Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

verrat, m.

verrat, m.
verkündung von etwas zu verschweigendem, junges wort, im mhd. und mnd. nicht nachgewiesen. fehlt bei Maaler, jedoch bei Stieler verraht proditio, traditio, scelerosa collusio 1518; verrath crimen lesae majestatis Frisch 2, 89; Adelung versuch 4, 1493 führt es als nur noch in der poetischen sprache gebräuchliches wort auf, doch ist es in unserm jahrh. wieder volksthümlicher geworden: (ich hätte wissen sollen) dasz der verrath in deiner vertrockneten brust sitzt. Heyse nov. 194 (1855);
verräther hasset man und nutzet den verrath.
Hagedorn 2, 235;
ich las in ihren feuerblicken
nicht eine silbe von verrath,
sie schien mit mir sich zu entzücken
und sann auf solche schwarze that.
Göthe 1, 211;
ach, liebe, du wohl unsterblich bist,
nicht kann verrath und hämische list
dein göttlich leben tödten.
1, 217;
der mann, der nicht musik hat in ihm selbst,
den nicht die eintracht süszer töne rührt,
taugt zu verrath, zu räuberei und tücken.
Schlegel Shakespeare kaufm. v. Venedig 5 sc. 1.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1895), Bd. XII,I (1956), Sp. 984, Z. 68.

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Zitationshilfe
„verrat“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/verrat>.

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