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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Meerrettich

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Meerrettich m. Name der scharfschmeckenden Gewürzwurzel, die etwa im 9. Jh., aus Südosteuropa kommend, in Mitteleuropa bekannt wird. Ahd. mer(i)ratih (9./10. Jh.), mhd. merretich ist wohl als eine Zusammensetzung des unter Rettich (s. d.) behandelten Wortes mit ahd. meri (nhd. Meer, s. d.) anzusehen, der Name also als ‘der über das Meer gekommene’, d. h. ‘der fremde, der ausländische Rettich’ zu verstehen (s. Meerkatze, Meerschweinchen). Dagegen ist Anschluß an ahd. mēr ‘größer’ (s. mehr) und Annahme einer Bedeutung ‘größerer Rettich’ (gegenüber dem einheimischen kleineren) wenig wahrscheinlich, da für das Ahd. langes ē in mer- durch die überlieferten Schreibungen nicht zu stützen ist.
Zitationshilfe
„Meerrettich“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Meerrettich>.

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