Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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zehner, m.

zehner, m.,
1) persönlich a) mitglied eines collegiums von zehn männern: decemvir Stieler 2605, gleich zehnmann Kramer 2, 1429ᵃ; gew. im plur.: das amt, die gesetze der z. Stieler 2605; die zehener, decemviri genannt J. Micyllus Tac. Iᵃ; ire geistlichen zehener Stumpf Schweytzerchronik 162ᵇ; schwäb. gerichtscollegien u. a. behörden: Fischer 6, 1078; gemeinderathsmitglied Martin-L. 2, 896ᵇ; b) führer von zehn kriegern: demnach verordnet Judas hauptleüt über das volck, tausender, hunderter, fünftziger und zaͤchner (vulg.: tribunos et centuriones et petacontarchos et decuriones; septuaginta: ... δεκαδάρχους) Zürcher bib. (1531) 1. Makk. 3, 55; 1. dtsche bib. 3, 282 (2. Mos. 18, 21); c) modern, angehöriger einer abtheilung (regiment, compagnie, classe, jahrgang) nr. 10 Fischer 6, 1078, Martin-L. 2, 896ᵇ; auch weiter verbreitet; auch für wein des jahrgangs 10; d) dem beim bestschieszen zehn treffer gelingen chron. dtsch. städte 10, 367; e) zehntherr: österr. weisth. 1, 237, 14; 238, 14; Unger-Kh. 645ᵃ; einheber des zehnts: decimarius zehener Diefenbach 167ᶜ; Unger-Kh.; decempedator Reyher thes. p 2 vᵃ; s. zehnter 1, sp. 465; 2) sachlich a) im decadischen zahlsystem die einheiten der ersten höheren ordnung, von zwanzig ab durch -zig bezeichnet:
jetzt eine nulle setzt, jetzt einen zehner macht
B. Mayr päckch. sat. 11;
provinziell die zahl, ziffer zehn: Fischer 6, 1078; Lexer kärnt. 263; b) spielkarte: Schmeller² 2, 1101; Fischer; c) briefmarke mit der zahl zehn (-le) Fischer; d) getriebe, welches zehn triebstöcke hat: Krünitz 241, 106; e) beim musterpapier die starke linie, welche meist zehn kleine quadrate abtheilt: ebda; f) eine besondere längenbestimmung für nadelholzstämme: Behlen forst- u. jagdk. 6, 505; g) gleich zehnender: schwäb. 1608 Fischer 6, 1079; eines hirsches von 10 enden oder eines z-s gehörn v. Heppe lehrprinz 54; Krünitz; h) am häufigsten für münzen mit zehn einheiten, 1812 in Preuszen versuchsweise officiell, doch hält sich in Norddeutschland der alte name groschen für das zehnpfennigstück; auch Luther gibt Matth. 20, 9 δηνάριον mit groschen wieder, wofür die 1. dtsche bib. 1, 75 und cod. Tepl. pfennig setzen; sonst aber vielfach für denarius: Apinus gl. nov. 557; Stieler 2605; Calepinus XI ling. 395ᵇ; Scherz-Ob. 2089; Vitruvius archit. anh. 23 Rode; brod für zweihundert z. Cl. Brentano ges. schr. 1, 303; andere münzen: Lexer 3, 1044; decussis zehen kreutzer, zehener, ein Schreckenberger N. Frischlin nom. 117ᵇ; auch Fischer 6, 1078; alte grosze böhmische groschen und z. discours v. d. zust. d. kipper u. wipper A 2ᵃ; die kaiser- oder silbergroschen in Franken Noel Chomel 8, 2394; andere münzen s. Krünitz 241, 106; modern die scheidemünzen dieses wertes: Ch. Schmidt Straszb. wb. 119ᵇ; schweiz. das zehnrappenstück; z-le das zehnpfennigstück Fischer; ebenso das dim. z-l in Österr. häufig: fünf zwanziger ... und zwei z-ln Nestroy ges. w. 1, 79; i) eine art rosenkranz: Unger-Kh. 645ᵃ; vgl. wird der ... rosenkranz in ... z-l ... abgetheilet allg. dtsche bibl. 97, 58; k) zehnerwein (der schoppen zu zehn kreuzer) Uhland briefw. 1, 198; glas bier für zehn pfennig: Fischer 6, 1079.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1927), Bd. XV (1956), Sp. 450, Z. 24.

zennern, verb.

zennern, verb.,
zerreiszen, plündern:
den weibern sowol als den männern,
ob sie wol nicht all sein gut zennern
Pape Christianus 9, 4ᵇ;
zenern flere, ringere Aler 2, 2236ᵇ; zu zannen (sp. 246).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1931), Bd. XV (1956), Sp. 633, Z. 45.

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Zitationshilfe
„zehner“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/zehner>.

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