Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

stecheisen, n.

stecheisen, n.
1)
grabstichel: stecheisen caelum Dasypodius; stecheisen, meissel burino, scarpello da intagliare Hulsius (1616) 307ᵃ, grabeisen (1618) 238ᵇ; stecheisen pungolo, stimolo, pungiglione, pungiglio Kramer dict. 2 (1702), 919ᵇ. vgl. auch kölnisch stæckijser titionarium. glossar von 1507 Diefenbach 586ᵃ. stecheisenheft, n. hölzernes heft für ein stecheisen, weiszbuchene stecheisenhefte (aus einer anpreisung).
2)
in der bergwerkssprache bezeichnet stecheisen eine stange mit eiserner spitze, mit welcher das auge an den schmelzöfen aufgestochen wird, damit die geschmolzene masse sich in die form ergieszen kann Frisch 2 (1741), 324ᵃ; wenn der eisenstein magnetet ... und leget sich an den neuen keilhawen an wie die schlacken an das stecheisen Mathesius Sarepta (1571) 79ᵃ; fewerkrücken, stopffhöltzer, stecheisen, schlackenhaken 147ᵇ.
3)
das grabeisen der wurzelsammler: im nächsten frühjahr trat der 'waldhüter' einen alten wurzelgräber an, warum derselbe mit seinem stecheisen die baumwurzeln versehre Rosegger schriften 7, 290.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1912), Bd. X,II,I (1919), Sp. 1221, Z. 65.

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Zitationshilfe
„stecheisen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/stecheisen>.

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