113ᵃ; von nun an auf das blosze trinkgelage eingeengt: z., weinschlauch Hulsius-Rav. 426ᵇ; potor Corvinus 653; un bon beuveur Wiederhold 431ᵇ; Reyher thes. p 2 vᵃ; u. a.; häufig: ein guter z. Wickram 3, 70 lit. ver.; ein guter z. und schlemmer Frischlin Reb. 134; Montanus schwankb. 281 lit. ver.; seine guten zechbruͤder B. Krüger Clawert 52 ndr.; die guten zechbruͤder, weinzapffen und bierbrillen Fischart bienenk. 201ᵇ; ein voller zaͤchbruͦder Frisius 150ᵇ; Wirsung artzneyb. 734ᶜ; diese saubere zechbruͤder Guarinonius grewel 490; wie einem nassen zechbruder Äg. Albertinus hirnschl. 299; seine vertrauten zechbrüder Triller poet. betr. 5, 227; lustige zechbrüder B. Auerbach schr. 15, 158; die guten schlucker und zaͤchbruͤder habend gelernet, die capaunen ... mesten Herold u. Forer Gesners thierb. 2, 84; die Deutschen als gute schlucker und zechbruͤder J. Mathesius Syr. 116ᵃ; dutz- und zechbruͤder 55ᵃ; den guten zech- und schluckbrüdern Steub drei sommer 2, 302; von seinen zech- und spielbrüdern Holtei erz. schr. 20, 42; boni zechi magni moechi zechbruͤder geben gute ehebrecher oder grosze lollbruͤder Pistorius thes. paroem. 780; noch in voller geltung; dim.: ebriolus ein trunckens maͤnnle oder zaͤchbruͤderle Frisius 456ᵇ; wie stehts, altes zechbrüderchen? Wieland Luc. 1, 93; — dazu zechbrüderschaft, f., trinkerfreundschaft, -genossenschaft: z. schlieszen: Gervinus dtsche dichtg 3, 235; stiften: Gutzkow ritt. 1, 190. —
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1927), Bd. XV (1956), Sp. 427, Z. 68.

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Zitationshilfe
„zechbruder“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/zechbruder>.

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