Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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versehr, n.

versehr, n.,
zu versehren gebildet, verletzung:
on all verseer
und widerwer.
Wackernagel kirchenl. 2, 1030 (nr. 1263, 4);
(wir) besichtigten nicht allein die höle, sondern auch den gantzen hügel, fanden jedoch nicht das geringste versehr, ritze oder spalte, sondern alles in unveränderten guten stande. insel Felsenburg 1, 198; vgl. nld. verseer, dolor bei Kilian (1777) 2, 724. Albrecht Leipz. mundart 230ᵇ bezeugt das dim. versehrchen: es ist kein versehrchen daran gekommen, keine beschädigung, es ist ganz unverletzt.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1905), Bd. XII,I (1956), Sp. 1259, Z. 23.

versehren, verb.

versehren, verb.,
vgl. oben sehren, verwunden, verletzen th. 10, sp. 164 und besehren th. 1, sp. 1612. mhd. versêren mhd. wb. 2, 2, 255ᵇ. Lexer mhd. handwb. 3, 226; mnd. vorseren, vorsoren Schiller-Lübben mnd. wörterb. 5, 443ᵃ; verseeren, dolere; et dolore afficere; et ulcerare, exulcerare; et recrudescere. Kilian (1777) 2, 724ᵃ; verseeren, am leyb verletzen, geschwär machen; pflaster das die haut verseert und auffetzt oder auffbricht und macht dasz der wuͦst auszhin gadt. Maaler 430ᵈ; versehren, verletzen, leser, nuir, affoler, blesser. Hulsius dict. (1616) 355ᵇ; exulceratorius, versehrend. Corvinus fons lat. 742ᵇ. (1660); versehret werden, laedi, offendi, diminui, vitiari, vexari, frangi, sauciari, vulnerari. Stieler 1995; versehren, ulcerare, calterire, scalfire, sgraffiare, scorticare la pelle, corrompere. Kramer deutsch-it. dict. (1702) 2, 756ᶜ; ich versehre, violo, laedo, vulnero. Steinbach 2, 581; versehren, laedere. Frisch 2, 258ᵃ; versehren 'durch trennung des zusammenhanges, besonders der äuszeren theile, unvollkommener machen, wie verletzen, und von thierischen körpern verwunden. jetzt braucht man es nur noch entweder in ganz allgemeinem verstande, ohne den grad der verletzung zu bezeichnen, oder, und zwar am häufigsten, von geringen beschädigungen oder verletzungen'. Adelung. die bedeutungsentwicklung des wortes besteht in fortschreitender einbusze. in älterer sprache wird versehren von jeder verletzung des körpers, sei sie schwer oder leicht, gebraucht, man kann also z. b. sagen: einen zu tode versehren, es wird in reicher entfaltung in übertragenem sinne angewendet, ferner bezeichnet es beschädigung, verletzung, beeinträchtigung, schädigung von unbelebtem, das part. perf. versehrt bezieht sich auch auf schädigung, veränderung zum schlimmeren, die nicht durch äuszeren eingriff hervorgerufen wird, eine besondere beeinflussung der bedeutung geht von sêr, n. = eiternder ausschlag, grind, schorf aus. im entwickelten neuhochd. dagegen hat sich das gebrauchsgebiet des verbums in auffallender weise verengt, es wird im allgemeinen als ein gewählter ausdruck empfunden und bezeichnet nur eine leichte, äuszere verletzung am lebenden körper; in dieser richtung wenigstens bewegt sich die entwickelung, die gehobene nhd. sprache ist natürlich freier im gebrauch des verbums, so sagt z. b. Tieck:
und wenn ich dieses land zum tod versehre.
