Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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blasse, blässe, blesse, f.

blasse, blässe, blesse, f.
frons calva, macula in fronte, franz. pelote: nach Tobler 56ᵇ auch ein muttermal; nun hät der trummeter zuvor einen neulich erstochen, und auch sonst einer von adel ein (einen) Seckendorfer durch die blasse gestochen. Götz von Berl. lebensb. 32; einem ros eine weisze blassen zu machen. Seuter 4;
und sah ein hurtigs pferd darneben,
war an der farb ein füchslin eben,
hat an dem kopf ein weisze blassen.
Spreng Il. 536ᵇ;
das ros .... hatt auf der stirne
eine geründete weisze blässe, ähnlich dem monde.
Stolberg 12, 370.
schon mhd. im Wolfdieterich, als er mit dem heiden messer wirft, str. 1309:
er warf im von der blasse
zwen locke wunnesan,
als si mit eim scharsasse
weren geschoren hindan.
man sagt zu Ulm: das kind hat eine saure blasse, stirne, wird bald sterben. Schmid schw. wb. 72. man nennt auch die stirnseite eines gebäudes blasse. Schm. 1, 238.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 71, Z. 34.

blässe, f.

blässe, f.
pallor, ganz verschieden vom vorigen und von blasz zu leiten:
da blieb voll blässe der freude
Tabitha stehen.
Klopstock Mess. 15, 417;
und bläss umzog ihm die wangen.
Voss Il. 3, 35;
die blässe des kummers.
Gotter 3, 56;
blässe, die endlich auf ihrem angesicht ruhen blieb. Woldemar 39. vgl. leichenblässe, todtenblässe.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 71, Z. 56.

blassen

blassen,
pallere, pallescere:
der ist nicht alleine bleich,
der nicht satt ist und nicht reich:
groszes gut und stetes prassen
macht vielmehr die leute blassen.
Logau 2, 10, 83;
was todtenasche blasset.
3, 6, 13;
wo die farben nicht bald blassen.
3, 7, 31;
jedermann, den Rasa siht, musz ihr eine feder lassen,
fremde federn darf sie wol, musz für eigner blösze blassen.
3, 10, 70;
sie blaszt.
Wieland 23, 245;
weh der bogen schwindet,
seine farben blassen.
Herder 3, 23;
des tages flammenauge selber bricht
in süszem tod, und seine farben blassen.
Schiller 47ᵇ;
des alten königs letztes blassen.
35ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 71, Z. 66.

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Zitationshilfe
„blassen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/blassen>.

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