Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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blatt, n.

blatt, n.
folium, ahd. plat pl. pletir, mhd. blat bleter, ein goth. blad kommt nicht vor, könnte aber doch gegolten haben, wie ags. bläd selten erscheint, Cœdm. 61, 8 steht der pl.
of þam brâd blado
sprytan ongunnon,
auch das engl. blade kommt wenig vor; alts. blad pl. bladu; mnl. blat pl. blade, nnl. blad pl. bladen und bladeren, altn. blad, schw. dän. blad. Luther und die meisten im 16. 17 jh. schrieben blat, im 18 herscht blatt vor. Die urverwandtschaft mit folium und φύλλον (1, 1051) gibt noch zu bedenken, dem lat. und gr. wort mangelt der linguallaut, welcher in πέταλον gelegen schiene; aber πέταλον steht zu blat nicht lautverschoben und ist deutlich das entfaltete, ausgebreitete, von πετάννυμι, gehört also zu unserm feder und flügel, nicht zu blatt; auch πλατύς liegt ab. φύλλον wird zum skr. phull, sphull, sphut expandere gehalten, man darf auch an φύω, φυτόν denken, und ward φύλλον aus φθύλλον, φύτυλλον? vgl. ἕρπυλλον, ἀνθύλλιον, das dakische φθεθελά und πτόλις, πτόλεμος für πόλις, πόλεμος. Näher tritt blatt an das ags. blæd fructus und mlat. bladum, it. biado, franz. bled, dessen herleitung aus dem lat. pl. ablata bei Diez 53 wenig für sich hat, denn abladium bei Ducange 1, 23 ist = bladum, nicht die weggetragne, geerntete frucht und abladare, abladiare hiesz den acker besäen. dies bladum gleicht aber dem sl. plod frucht. unser blüte, blume, blühen stehn von blatt im vocal ab. Zwischen blatt und laub unterscheiden wir so, dasz uns blatt das einzelne, laub die masse der blätter bezeichnet; laub ist frons = folia oder blätter: der baum hat schönes laub = schöne blätter. bäume und sträuche bringen laub hervor, kleinere pflanzen nur blätter. das altn. laufblad drückt nur folium aus, ist aber in den übrigen dialecten unüblich; vgl. rosenblatt, rebenblatt, weinblatt u. s. w.
1)
ein grünes, frisches, zartes, saftiges, gezacktes, geripptes, dürres, welkes blatt. der baum trägt, treibt blätter; wenn jetzt seine zweige saftig werden und bletter gewinnen (goth. asts þlaqus vairþiþ jah uskeinand laubôs). Marc. 13, 28; alts. bladu tôgean. Hel. 132, 15; mhd. in den zîten dâ die rôsen erzeigeten manec schœne blat. MS. 1, 19ᵃ. die pflanze schieszt nur in die blätter, setzt keine frucht an. die blätter sprieszen, schlagen aus, rühren sich, rauschen, rascheln, flüstern, fallen, fliegen, dürren, welken: und denen, die von euch uber bleiben, wil ich ein feig herz machen, das sie sol ein rauschend blatt jagen. 3 Mos. 26, 36; ich habe schon mehr blätter rauschen hören; der herbst naht, die blätter fallen;
fortgeschleudert, wie das blatt vom baume
verlier ich mich im grenzenlosen raume.
Schiller 498ᵃ;
wiltu wider ein fliegend blat so ernst sein und ein dürren halm verfolgen? Hiob 13, 25; seine bletter verwelken nicht. ps. 1, 3; und alle sein heer wird verwelken, wie ein blat verwelket am weinstock. Es. 34, 4; wenn ir sein werdet wie eine eiche mit dürren blettern. 1, 30; aber die gerechten werden grunen wie ein blat. spr. Sal. 11, 28. die pflanze steht schon auf dem dritten blatt; wein von drei blättern heiszt den winzern eine dreijährige rebe.
2)
kein blatt vor den mund nehmen oder legen = kühn, offen reden, eine sicher alte, schöne redensart, mhd.
