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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

metaphysisch, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Metaphysik f. idealistische philosophische Lehre von den jenseits der sinnlich wahrnehmbaren Welt angenommenen Erscheinungen und Zusammenhängen. Mlat. metaphysica (10. Jh., oder schon bei Boethius?) ist hervorgegangen aus griech. tá metá tá physiká (τὰ μετά τὰ φυσικά), eigentlich ‘die nach der Naturlehre’, Akkusativ Plur. Neutr. des Adjektivs griech. physikós (φυσικός) ‘natürlich, von der Natur hervorgebracht’ (s. Physik). Unter dieser Bezeichnung werden (seit dem 1. Jh. v. u. Z.) in den Ausgaben der Schriften des Aristoteles seine 13 Abhandlungen der Philosophie zusammengefaßt, da sie in der Anordnung denen über die Natur(wissenschaften) nachfolgen (lat. post naturālia). Das daraus durch Zusammenrückung entstandene Substantiv mlat. metaphysica f. steht daher für die Philosophie des Transzendenten, begegnet seit dem 14. Jh. in dt. Texten, übersetzt mit frühnhd. vbernaturliche kunst. – metaphysisch Adj. ‘die Metaphysik betreffend, zu ihr gehörend, überirdisch, transzendent’ (18. Jh.), mlat. metaphysicus; vgl. frz. métaphysique (16. Jh.).
Zitationshilfe
„metaphysisch“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/metaphysisch>.

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