Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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beest, f. und n.

beest, f. und n.
franz. bête, früher beste, im 17 jh. nach dem engl. beast, nnl. beest f. auch in hochdeutscher sprache versucht:
die erst erfunden hat ein solchs abschewlich beest,
ch'immaginò si abbominosi ordigni.
Werders Ariost 11, 27,
von erfindung des geschützes redend;
wann mich gefressen hat die wunderböse beest,
se la fera
nel brutto ventre avesse avuto a porme.
11, 57.
auch nnl. wurde das wort anfangs weiblich, bald aber, wie heute allgemein, neutral gesetzt. könig Belsazer muste wie ein ander beest beim wild im feld laufen. Andreae buszposaune Eᵇ. Stieler 210 nimmt an das beest, pl. die beester, und so schreibt man in Niedersachsen: 2 kühe, 2 fette beester (schlachtvieh), 2 stück junges hornvieh. in gebildetem hochdeutsch klingt aber das beest, du beest! gemein, und man sagt dafür die bestie, du bestie!
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1853), Bd. I (1854), Sp. 1244, Z. 77.

beistern

beistern,
ferox, turpis, ein seltnes wort, nd. bister, nnl. bijster: du bist beistern satt, extra periculum hostis es ferox. Mich. Neander syll. loc. 187. vielleicht von beiszen? bissig? Stalder 1, 155 hat ein adj. beistrig munter, flink, was verwandt scheint. vgl. engl. boisterous.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1853), Bd. I (1854), Sp. 1398, Z. 13.

biest, m.

biest, m.
colostra, πρωτόγαλα, die erste milch der kuh nach dem kalben, ahd. piost Graff 3, 219, mhd. biest Ben. 1, 117ᵃ, ags. beost, nnl. biest, engl. biestings, nordfries. bjast, bjüst, bair. biest Schm. 1, 215, schweiz. biest, biemst, bienst Stald. 1, 170, bienst und briest bei Maaler 68ᶜ. briesch 77ᵈ, anderwärts in der Schweiz briest und briemst. die grosze verbreitung des wortes musz schon früh stattgefunden haben. das gr. πῦος, πυτία und πυριάτη, wahrscheinlich auch πῦον und pus, puris sind urverwandt, die mittelglieder aber noch dunkel.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 3, Z. 21.

biest, n.

biest, n.
was beest, bestia: gleichwie ein unvernünftiges biest wird er einst müssen gehn zu grunde. Ulenbergs psalt. 201.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 3, Z. 30.

biester, briester, m.

biester, briester, m.
placenta e colostra, gewöhnlich kühbriester, kühpriester, oberpfälz. küepeter. Schm. 2, 274.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 3, Z. 34.

biester

biester,
vagus, vastus, desertus, ein von Möser unsrer schriftsprache zugebrachtes nd. wort, bei Richey byster, im brem. wb. 1, 171 büster, nnl. bijster, engl. boisterous: biester gaan, irre gehn, biester maken, verwirren, een biester gesicht, wüstes gesicht; nnl. bijster van zinnen, irre, verwirrt, sinnlos, het spoor bijster zijn, der spur irre gehn, bijster loopen, irre laufen; nd. verbiesterte deiche, wüste, vom eigner verlassene. Oberlin 160 führt aus Jeroschin die verse an:
darunter auch ein priester
bleib des lebens bister,
was doch bîster sein wird. vgl. Pfeiffer s. 132 und 1, 1398 beistern.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 3, Z. 36.

biestern

biestern,
errare, vagari, herumirren.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1854), Bd. II (1860), Sp. 3, Z. 49.

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Zitationshilfe
„biest“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/biest>.

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