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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Marmor, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Marmor m. hartes, gemasertes Kalkgestein, ahd. marmul (8. Jh.), mhd. marmel, mermel, entlehnt aus lat. marmor, griech. mármaros (μάρμαρος) ‘Stein, Felsblock’, auch mármaron (μάρμαρον). Dieses gehört wohl im Sinne von ‘abgeschlagener Felsblock’ zu griech. márnasthai (μάρνασθαι) ‘kämpfen’, eigentlich ‘zermalmen, zerschlagen’. Durch volksetymologische Anlehnung an griech. marmá͞irein (μαρμαίρειν) ‘glänzen, flimmern’, marmáreos (μαρμάρεος) ‘glänzend, strahlend’ entwickelt sich die Bedeutung ‘glänzender Stein, Marmor’. Die ahd. und mhd. Formen dissimilieren das zweite -r- zu -l- (vgl. aber ahd. marmorīn Adj., 10./11. Jh.), während im 16. Jh. auf gelehrtem Weg die Lautform dem Lat. wieder angeglichen wird. Die dissimilierte Form marmel, mormel, murmel (15. Jh.) bleibt in Bezeichnungen für Spielkugeln der Kinder erhalten, s. nhd. (landschaftlich) Murmel, Marmel. – marmorieren Vb. ‘wie Marmor bemalen, ädern’ (18. Jh.), heute meist marmoriert Part.adj.; vgl. lat. marmorāre ‘mit Marmor überziehen’.
Zitationshilfe
„Marmor“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Marmor>.

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