der rede wil ich dehein blat
legen für mînen munt.
Wigal. 10166;
des wirt von mir ein blat
gelegt vür den munt.
Ottoc. 127ᵇ;
nhd. aber David feret heraus und nimpt kein blat für das maul. Luther 6, 165ᵃ; wöllens inen dürr heraus sagen und kein blat fürs maul nemen. tischr. 301ᵃ; der volle (der wein) nimpt kein blat fürs maul. Henisch 407;
ich wil kein plat fürs maul nit nemen.
Schmelzl verl. son 9ᵇ;
und nemmt euch kein blat für den mund.
Ayrer 70ᵇ;
er kunte kräftig lehren,
er nahm kein blat fürs maul, die jüden schalt er frei.
dasz wir für unser maul kein blat nicht dürfen nehmen.
Opitz 3, 275;
wiewol er sonsten kein blat für das maul nimpt. poeterei 30; so nahm er kein blat fürs maul, er stellete ihnen ihre untugend vor augen. Schuppius 230; böhm. newzal listu před hubu, před usta. Jungm. 2, 333ᵇ. vielleicht meint das nehmen des blatts vor den mund ursprünglich die gebärde des pfeifens (siehe 4), einer stellt sich an zu pfeifen, statt deutlich zu reden. pfeifen ist ihm gestattet, reden untersagt.
3)
da die blätter im wachsen sich drehen und wenden, so wäre das blatt hat sich umgewandt, die sache hat ein anderes aussehn gewonnen; oder läszt es sich besser von dem blatt eines buchs verstehn? dafür spricht, dasz es heiszt, wir wollen einmal umschlagen, sehn, wie es auf der andern seite lautet, das steht auf einem andern blatte, das ist ganz etwas anderes: so hat sich das blat umbgewendet. Kirchhof wendunm. 404ᵇ; im hui ward umbgewandt das blat. Wolgemut Es. 150; aber jetzo ist das platlein umbkehrt. bienenk. 171ᵃ;
schaut wie der tod das blat verkehrt.
D. von Czepko 1660 bei Gryphius 2, 34;
endlich wendete sich das blatt. Felsenb. 1, 56; es kann kommen, eh sich das blatt oder das schwert wendet. Klopstock 3, 13;
so geh denn und nimm dir ein adliches weib,
das blättchen soll schrecklich sich wenden.
Bürger 62ᵃ;
nun wendet sich das blatt, fängst wieder an zu lieben.
Göthe 7, 75;
ihr haus und familie dachten schon sie wären wieder oben drauf, das blatt aber hat sich gewendet, jetzt tausch ich nicht mit dir. 30, 129; wodurch auf einmal das blatt sich umwandte. Dahlmann dän. gesch. 1, 197. nnl. het blaadje is omgekeerd.
4)
der jäger bricht ein blatt und bläst darauf die stimme des wilds nachahmend, um den hirsch oder das reh zu locken; mhd. schieʒen zem blate. Ulr. Trist. 550; der hirsch läuft auf das blatt, wenn er diesem tone nachgeht, und wird dann auf dem blatte erschossen, vgl. blatten, blätten. dies pfeifen auf dem blatt verstehn aber alle jungen landleute:
nicht beneid ich den baron von Tott,
pfeif ich auf dem blatt bei Friederiken.
5)
wie man auf blätter schrieb, heiszt auch ein einzelnes papier blatt und die im buch zusammengefalteten heiszen blätter das buch enthält 150 blätter, also 300 seiten; vornen das titelblatt, schmutzblatt. fliegendes blatt, flüchtige blätter (Lessing 9, 107), die öffentlichen blätter, die zeitungen. vgl. abendblatt, morgenblatt, wochenblatt. man sagt, vom blatte lesen, ablesen, spielen, singen, deuten: wie man von einem jeden musicus verlange, dasz er bis auf einen gewissen grad vom blatte spielen könne, so solle auch jeder schauspieler, ja jeder wolerzogene mensch sich üben, vom blatte zu lesen, einem drama, einer erzählung sogleich ihren charakter abzugewinnen und sie mit fertigkeit vorzutragen. Göthe 19, 182; wenn wir auch die glänzendsten emendationen machen und die schwersten stellen vom blatt erklären können. Niebuhrs leben 2, 210. das blatt beim lesen umdrehen, vertere folium, hiesz auch umkehren, umwerfen, umschlagen, umwenden oder blosz kehren, werfen, franz. tourner, mhd. bleter umbewerfen. Amis 239; blat werfen. 