Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Minna

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Minna f. Kurzform mit rufverstärkendem Endungs-a von Wilhelmine, Hermine, als häufig aufretender Personenname in scherzhafter Übertragung ‘Dienstmädchen’ (19. Jh.). Dazu jmdn. zur Minna machen ‘mit harten Worten zurechtweisen’ (wie eine Hausangestellte), auch ‘fertig machen’ (durch schlechte Behandlung), etw. zur Minna machen ‘kaputt machen’, zur Minna werden ‘zornig werden’. Ebenfalls in euphemistischer Übertragung Grüne Minna ‘Gefangenentransporter’ (um 1900), nach dessen (dunkel)grünem Anstrich. Jedoch dürfte Minna (vgl. Wolf Rotw. 141) sowohl in den genannten Redewendungen als auch in der Bezeichnung für das Polizeiauto aus rotw. Minne, Inne, jidd. inus, innes ‘Leiden, Qual, Schmerz’ (vgl. rotw. jmdm. inne antun ‘quälen, foltern, mißhandeln’, meanne sein ‘peinigen, foltern’, Manne ‘Tortur’) und aus rotw. grün ‘unangenehm’, daher auch farbliches Sinnbild für Polizei, zu erklären sein mit nachträglicher Angleichung an den Personennamen. Ähnlich auch Minna als Lockruf und Kosename für die Katze, hervorgegangen aus Minka und Minze (dazu s. Mieze).
Zitationshilfe
„Minna“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Minna>.

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