1, 215.
die negation des part. perf. unversehrt gehört mehr dem allgemeinen sprachgebrauch an und ist in ihrer anwendung beweglicher als das verbum versehren; es ist ganz gewöhnlich zu sagen: er kam unversehrt aus dem kampfe, das packet ist unversehrt, damit vgl.: er wurde im kampfe versehrt (oder auch nur: er wurde leicht an der hand versehrt) und: das packet ist auf dem transport versehrt worden. der einflusz der gröszeren beweglichkeit von unversehrt auf das verb. versehren ist ganz deutlich zu beobachten, negativ gefaszte wendungen mit versehren zeigen oft eine freiere anwendung des verbums. beachtenswert ist der intrans. gebrauch des verbums unter 4.
1)
von äuszerer verletzung des lebenden körpers, in älterer sprache in ganz allgemeiner anwendung, von schwerer und leichter verletzung, dann allmählich eingeschränkt auf eine leichte äuszere verletzung. versern, ledere. voc. 1482. sprichwort: was versehrt, das lehrt. gegensatz gegen verwunden: corpus non solum violatum manu, sed vulneratum ferroque confectum, der leib war nicht allein versehrt, verletzt. Corvinus fons lat. 737ᵇ (1660); am halse versehren, collum contundere, cervicem dejicere; einen am beine versehren, crus alicujus affligere. Stieler 1995; aber er verzeichnet auch noch: über die maszen versehren, altius vulnerare. ebenda; sich an der schiene (am schienbein) versehret haben. Kramer deutsch-it. dict. 2, 756ᶜ (1702); das feuer hat keinen menschen versehrt; wenn ein thier einen menschen versehrt; es sind viele versehrt worden, multi vulnerati sunt. Steinbach 2, 581 (jetzt würde man in den beiden letzten wendungen lieber verletzen brauchen); sich die hand versehren, 'durch eine streif- oder andere wunde'. Adelung; das feuer hat ihm kein haar versehrt; sich die hand, den fusz versehren, 'durch einen stosz, schlag, durch kratzen, brennen u. s. w.' Campe. ist daʒ ein pfaffe einen burger von Straʒburg wundet ... untze das er gebessert dem versereten. d. städtechron. 9, 969, 36; das ... der Magdburger aber bey 20 man beschedigt, aber doch über 5 pferde nicht vorsehret wardt. 27, 226, 7; (du) lieszest sie die sonne nicht verseeren auff der herrlichen reise. weish. Sal. 18, 3; versehrten und jagten diese unter einander. Fronsperger 3, 251ᵇ; versehret er seinen sohn Sextum Tarquinium mit gärten. 261ᵇ; dem jüngling, der sich jetzund zweymal mit scharpffem messer an seinem leib verseert hatt. Wickram 2, 293, 22 Bolte-Scheel; dieses kraut ist sehr scharpffer und brennender natur, also das lang in der hand behalten, auch die haut versehren thut. Tabernaemontanus kräuterbuch 1241 K (1664); ich war so hurtig und geschwindt, dasz wann ich wolte, konte ich jemanden mit einer picken seinen ring vom finger stoszen, ohne ihn zu versehren. pers. baumgarten 5, 2; man glaubt auch, dasz die kinder die krätze bekommen, wenn man ihre versehrten stellen mit altem mehl, statt mit bärlappsamen, bestreut. Oken naturgesch. 5, 667; nicht etwa, damit der gute Hoppedizel dabei versehret würde. J. Paul unsichtb. loge 3, 92; ohne jemand zu versehren (als räuber). aus des teufels pap. 1, 71; er fragte so ängstlich, ob ihr nicht versehrt wäret? ich sagte: er ist ganz, von der äuszersten haarspitze bis zum nagel des kleinen zehs. Göthe Götz von Berlichingen 1 (8, 48 Weim. ausg.);
vunfe her so virserete
zu tode mit der ecken.
graf Rudolf 28, 7;
ir wære genuoc versêrôt
unde ouch etelîche tôt.
Biterolf und Dietleib 9537;
den versêreten schûf man gemach.
Ludwigs kreuzfahrt 2380;
noch manich man dâ versêret was
swêrlîche, der doch genas.
5716;
die drungen dur die rotte hin
zuo dem versêrten ritter.