253. 263. 269; halt, ker mir das blat und lis weiter. Wirsung Cal. G 1ᵇ; und ob schon der meist theil der weltkinder es nicht allein herlich, sondern auch vor ehrlich preiset (zu saufen) und die so ritter im sauforden sein hoch hebt, findet man, so das blat in gottes wort umbgeschlagen wird, vil anderst. Kirchhof wendunm. 9ᵃ. blatt vor blatt belegen. Lessing 2, 288.
6)
blatt bedeutet was herzblatt, diaphragma, das zwerchfell, Henisch 407 deutet es durch ferch, den sitz des lebens, und hier ist die redensart zu merken: das blatt schosz ihm, er ward bestürzt, aufgeregt, ahnte wichtiges (das herz stieg ihm?), das blatt fiel ihm, er fürchtete: weil er aber nu sihet, das unsre kirche teglich wechst und seine pfarren werden wüst, möcht ihm das blatt auch schier fallen (heute, das herz in die hosen fallen). Luthers tischr. 171ᵃ; da war ihm das blatt geschossen. Schweinichen 1, 358; da schosz i. f. gn. das blatt, und wären diese nacht gerne fortgewesen. 2, 128; disem schosz bald das blat. unw. doct. 197; das herzblatt begunte mir zu schieszen. Felsenb. 1, 201; Elbersteinen schosz das blat sogleich. irrgarten 378; ihm schosz hierüber das blatt. Lohenst. Arm. 2, 1353; aber wie schosz mir das blatt, als ich nach einer flüchtigen bewunderung des heiligen strumpfbandes den päpstlichen ablaszbrief überlas. Thümmel reise 3, 202; jetzt schosz mir das blatt — ich unbesonnener! 3, 550; hier schosz mir das blatt, doch war ich nicht einfältig genug es zu leugnen. 6, 335 (10, 198). man hört auch, das blättchen schosz mir, die augen giengen mir auf. Adelung wendet die bedeutung von blättchen an, das auch den wirbel auf dem kopf meint, der dem kinde noch offen steht und nur mit dünner haut bezogen ist, 'das blättchen ist dem kinde geschossen oder gefallen', sei was die ärzte siriasis nennen. σειρίασις aber ist sideratio, sonnenstich und wie stimmt zu dieser erklärung der ausdruck herzblatt? blatt scheint hier, wie in den folgenden wörtern im sinne von lamina, tabula, discus zu stehn.
7)
blatt ist das zielblatt der schützen, die scheibe: der eine schüszt under das blatt, der ander ob das blatt. Keisersb. post. 2, 38; im ersten schusz der schütz triffet das plat. Albr. v. Eybe 5ᵃ;
so zu dem ziel schieszen die gest,
der weitst vom blat gewint das best.
H. Sachs I, 544;
drewet mit treflichen worten, den eisern nagel im blad zu spalten. Luther 3, 451; und wil wehnen, es sei ein pfeil gewest und habe den nagel im blad zuschossen. das.; es ist nicht not, das ein guter schütz allwegen den pflock oder nagel treffe, man musz den auch einen guten schützen sein lassen, der nahe dabei oder das mehrmal ins blat scheuszt. 5, 246ᵃ; als zuͦ einer scheiben blat und datzen, zuͦ der wir all unser pfeil auflegen. Frank parad. 96. hierzu gehört wol auch einem das blatt stecken, das ziel angeben: und hette der bub einen losen bossen damit gemacht und inen das blat gesteckt, dasz sie darob irre geritten weren. Götz von Berl. lebensb. 102.
8)
