Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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stauden, verb.

stauden, verb.
in stauden, staudenartig wachsen Campe. zuerst bei Stieler (1691) belegt: stauden, gestaudet, i. e. zur staude werden: dicitur etiam anstauden, frutescere. 2126, vgl. Weigand 2, 803; stauden, it. an stauden, zustauden, be-stauden, frutticare, frascarsi, infrascarsi etc. innarboscellarsi Kramer dict. 2, 917ᶜ. früher sind zusammensetzungen belegt, so vorstuden in einem schweiz. weisth. v. 1475, s. weisth. 5, 205. Lexer mhd. handwb. 3, 255. s. ferner anstauden Stieler. Kramer, s. oben; aufstauden Sanders 3, 1186ᶜ; ausstauden arva sentibus liberare, vepres evellere, rubos exstirpare Stieler; bestauden, s. theil 1, 1659 und Stieler. Kramer. Sanders a. a. o.; emporstauden Sanders; entstauden theil 3, 631; zustauden Stieler. Kramer, vgl. staude 5, a.belege: denn im guten und gedüngten felde staudet es (der samen), wegen der wärme, sehr um sich, und ein körnlein stocket und giebet viel stengel; aber im geringen und nassen felde, ... staudet nicht so sehr, musz viel erdauren, ein körnlein bringet nur einen halm oder stengel Becher hausvater (1714) 25; sie (torfasche) gibt den korngewächsen stärke und macht sie stauden abh. üb. d. verwendung des torfes vom Laibacher moor (1775) s. mitth. des musealvereins f. Krain 9, 87; buchen, welche bald stauden, bald zu schlanken stämmen erstarken Stolberg 6, 239;
denn du beherschest ein blachfeld
weit umher, das lotos umgrünt und nährender galgant,
weizen auch, und spelt, und staudende weisze gerste.
Voss Odyss.² (1802) 4, 604 (εὐρυφυὲς κρῖ λευκόν;
dafür in der 1. ausg. v. 1781:
überwachsen mit klee ... und weiszer fruchtbarer gerste,
in der 4. v. 1814:
und weiss aufbuschende gerste);
jezo traf sie den teich von besserer flut in des thales
niedrungen: wo landleute sich staudende reiser (fruticosa vimina) zum flechten
sammelten.
Voss Ovid nr. 28, 29 (metam. 6, 344);
im bilde: den ersten spross der Symbolik, meinen wir, trieb der verborgene keim in den Studien 1806. ... seit 1810 staudete der narkotische nachtschatten, Symbolik und mythologie antisymbolik 1, 333. — mundartlich, els. 'stude(n), štýtə, refl. ähren bekommen, zahlreich aufgehn, vom getreide' Martin-Lienhart 2, 575ᵃ; cimbr. stauden, zweige treiben. cimbr. wb. 236ᵃ; siebenb. steogden, 'sich in mehrere halme theilen, vom korn etc.' Haltrich 48ᵇ. in anderm sinne schweiz. stûda 'das buschwerk ausrotten' (vgl. oben ausstauden; daneben, ganz verschieden, stûda zanken) Tobler 417ᵃ. (stauden als schifffahrtsausdruck für stauen 4 bei Jacobsson 7, 430ᵃ.)
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1910), Bd. X,II,I (1919), Sp. 1155, Z. 20.

staudent, m.

staudent, m.,
im ältern nhd. zuweilen für student, s. das.: die staudenten gefielen ihr besser. ... sie were lieber eine staudenten-mäd gewest Schoch stud. leb. D 4ᵃ (unterh. 1); Alex ist wol ein grosz narre, dasz ers mädgen nicht lieber einen staudenten giebt, wenn sie lust darzu hat, als einen schäfer. was ist es denn wol? ein staudente ist jo ein biszgen besser 4ᵇ; mein camerad, ein lateinischer handwercks-gesell oder staudent, ... der erst kürtzlich aus der schule entloffen Simplic. (1685) 1, 237 (s. 356 Keller; 2, cap. 31). daraus weiter entstellt staudenente, vgl. das. und weiterhin staudenjunker, staudermannsknecht, staudernepper (kaum staudigel), sowie staudium.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1910), Bd. X,II,I (1919), Sp. 1159, Z. 6.

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Zitationshilfe
„staudent“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/staudent>.

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