Konrad von Würzburg troj. krieg 40083;
daʒ si durch daʒ gewæfen
ein ander beide træfen
und sich versêrten under in.
3909;
ouch sî dâwidir in der stunt
der christnin vorsertin gnûc.
sô wert ir vorsêrit
von den Prûʒin in den tôt.
19813;
sîn lîp wart mit scharpfen dornen gar versêret.
im was der arm versêret.
Boner edelstein 62, 63;
ir wurden vil verseret,
verwunt bisz in den tod.
Uhland volksl.² 511 (249, 11);
sie schossen jm nach seiner brust,
dennoch mocht jn kein schieszen nicht verseren,
Ambras. liederb. 325 (226, 125);
und verhiesz eim gar reichen soldt,
der im an dem hals helffen wolt
und in wider machet gesund
den seinen hart versehrten schlund.
H. Sachs 17, 456, 17 Keller-Götze;
sticht, wie ein schwert das hertz versert.
19, 274, 27;
(Venus spricht:)
Eckardt, dein bit ist schwer und grosz,
iedoch wil ich dich darin ehren,
niemandt mehr auff diszmal versehren (mit den pfeilen),
fastn. sp. 1, 19, 158 neudruck;
wie oft musz gift, aus freundes händen,
des grösten helden leben enden,
das tausend degen nicht versehrt.
Haller 14 Hirzel;
wie, denkst du wohl, dasz aus gefahr
zurück ein krieger kehrt?
Essex, auf Strasburgs bühne, war
frisirt wie du, und nicht ein haar
an der frisur versehrt.
Göckingk ged. 3, 168 (1782);
erst hat er Cyprien
am handgelenk versehrt.
Bürger 168ᵇ (1835);
wer da will die flamm' entzünden
ohne selbst sich zu versehren.
Tieck 1, 35;
und ob die wilde mich an meinem leibe
schmerzlich versehren mag mit erz und flamme.
Geibel 1, 233 (1888).
2)
defloratio: violare, gewaltigen und verseren an der jungfrawschafft. Diefenbach gloss. 621ᵃ; freier (vgl. unten 6) die ehre einer frau und damit die des ehemanns verletzen:
einer, der einem sein eeweib versert,
den sol man zu einem esel machen.
fastn. sp. 2, 712, 10.
reinheit der gottesmutter:
die keyn kelt ye hatt erfröret,
noch keynr sünden mas verseret,
o vijol dem nüt gebrist.
Wackernagel kirchenl. 2, 874 (1074, 31);
wer hat erhort der gleichen ding,
das eine junckfraw schwanger ging,
ein sohn, geboren von eim weib,
nicht het verseret jhren leib.
3, 240 (267, 3).
3)
die oben (vor 1) aus Maaler, Corvinus, Kilian angeführten glossierungen zeigen, dasz das wort in älterer sprache auf schwärende, eiternde verletzungen oder sonstige schäden der haut bezogen wird; das hängt offenbar zusammen mit der bedeutung von sehr, n. pustel, schorf, ausschlag, eiterndes geschwür, worüber th. 10, sp. 164 zu vergleichen ist; versehrt, im sinne von erkrankt bei Stieler: er ist an der lunge versehret, pulmones ejus exulcerati sunt, pulmonarius est, alias: er ist lungensüchtig. 1995.
4)
vereinzelt passivisch und intransitiv (vgl. sehren 2, th. 10, sp. 165), krank werden, durch krankheit verderben: sie haben ihm gewüntschet, dasz ihm möge lung und leber im leibe versehren. Schuppius schriften 86; im verschwellen und versehren. Wirsung arzneib. 314 D (1597).