unsere sprache benennt noch andere dünne flächen blatt, wie die griechische πέταλον, die lat. lamina, bractea. schulterblatt, scapula, nnl. schouderblad, auch steht das einfache blatt = bug, armus, gleichsam die schulter deckend, wie die epiglottis, kehldeckel und kehlblatt, zungenblatt, oder blosz blatt. Gersdorf 7, zapfe der luftröhre. Stalder 1, 183 erklärt blatt: geschwulst des häutchens unter der zunge. tischblatt ist tabula mensae, nnl. tafelblad: noch ein blatt in den tisch einlegen;
wein flosz über dem tisch, und sie mit zierlichem finger
zog auf dem hölzernen blatt kreise der feuchtigkeit hin.
Göthe 1, 281.
thürblatt, valva januae, thürflügel (wie πέταλον und πτερόν sich begegnen): zwo thür von tennenholz, das ein igliche thür zwei blat hatte an einander hangen in iren angeln. 1 kön. 6, 34; und die thür hatte zwei bletter, die man auf und zu that. Ez. 41, 24. stichblatt, scutula manubrii ensis, platter theil am degengefäsz zur deckung der hand gegen stich. jägern heiszt das weidmesser blatt (vgl. blotz) und einem das blatt schlagen, ihm das weidmesser, die klinge geben; verschieden davon, aber auch weidmännisch ist blatt oder feigenblatt für das weibliche glied des wildes. blatt einer sense, säge, lamina falcis, serrae; blatt einer schere, die klinge; blatt am schlüssel, der bart, het blad van eenen sleutel. blatt der weberlade, pecten textorum: von diesem (weberbaum) laufen etwa drei viertel ellen lang die fäden durch das blatt in der lade sowol als durch die flügel des geschirrs. Göthe 23, 63; andere nennen dies blatt auch ried, weil es mit rohrstiften besetzt ist. blatt im rocke, ora, blatt von zusammengenähten tüchern, blätter der nähterinnen. blatt an der orgelpfeife, messingblech auf den röhren des schnarrwerks. setzt an den hut oben an seiner stirn das gülden blat (πέταλον) der heiligen kron. 3 Mos. 8, 9. blätter im gestein, schichten, die sich zertheilen, vgl. schieferblatt; auch die wachsscheiben des bienenstocks heiszen blätter. endlich ist von blätterteig die rede, der sich in dünne scheiben blättert; man bereitete ein solches blatt aus eiern: kleide das bret mit eime blat von eiern und setze das verkelin dar uf, kleide eʒ auch mit eime blate und laʒ im die oren dar uʒ gen und den munt und trage eʒ hin. von guter spise s. 4, das ferkel wurde mit eiergebäck, wie mit blättern zugedeckt; mache ein blat von eiern und zuteile daʒ .. wint daʒ blat zusamene und macheʒ naʒ von eierteige und legeʒ in siedenʒ smalz und bach eʒ harte u. s. w. das. s. 11. In allen diesen ausdrücken gewährt blatt, auf verschiedne weise, die vorstellung eines sich entfaltenden, schlieszenden, deckenden blattes und man braucht dabei nicht aufs it. piatto, franz. plat zurück zu gehn, obgleich sie mitunter können eingewirkt haben.
9)
am glaublichsten scheint solcher einflusz bei blatt für teller, schüssel, catinus, wiewol auch ihnen die gestalt eines blattes verliehen, oder frucht und butter auf groszen blättern getragen wird: ein grosz blat klein gesotner fisch. H. Sachs V, 395ᵃ; kandel und zinblat (kanne und zinnerne schüssel). III. 3, 29ᵈ; dasz, ob sie schon alles ir mus verkocht haben, sie doch alzeit noch das beste blatt in der hand behalten. bienenk. 193ᵇ, wo doch auch das gröszte blatt von kohl oder gemüse gemeint sein kann. gewöhnlich aber steht hier das f. blatte, was m. s.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 73, Z. 58.

