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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

meucheln, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
meucheln Vb. ‘heimlich und hinterrücks ermorden’ (18. Jh.), älter ‘heimlich naschen’, auch allgemein ‘heimtückisch und heimlich vorgehen’; vgl. (mundartlich) maucheln ‘heimlich und hinterlistig handeln, betrügen’ (16. Jh.). Ahd. *mūhhilōn ist aus ahd. mūhhilāri ‘heimlich Lauernder, Wegelagerer’ (11./12. Jh.) und mūhhilswert (10./11. Jh.) erschließbar. Das Verb ist eine Iterativbildung zu ahd. mūhhōn ‘heimlich lauern, anfallen’ (wozu auch ahd. mūhhāri ‘Wegelagerer’; beide 8. Jh.), mhd. mūchen ‘verstecken, verbergen’, vermūchen ‘heimlich auf die Seite schaffen und verstecken’, verwandt mit engl. (mundartlich) to miche ‘sich verstecken, stehlen’, micher ‘Dieb’ und lat. muger ‘Falschspieler beim Würfelspiel’, so daß eine Wurzel ie. *meug- ‘heimlich und tückisch lauern’ angenommen werden kann. – meuchlings Adv. ‘aus dem Hinterhalt’ (16. Jh.), vgl. mhd. miuchelingen ‘heimlich’; s. -lings. Meuchelmord m. ‘hinterhältiger Mord’ (16. Jh.) und Meuchelmörder m. (16. Jh.) enthalten das bereits früh als erstes Kompositionsglied bezeugte ahd. mūhhil- (in ahd. mūhhilswert), mhd. miuchel- (in mhd. miuchelgadem ‘Gemach zum Verstecken’, miuchelræche ‘heimlich rächend, schadend’); vgl. auch ahd. mūhhilāri (s. o.), mhd. miucheler, mūcheler, nhd. Meuchler (bis ins 19. Jh. gebräuchlich).
Zitationshilfe
„meucheln“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/meucheln>.

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