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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

meiden, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
meiden Vb. ‘sich fernhalten von, aus dem Wege gehen, nicht zu treffen, nicht zu tun suchen’, ahd. mīdan (9. Jh.), mhd. mīden ‘ausweichen, entfliehen, sich von jmdm., etw. fernhalten, etw. lassen, unterlassen, verheimlichen’, asächs. mīðan, mnd. mnl. mīden, nl. mijden, aengl. mīþan ‘(sich) verbergen, verheimlichen’. Das nur westgerm. bezeugte Verb *meiþan stellt sich wie verwandtes miß-, missen (s. d.) und got. maidjan ‘tauschen, verfälschen’ mit aind. mḗthati ‘zürnt, befeindet, kommt in Streit’, mitháḥ ‘gegenseitig, wechselweise’, aslaw. mitě ‘abwechselnd’, russ.-kslaw. mitusъ, mitusь ‘abwechselnd, wechselseitig, gegenseitig’, lett. mitēties ‘aufhören, nachlassen’, lat. mūtāre ‘ändern, tauschen’ zu ie. *meit(h)-, einer Dentalerweiterung der Wurzel ie. *mei- ‘wechseln, tauschen’, so daß als Ausgangsbedeutung ‘den Ort wechseln, sich fernhalten’ anzusetzen ist. Die unerweiterte Wurzel liegt vor in aind. ni-mayatē ‘tauscht’, lett. mīt ‘tauschen, wechseln’. Nasalsuffix zeigen die unter Meineid und gemein (s. d.) genannten Formen. – vermeiden Vb. ‘vor etw. ausweichen, aus dem Wege gehen, es nicht dazu kommen lassen’, ahd. firmīdan (8. Jh.), mhd. vermīden ‘fernbleiben von, ausweichen, unterlassen, verschonen, fernhalten’.
Zitationshilfe
„meiden“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/meiden>.

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