Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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1beweinen, vb.

Fundstelle: Band 5, Spalte 107, Zeile 19 [Katzmann]
1BEWEINEN vb.   ahd. biweinôn, mhd. beweinen. mnd. bewēinen; mnl. bewenen, nnl. beweenen. präfixbildung zu weinen vb. jünger ausschließlich gehoben. beklagen, betrauern: 863/71 nist themo thar in lante tod io thaz inblante/ (thiu frewi ist in gimeino), thaz sinan friunt biweino Otfrid V 23,246 E./S. ⟨v1022⟩ do er den loûgin beuuêinota Notker 2,165,13 P. ⟨E12.jh.⟩ swer aber sine sůnde claget und die beweinet und bůze enphet und die leistet und die sůnde vort mer leszet, der hat sich gewaschen und der ist ůch reine altdt. pred. 1,94 Sch. ⟨E13.jh.⟩ we ůch die ir nu lachet, wanne ir werdet iz noch allez beweinen ebd. 1,39 Sch. ⟨u1370⟩ ir edeln, ir mechtigen, ir reichen, beweint vnd beclagt ewer vngeluck Johann v. Neumarkt 2,79 K. 1436 die hatte auch alzo große lieb zu yrem toten manne, daz sie yn alle tage beweinet Grosz Grisardis 22 ATB. 1525 ach, wer gibt .. meinen augen einen fliessenden brunn der zehern, das ich moͤge beweynen die .. boͤßheit der christenheyt flugschr. ref. 2,215 C. 1599 wenn einer stirbt, so beweine jhn Ph. Nicolai freudenspiegel 134 faks. ⟨1626⟩ ich wil voran, vnd seinen todt mit eben solchem klagen beweinen Opitz Argenis (1644)1,39. ⟨v1678⟩ menschlicher ists, über das gemeine leben zu lachen als es zu beweinen Butschky rosen‐thal (1679)128. 1701 diese (witwe) kam nach der begräbnus etliche nächt nacheinander zum grab, heulete und beweinte erbärmlich den tod ihres manns in: predigtmärlein barockzeit 283 M.‐R. 1764 arme menschheit, dich beklagen wir! .. leben, dich beweinen wir! Herder 31,3 S. 1817 oder wollen wir die menschheit beweinen und die menschen belachen? Börne 1,182 R. 1855 bei dem ‘leichenimbs’ sollen nun die leidtragenden in tröstenden gesprächen des todten gedenken oder ihn beweinen, daher nennt man diese traurige mahlzeit auch das ‘flennes’ Riehl familie 241. 1927 mir selbst zum trotze brach der tränenstrom hervor, und ich .. beweinte mich selbst in: Gomperz lebensauffassung 3107. 1978 die beiden frauen .. weinten sich aus. sie nahmen die gelegenheit wahr, alles zu beweinen Kleine heute 68. 2003 eine mutter beweint ihr totes kind spiegel 12,191.

2beweinen, vb.

Fundstelle: Band 5, Spalte 107, Zeile 53 [Katzmann]
2BEWEINEN vb.   mhd. bewînen. mnd. bewēinen. abl. von wein m. ; überwiegend refl. 1 sich mit wein versehen. selten: ⟨1260/2⟩ in deme selben margte so sol man die stat bewinen mit wizem unde mit roteme wine weist. 4,476 G. u1530 und ist bewüsslich, daß dis closter sich noch inderhalb dreuhundert jaren auß dem Elsaß bewinet hat Watt 1,136 G. 2 wein trinken, sich mit wein betrinken: ⟨u1560⟩ dann er (der vorsteher des pesthauses) sich gar oft beweinet, dasz er mer truncken, dann nuͤchter war (Augsb.) chr. dt. städte 32,488. ⟨1609⟩ darauf hat der könig befohlen, man solle die fürnemsten (der deutschen scholaren) hereinlassen, aber die so grob bezecht und beweint wären, abweisen Geizkofler 43 W. ⟨v1678⟩ aus dem weine quillet gar leichtlich weinen; so man sich zu viel beweinet Butschky rosen‐thal (1679)273. ⟨v1754⟩ der krummgehörnte gott erscheint;/ centauren ziehen seinen wagen;/ ein satyr, der sich froh beweint,/ wird ihm von pannen nachgetragen Hagedorn poet. w. (1757)3,194. 1807 beweinen .. von wein, in wein oder mit wein betrunken machen Campe wb. 1,517b. ⟨1872/86⟩ vor jedem wirtshaus bewässert er seine pferde und sich selber beweint er Rosegger ges. w. 3(1914)211.

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Zitationshilfe
„beweinen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/beweinen>.

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