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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Makrokosmos, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
makro- ‘lang, groß’, Bestimmungswort in mehreren vorwiegend naturwissenschaftlichen Termini. Zugrunde liegt griech. makrós (μακρός) ‘lang, groß, hoch’, auch ‘tief, schlank, fern’ (verwandt mit mager, s. d.). Nach dem Vorbild griech. (überwiegend adjektivischer) Komposita wie makroképhalos (μακροκέφαλος) ‘langköpfig’ (wozu nhd. Makrozephalie ‘abnorme Vergrößerung des Kopfes’), makrópūs (μακρόπους) ‘langfüßig’, makrópteros (μακρόπτερος) ‘langflügelig’ entstehen in der Wissenschaftssprache des 19./20. Jhs. zahlreiche (vielfach substantivische) Neubildungen, vgl. Makrophotographie ‘photographisches Aufnahmeverfahren zur Wiedergabe kleiner Gegenstände in vergrößertem Maßstab’, Makroklima ‘Großklima (von Ländern, Kontinenten)’, Makrolinguistik ‘Gesamtwissenschaft von der Sprache und ihren Beziehungen zur Gesellschaft, zum Denken und zu anderen nicht sprachwissenschaftlich erfaßbaren Bereichen’, Makromolekül ‘aus mehr als 1000 Atomen bestehendes Riesenmolekül’, makromolekular ‘aus Makromolekülen bestehend, diese betreffend’, makrokristallin ‘aus großen Kristallen bestehend’. – Makrokosmos m. ‘das (beseelt gedachte) Weltganze, Universum’ (18. Jh.), anfangs auch Makrokosmus (eigentlich ‘große Welt’), Übernahme (wohl nach früher bezeugtem frz. macrocosme) von mlat. macrocosmus, Gegenwort zu lat. mīcrocosmus (s. mikro-), zu griech. kósmos (κόσμος) ‘Ordnung, Anstand, Schmuck, Weltordnung, Welt’ (s. Kosmos).
Zitationshilfe
„Makrokosmos“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Makrokosmos>.

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