blatte, f.

blatte, f.
1)
lanx, patina, catinus, s. blatt 9. zwo groszer blatten voll. Keisersb. bilg. 211ᶜ; ein weltlicher her, dem man krebs für stelt oder visch in einer blatten, der nimpt etwan ein krebs der eier hat und legt das für sich. s. d. m. 84ᵇ; ein hübsches knäblin, das greif in die blatten, wie denn die kinder thund aus einfeltigkeit und asz daraus. sch. und ernst cap. 22 (ed. 1522 cap. 257); die blatten raumen (schüssel leeren): der gut mann hett sein herzliche freud damit, wann er also gutherzig sah die blatten raumen und die becher schaumen. Garg. 82ᵃ. man sagt auch, raum die blatten, putz die blatten! apage!
2)
calvitium, kahle stelle: die blatten scheren. in beiden bedeutungen zieht man heute vor zu schreiben platte.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 76, Z. 74.

blattern

blattern,
blaterare, was bladern: wie bistu denn so küne, Emser, das du sagen darfest, dieser schriftlich sinn sei tödlich, blatterst einher, selbs nicht wissend was du sagest, es sei besser ein fabel Virgilii zu lesen, denn solchen sinn der schrift. Luther 1, 378ᵃ. s. blodern.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 78, Z. 55.

blattern

blattern,
laborare variolis, Stieler 184 führt folgende redensarten an: es blattert sich in der stadt; es sind wenig menschen, die nicht einmal blattern; man siehts ihm an, dasz er stark geblattert hat; kinder und alte leute blatterten sehr;
die jüngern (töchter) haben noch nicht geblattert.
wenn die schafe nicht blattern sollen, so gebe man ihnen weiszen senf. Hohberg 3, 257ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 78, Z. 60.

blättern

blättern,
1)
folia versare: im buch, in der karte blättern; lies ordentlich, das blättern hilft nichts; nnl. ik heb dat boek niet gelezen, maar er wat in gebladerd;
das (buch) wil mit fleisz geblättert sein.
Weller poesien Fischarts s. 74;
wer weisz, wer blettert schier die karten,
das ich ersehen kan mein spil.
Ayrer 345ᵃ;
daher nachdem ich lang der menschen lehr und rat
hab früh und spat
in ihrer schriften kunst geblättert und gedichtet.
kurz, wir herschen innen und auszen in der republik und drauszen unter den Altfranken. denn wenn diese einmal worin blättern, so ist es in unsern schriften. Klopstock 12, 272;
man reicht das buch ihm hin, und er beginnt zu blättern.
Wieland 10, 348;
als der wind blätternd durch die acten und kühlend durch den stubenschwaden strich. J. Paul Tit. 1, 84; ich blätterte die leichensteine durch. Fixl. 194.
2)
folia emittere, blätter treiben: wann die bäume vollkommen in saft sein und sie schon geplettert haben. Sebiz 324.
3)
sich blättern, folia amittere, sich entblättern, dissolvi:
morgen ist sein glanz erstorben,
seine rose blättert sich.
da blätterte los sich vom zweige
manche rose, so auch dorrte die nelke dahin.
Göthe 1, 311.
der schiefer, der teig blättert sich.
4)
sich blättern, impediri: das ding blättert sich; es wird sich noch lange blättern. Stieler 187.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 78, Z. 69.

blatz, m.

blatz, m.
steht bei Fischart oft geschrieben für platz, raum, z. b. Garg. 20ᵇ. 45ᵃ. 230ᵇ. 267ᵃ.ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 81, Z. 21.

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Zitationshilfe
„blatt“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/blatt>.

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