5)
transitiv auf unbelebtes bezogen. verletzen, beschädigen, beeinträchtigen, verderben; schon oben ist erwähnt, wie die ältere sprache sich freier bewegt als die neuere: alsz denne dat stichte vorbrandt unde der halven oer segell unde brev vorseret syn; vorsorden de wyngharden unde branden de dorpe. belege bei Schiller-Lübben mnd. wb. 5, 443ᵃ; daʒ man den boum iht versere. Schwabenspiegel 305 Gengler; güter versehren, sie in ihrem werte durch miszbrauch herabsetzen, auch formelhaft verbunden mit versetzen (bei anvertrautem gut). vgl. Schmidt els. wb. 400ᵇ. Scherz-Oberlin 2, 1773; die blosze und berechtigte nutzung der güter kann rechtlich als versehrung angesehen werden, so kann das wort einen ganz prägnanten sinn annehmen, versehrung im sinne von nieszbrauch verwendet werden. (Scherz-Oberlin a. a. o.). (dasz) jr heubthar nicht versenget, und jre mentel nicht verseeret waren. Daniel 3, 27; das siegel ist versehret. Kramer deutsch-it. dict. 2, 756ᶜ (1702); und sind alle die nöthigen sachen eingepackt? und dasz nichts versehrt wird, wenn es etwa regnen sollte? Tieck 5, 54; sein zerrisznes kleid, seine versehrte kutsche. Woltmann bei Sanders;
(da sie) mîne stat versêrten
an liuten unde an richer habe.
Konrad v. Würzburg troj. krieg 26580;
(wie die sonne) das wachs erwaicht und versert.
Fischart 2, 195, 640 Kurz;
der nordwind lesst sich hören
dasz allen thieren grawt,
mit frieren zu versehren,
der felder laub und kraut.
ged. des Königsb. dichterkreises 21 neudruck;
keiner Scyllen macht versehre
das nur daumen-dicke hausz (das schiff).
Tscherning 201 (1642);
wenn der dachs ihm (dem fuchs) ja zu stark, soll er seinen aufenthalt
mit der losung ganz verderben, durch gestank ihn so versehren,
dasz er ihm die wohnung läszt.
Brockes 9, 253 (1750);
denn wagtet ihrs, Minervas heiligthum
mit frevlerhänden zu versehren,
so traf der göttin fluch ganz Ilium.
Schiller 6, 355;
keines Römers schnöde habsucht soll dir je das grab versehren.
Platen 33ᵃ (1839);
nur wenn's einmal gott so wird schicken,
dasz auf derselben flur
nicht trifft das korn der katholiken,
was eurem widerfuhr,
es sei gedeihn, es sei versehren.
Rückert poet. werke 7, 191 (1882);
lasz hängen, was zu fest der wurzel sich verflicht.
der gute boden wird das schlechte schon verzehren,
du aber würdest ihr (der pflanze) die wurzel nur versehren.
weish. d. brahm. 3, 70 (1837);
6)
die entfaltung des bildlichen freieren und übertragenen gebrauchs ist schon im vorhergehenden abschnitt mehrfach angedeutet. das wort bezeichnet innere, schmerzende verletzung, dann verletzung im weitesten sinne des wortes, schädigung, herabsetzung, beleidigung, kränkung, schändung, entehrung u. ä.; man sieht, wie die der neueren sprache verlorene stärke der eigentlichen bedeutung auch im übertragenen gebrauch zurücktritt: offendere, verseren. Diefenbach gloss. 394ᵃ; dat der wantsnydere breve, dy sy van den vorsten hebben, nicht scolen vorseret werden. beleg bei Schiller-Lübben mnd. wb. 5, 443ᵃ; den walt und des capitels rehte niemer me zuͦ verserende. beleg bei Schmidt els. wb. 400ᵇ; einen an seinen ehren versehren. Stieler 1995; thun nur vleis, wie sie die schönheit und zierde der mutter beflecken und verseeren. Luther 1, 539ᵇ; das nicht jemands glaube daran verseeret ... werde. 2, 1ᵇ; widerumb wer doch versert hat, sol ab beten. 12, 628, 16 Weim. ausg.; ir hapt die unvorsereten heyligkeit vorseret. Hutten 4, 163 Böcking (5, 232 Münch); dasz er endlich vor schmerz sich mit der heiszesten liebe ans versehrte fremde herz werfen müszte. J. Paul unsichtb. loge 1, 98; Viktor, dessen feines gefühl von zu groszen aufmerksamkeiten für ihn versehret wurde. Hesperus 1, 89;
here Isingrijn, u es verseert
u herte: in wancans u niet.
