Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

stechbeitel, stechbeutel, m.

stechbeitel, (stechbeutel), m.
1)
ein breiter meiszel zum glättenden bestoszen des holzes, besonders an stellen, die für axt, säge oder hobel nicht erreichbar sind. vgl. auch unten stechzeug. aus einem niederdeutschen stēkbeitel (gleich nhd. beiszel s. th. 1, sp. 1399): stechbeitel Eggers kriegslexicon 2, 985; Albrecht Leipz. mundart 216ᵇ; Prechtl technolog. encyclop. 9, 556; Beil technol. wb. 1, 568ᵃ. die form stechbeutel beruht nur auf einer falschen angleichung des wortes an beutel, pera (s. th. 1, sp. 1750); beutel, kleyner sack, ... bey den tischlern in stechbeutel, eine art stämmeisen Adelung umständl. lehrgebäude der deutschen sprache 2, 714; Brosenius technologie 2, 6; Campe; Heinsius 4, 758ᵃ; Crecelius oberhess. wörterbuch 806; stechbütel Martin-Lienhart elsäss. wörterbuch 2, 121ᵇ. die bei Eggers a. a. o. neben stechbeitel belegte form stechbödel (gleich niederd. stēkbödel) zeigt, wie die sprachverkehrung auch auf niederdeutschem boden sich ausgebreitet hat.
2)
stechbeutel für stechbüttel s. unten.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1912), Bd. X,II,I (1919), Sp. 1219, Z. 60.

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starrschädel steglos
Zitationshilfe
„stechbeutel“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/stechbeutel>.

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