Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

bifang, m.

bifang, m.
lira, porca, diese bedeutung eines schmalen beetes zwischen zwei furchen, vorzüglich in Baiern und Österreich, ist von Schmeller 1, 540 schön entfaltet und durch balke, ackerbalke erläutert worden, da auch balke (1, 1089. 1090) den sinn von porca darbietet. beispiele von bifang aus den fuldischen traditionen stehn gramm. 2, 720. in der Schweiz ist bifang gefriedigtes feld, fast wie beunte (Stalder 1, 353), es ist bifanget, eingefriedigt worden. wörtlich ist es also ambitus, das befangne, umfangne land. in bifang musz aber, wie in biderbe, der ton auf erster silbe gehaftet haben, was den laut i schützte; wo die betonung nachliesz, entsprang befang (1, 1249), wie bederbe. falsche form ist beifang (1, 1370), obgleich neuere so schreiben, z. b. Stüve in seiner gesch. des hochstifts Osnabrück s. 45. bifang drückte allmälich auch ein bestimmtes landmasz aus: eine hube wird an etlichen orten so viel feld genannt, als einen bauern zu ernehren genugsam ist, bei dreiszig äcker oder bifänge, wie mans in Österreich heiszt. Hohberg 2, 10ᵃ; an theils orten werden jeglichem unterthanen gewisse äcker oder bifänge ausgesteckt. 2, 25ᵃ. 29ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 8, Z. 17.

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Zitationshilfe
„bifang“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/bifang>.

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