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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

mausig, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
mausern Vb. (reflexiv) ‘die Federn wechseln’, übertragen ‘sich zu seinem Vorteil verändern, sich herausmachen’. Ahd. gimūʒōn ‘wechseln, verändern, verwandeln’ (9. Jh.), mhd. mūʒen ‘wechseln, tauschen’ ist entlehnt aus lat. mūtāre ‘(ver)ändern, verwechseln, vertauschen’. Mhd. mūʒen entwickelt in reflexiver Verwendung den Sinn ‘die Federn wechseln’, auch (von Amphibien) ‘die Haut wechseln’, und gewinnt als Terminus der Falknerei weite Verbreitung, während die alte, umfassendere Bedeutung schwindet. Noch im 19. Jh. ist entsprechendes nhd. sich mausen gebräuchlich, wird aber durch die im 18. Jh. entstandene Weiterbildung mausern verdrängt, die wohl an Mauser m. ‘sich mausernder Vogel’ anknüpft; vgl. mhd. mūʒære ‘Jagdvogel, der den Wechsel der Federn überstanden hat, also mindestens ein Jahr alt ist’ und die Zusammensetzungen mūʒerhabech, -sperwære, -valke. – Mauser f. ‘Federwechsel der Vögel’ (19. Jh.). Voraus geht gleichbed. mhd. mūʒe f., auch ‘Hautwechsel der Amphibien, Haarwechsel der Landtiere’, entlehnt aus mlat. muta ‘Mauser der Vögel’. Auch hier gilt bis ins 19. Jh. Mause, das dann von Mauser (entsprechend mausern, s. oben) abgelöst wird. mausig Adj. nur in der Wendung sich mausig machen ‘sich wichtig machen, übermütig sein’ (16. Jh.), die ein in der Falknerei gebrauchtes mausig ‘(nach der Mauser) kräftig, angriffslustig’ (vom Jagdvogel) voraussetzt.
Zitationshilfe
„mausig“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/mausig>.

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