Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

betrüglich, adj.

Fundstelle: Band 5, Spalte 15, Zeile 59 [Elsner-Petri]
BETRÜGLICH adj.   mhd. betriegelich. mnd. bedrēchlik; nnl. bedrieglijk. abl. von betrügen vb. vgl. auch denominales ahd. bitrogalîh adj. sowie das vom part. prät. von mhd. betriegen vb. abgeleitete mhd. betrogenlich adj. – seit dem 17. jh. zunehmend in der gerundeten form betrüglich. falsche tatsachen vorspiegelnd; täuschend; falsch. seit dem 20. jh. selten; im erstbeleg in der bedeutung ‘verwirrbar’: ⟨1349/50⟩ der vischvanch ist allerpest des morgens ê diu sunn aufgêt, wan sô ist ir gesiht gar betrieglich Konrad v. Megenberg b. d. natur 243 P. ⟨A15.jh.⟩ das du denne icht betrogen werdist von deme böszen betriglichen geyste Johannes v. Marienwerder leben Dorothee 348 T. 1507 die sunst vnuerleumant erlich person sindt, durch etlich böss menschen, man vnd weyber, bösslicher betrieglicher weyss, damit jn jr junckfrewlich oder frewlich ere entnommen, zu sundtlichen fleyschlichen wercken gezogen werden carolina 2104a Z. 1562 sie handlen vnd wandlen alle betrieglich, wie die rechten roßteuscher vnd panckerotter Mathesius Sarepta 224a. ⟨1626⟩ Timandre ward eines sohnes entbunden; vnd die betrüglichen weiber legten eine tochter in die königliche wiege Opitz Argenis (1644)1, 500. 1692 denn was wird ihnen der betriegliche reichthum im tode helffen? Scriver theognosia 922. 1725 das eis war .. stark und feste, nachgehends aber hin und wieder sehr betrieglich [trügerisch], so daß auch meine leute mehr denn zehn‐ bis zwölfmal .. in die überfroren[en] quellen einbrachen Messerschmidt Sibirien 4,46 W. ⟨1791⟩ das werk= zucht= und armen=haus aber solche armen unentgeldlich aufnehme, die .. auf den gassen betteln, oder sonst betrüglich handeln in: Berg hdb. policeyrecht (1799)6, 2,872. 1800 betrüglich sind die güter dieser erden Schiller 9,145 nat. ⟨1857⟩ betrüglich ist die liebe, falsch das glück Eichendorff w. [1908]1,2,612 K. 1932 sie (die täuschung) wird betrüglich, wenn daraus ein wirklicher schaden für den getäuschten erfolgt Stammler rechtsleben (1928)2,160. 1973 die täuschung zerstört sich aufrichtig selbst und unterschiebt sich nicht mehr betrüglich der wahrheit in: texte u. kontexte 242 D./R. 2000 diese erzählung wurde betrüglich Karl dem Großen in den mund gelegt frankf. allg. ztg. (15.5.)57.

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Zitationshilfe
„betrüglich“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/betr%C3%BCglich>.

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