Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

versatz, m.

versatz, m.
handlung, wo man etwas hinterlegt, in verschiedener absicht; neues wort, vor Adelung nicht in den wörterbüchern. zur erlangung von geld: müszt ich ganz Genua in versatz geben. Schiller 160 (1840);
seine prächtgen hyacinthen,
die die könige der Mauren
einst verehrt dem groszen Cid,
legt anitzt Donna Ximene
in die hände des gemahles,
zum versatze, zum verkaufe.
Herder Cid 45.
als technischer ausdruck im bergbau: das verschlieszen der vom hauptgange abführenden nebengänge durch wetterthüren zur regelung des wetterzuges. das ausfüllen unterirdischer öffnungen mit taubem gestein; in dem bauwesen: diejenigen verbindungen, da bei einem sparrenwerke der zapfen des bodens nicht nur in die stuhlsäule hineinspringt, sondern das band auch nach seiner ganzen dicke etwa um einen halben zoll in einen einschnitt der stuhlsäulen versenkt wird; in der schlosserei: ein blech über den fallen und angriffen, auf welchen der wirbel vernietet wird; bei den zinngieszern: das womit das zinn vor der verarbeitung versetzt wird; bei den lohgerbern: wenn sie die häute zum zweiten male in die lohgrube setzen: bei den tuchscherern: das aufbreiten einer neuen tischlänge zum scheren; dann das zusammensetzen von essig mit wasser.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1895), Bd. XII,I (1956), Sp. 1041, Z. 57.

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Zitationshilfe
„versatz“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/versatz>.

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