Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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blase, f.

blase, f.
mit langem a, ahd. plâsa, mhd. blâse, nnl. blaas, schw. blaͦsa.
1)
bulla, wasserblase, luftblase: das wasser kocht und wirft blasen; das bier wirft blasen; blasen steigen auf; die kinder treiben aus strohhalm seifenblasen auf;
mein gehirn
treibt öfters wunderbare blasen auf,
die schnell, wie sie entstanden sind, zerspringen.
Schiller 262ᵇ.
2)
pustula, papula, auf der haut; ich habe mir blasen gebrannt; blasen ziehen; spanische fliege zieht blasen; sich blasen laufen, treten; von blut geschwellte blasen. Gryphius 1, 210; wenn die blase zu voll ist, platzt sie.
3)
vesica, harnblase:
durch die plosen farn lassen.
fastn. sp. 1158;
diser saft wascht die blas. Garg. 87ᵃ; die blase entleeren, die blas entlären. Garg. 232ᵇ; ebenso fischblase, gallenblase.
4)
löcher im brot, im metall oder bims heiszen blasen.
5)
beutel zu geld, taback oder anderm gebrauch, aus der blase eines schweins gemacht. der name wird dann auf andere kapseln übertragen, z. b. papierne düten heiszen an einigen orten blasen; bläschen von löschpapier. das heiszt freilich einen mit der dürren blasen und mit dreien erbeszen jagen. Luther 3, 249ᵇ;
ein blasen anhenken, wie man thut sagen
und darmit aus zum teufel jagen.
H. Sachs IV. 3, 17ᶜ;
derhalben entsetzen wir uns eben so wenig vor inen, als vor einer blasen mit erbsen. bienenk. 12ᵇ.
6)
blasenähnliches metallgefäsz, cucuma: branntweinblase; die eingemauerte ofenblase.
7)
figürlich, geizblase wie geizhals: wie etliche geizige blasen thun, die auf benante tage zinse aufheben und frisch widerumb dasselb auch auf zinse treiben. Luther 1, 195ᵃ, doch im älteren druck der schrift vom wuͦcher bl. 104 steht: wie etlich geitig blassen thuͦnd, was auf blasse stirn führt.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 67, Z. 42.

blatzen

blatzen,
blaterare hat Alberus. das volk sagt in verschiednen gegenden platschen, plätschen, bletschen, klatschen. für platzen:
so er etwan auf mich thet blatzen.
H. Sachs III. 3, 44ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 81, Z. 23.

blätzen

blätzen,
s. bletzen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 81, Z. 27.

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Zitationshilfe
„blatzen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/blatzen>.

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