Reinaert 1016;
si sol mir freude mêren,
diu mich kan sus versêren.
Wolfram von Eschenbach Parz. 547, 80;
wirbe ich nidere, wirbe ich hôhe, ich bin versêret.
si kan mir versêren
herze und den muot.
57, 19;
mich hât versêret ir vil liehten ougen schîn,
mit minnen geschoʒʒen in daʒ sende herze mîn.
minnes. 1, 90ᵇ Hagen;
daʒ mûʒ, sprach er, versêren
mîn herze.
pass. 24, 89 Köpke;
do der houbtman was versêrt
vor leide und vor siechtum.
Ottokar reimchron. 5168;
mein hertz das was versert!
Cl. Hätzlerin 1, 16, 42;
die tuot sich endlich verseren (verletzt ihre unschuld).
des teufels netz 6019;
mir ist im grundt,
mein gemüth versehrt.
Ambras. liederb. 258 (205, 4);
wann ob der hant nit wer jr schnytt
und durch sie würd das recht versert.
Brant narrensch. 79, 16;
des ist mein hertzlich lieb versert.
H. Sachs 8, 112, 33 Keller-Götze;
wo ein christ schmehlich wird versehrt
mit schmachworten zu schand und schmach.
18, 45, 30;
mich hat verwundet und versert
das wort gottes, das scharpffe schwert.
23, 12, 10;
der dalmut hat jr (der juden) viel versert,
der gaystlich synn auff leiplichs kert.
Schwartzenberg 154ᵃ (1535);
den Salomon ayn weyb verhetzt,
das er ain abgot hat geehrt,
dadurch sein preisz ward gantz versert.
156ᶜ;
got ausz gerechter raach hat jhren leib, geist, hertz,
mit eysen, schrecken, layd beladen und versehret.
Weckherlin ged. 243 (1648);
und wan jhr englische gestalt
die götter und die leut versehret.
347;
o wie fro musz die fürstin sein,
sein hertz mit blicken zu versehren!
360;
eine starb in liebes-orden,
gar zu tieff durch ihn versehrt.
Opitz 1, 75 (1690);
wîe keiner ungestrafft die götter je versehrt.
97;
wer gold zu waschen erst gelehrt,
hat ja die menschen hoch versehrt.
2, 260;
ihr müsset fliehn den geitz der schnöden ehren,
mit zorn und hasz einander nicht versehren.
3, 139;
wo ist disz je erhört,
dasz die so hoch versehrt,
der ich das leben hab, und was ich bin, zu dancken!
A. Gryphius das verliebte gespenst 62 Palm;
theures paar, desz glückes neid
musz euch nimmermehr versehren.
Logau 1, 34, 24;
ob zunge lauffet gut, ist sinn doch gantz versehret.
2, 66, 59;
ihr wisset, dasz ein mann,
der so verseeret wird (durch den tod seiner frau), wol hertzlich
trauren kan.
Rist Parnasz 657 (1668);
das gewissen so, versehrt;
ist der zeug in unsern hertzen.
Butschky Pathmos 65 (1677);
schau doch erbarmend an die not,   die uns verseret!
Weichmann poesie d. Niedersachsen 1, 8 (1725);
versehre ja diesz grosze stamm-haus nicht.
20;
die tafel, weises wort und scherz gebärend,
schweigt heute trüb.   was naht' ihr, sie versehrend?
Immermann 14, 107 Boxberger;
aufgebraucht ist unser lieben, das die zeit versehrte.
Rückert Hamasa 2, 94 (1846).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1905), Bd. XII,I (1956), Sp. 1259, Z. 36.

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vernunftlicht versehrnisz
Zitationshilfe
„versehren“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/versehren>.

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