Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

zehr-, in zusammensetzungen mit substantiven und adjectiven

zehr- in zusammensetzungen mit substantiven und adjectiven:

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zehrbiene f.,
im gegensatz zur arbeitsbiene; übertr. eigennützige, schmarotzende weibsperson Kinderling rein. 439. —
zehrbrunnen m.,
schwindgrube, deren boden wasser einsickern läszt, so dasz es nicht abgeführt zu werden braucht: Helfft wb. d. landbaukunst 415; Mothes baulex. 4, 500. —
zehrfieber n.,
abzehrendes fieber: Fr. Schlegel dtsch. mus. 4, 476; allg. dtsche bibl. 28, 279; es trat z. und völlige abmagerung ein J. Kerner bilderb. 254; schleichendes z. W. Raabe schüdd. 1, 49; holunder, es schickt mich gott zu dir, dasz du das z. von mir auf dich nimmst (böhm. zauberspruch) Wuttke volksabergl.³ 340. —
zehrfrei adj.,
zechfrei: einen z. halten ihn frei halten, die kosten für bewirtung bezahlen, auch für den gesamten unterhalt auf einer reise: so wolten sie mich z. bisz nach Hamburg mitnehmen Chr. Reuter Schelm. 82 vollst. ausg. ndr.; Stieler 559; Kramer 2, 1431ᵇ; Adelung² 4, 1668; sie während ihres aufenthaltes am hofe z. halten Sonnenfels ges. schr. 3, 242; lux. wb. 501ᵇ. —
zehrfreiheit f.,
beneficium competentiae: ein gewissen personen zustehendes recht, nach welchem selbige nicht über ihr vermögen belanget, zur zahlung vertheilet und mit hülfe (execution) beschweret werden dürffen Haym jur. 1342; auch das recht, sich in einem gasthofe oder an einem anderen orte frei unterhalten zu lassen Adelung² 4, 1668. —
zehrgaden m.,
speisekammer, gewölbe mit speisevorräten: 1 vässl mit essich im zergaden Zingerle inventare 95; an höfen mit reicher bedienung, so am Münchener, dazu ein -gadner, ein gadenschreiber, ein -gadendiener und einige -gadenknechte angestellt, s. Schmeller² 2, 1147; Unger-Kh. steir. 646ᵃ; Schöpf 827; bildlich: als ausz einem reichen z. allerley tugent herauszgeben Mathesius ausgew. w. 2, 37; in bürgerhäusern zum speiseschrank umgewandelt: Stifter s. w. 2, 134; recht früh nicht mehr verstanden und in -garten, ziergarten Heppe wohlred. jäger 342ᵇ oder zehrgarn, -gaben Schmeller² 2, 1147 umgeformt; am Wiener hofe hat sich ein -gadenamt bis zum sturze der monarchie gehalten.
zehrgadner m.,
vorstand der fürstlichen speisekammer: Unger-Kh.; Wagners archiv 1, 157. —
zehrgarn n.,
gleich -gaden: Braun orthogr. wb. 312ᵇ. —
zehrgarten m.,
dasselbe: carnarium Reyher thes. p 2 vᵃ; cella promptuaria, penaria Aler dict. 2, 2230ᵇ; sächs. hofordn. 2, 58 Kern; wird ... des landesherrn z. und küche mit gutem wildpret versehen Döbel jägerpractica 2, 44; Adelung² 2, 1668, wo ziergarten als häufige schreibung angeführt wird.
zehrgärtner m.,
gleich -gadner: allg. haush.-lex. 3, 788.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1927), Bd. XV (1956), Sp. 471, Z. 22.

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Zitationshilfe
„zehrbiene“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/zehrbiene>.

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