Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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beutel, m

Fundstelle: Band 5, Spalte 47, Zeile 65 [Schulz]
BEUTEL m.   ahd. bûtil, mhd. biutel. as. būdil, mnd. bǖdel; mnl. būdel, nnl. buidel; afrs. būdel sind zur idg. wz. *bh(e)ū‐ ‘schwellen, aufblasen’ zu stellen. 1 (kleinerer) sackförmiger behälter aus weichem material zur aufnahme von gegenständen. a säckchen, täschchen zur aufbewahrung, zum bei sich tragen von wertsachen; überwiegend geldbeutel, börse. häufig metonymisch für reichtum, vermögen, besitz. hauptbezeugung: 8.jh. marsubium sacculum putil sahkhilin ahd. gl. 1,206,31 S./S. (2.h13.jh.)hs.u1430 sie .. gab .. Lionel, das ers Lancelot gebe, .. einen herlichen kamp, des zene irs hares vol steckten, und den gúrtel den sie umb hett mit dem bútel der dran was Lancelot 1,442 DTM. ⟨1393/9⟩ item ain ritter des tempels von sant Johans .. batt die frowen núntz anders wann umb ain búttel der vol gúldin waͤre Velser Mandeville 96 DTM. ⟨v1490⟩ wenn ainem Rom für die thür käm, so solt man die peutel zůhalten Mülich in: (Augsb.) chr. dt. städte 22,107. 1530 eine messe ohne predigt .. ist .. gleich wie ein leib ohne seele, oder beutel ohne geld, faß ohne wein Luther brw. 5,505 W. ⟨1579⟩ vnser liebe muter die heil. kirch .. gont denen, die solche pfaffenkraͤm vnd meßwinckel auf diesen marcktag besuchen vnd jr geldtlin tapffer auß dem beutel schuͤtteln, viel jar ablaß Fischart binenkorb (1588)121b. ⟨v1616⟩ hernach habe ich aus meinem beutel vorgeliehen 14 thlr. Schweinichen denkw. 221 Oe. 1669 da .. mein beutel aber von geld zimlich geläeret, hingegen meine grosse haußhaltung mit vielem viehe und gesind beladen, nam ich meinen petter Melchior vor einen vatter .. und den banckert Simplicium .. vor meinen erben an, und übergab diesen beyden alten hauß und hof, sampt meinem gantzen vermögen Grimmelshausen Simplicissimus 404 Sch. 1720 demnach haben die alten wohl gesaget: der mensch solle allezeit drey pfennige in seinem beutel haben, einen zehrpfennig, nothpfennig und ehrenpfennig Ch. Wolff thun 340. 1778 wenn einer hinging und untersucht, ob Gaßners wesen wahr mirakel sey, wollt er sechs neue louisd’or aus seinem beutel dran spendiren Musäus reisen 1,55. 1815 da hing er den mantel um und wünschte sich in die kammer der prinzessin; .. und sie sitzt da und zählt an dem geld, das sie in einem fort aus dem beutel holt Grimm kinder‐ u. hausmärchen [1955] 455 P. 1855 gib nur acht auf die theater=speculanten, die nicht ermangeln werden, dich dort versuchsweise zu exploitiren und sowohl deinem beutel als deiner stellung gefährlich sein dürften Liszt brw. (1877)2,53. 1905 aber, so sagt man, die menschen sind nicht gebefreudig, und wenn man ihnen nichts besonderes bietet, dann tun sie den beutel nicht auf Storch wege 206. ⟨1996⟩ euphorien .. siegten .. sogar über die unsicherheiten, die durch das fehlen des richtigen geldes im beutel entstehen de Bruyn jahre (1998)181. b phraseologische und bildliche verwendungen; vgl. dazu weiterführend auch Spalding hist. dict. (1959)1,300a–301a. jmdm. den beutel (ab)schneiden, leeren u. ä. jmdn. (durch diebstahl, betrügerisch, listig) um geld, vermögen bringen; vgl. beutelschneider m. : 1294 got mocht sin nicht erliden:/ er butil ließ her sniden,/ o das warin lesterliche mer!/ sie han noch mime gedunkin/ er heller do vortrunkin,/ daß en di butil wordin ler hist. volkslieder 1,10a L. 1470/87 in der marter wochen darnach hieb man einen clainen puben mit gerten auß, het vil peutel abgesniten (Nürnb.) chr. dt. städte 10,347. ⟨1537⟩ ihr muͤst, kurtz creutz, gelt herauß suchen, vnd die beutel staͤuben, daß ich widerumb einsammle, was ich in dem studio verthan habe Lorichius paedagogia (1595)228. 1561 ich merck: die zwen die schlemmen gern. / ich wil in heindt den beutel schern Sachs 11, 368 LV. ⟨v1605⟩ so wolln wir jhn wider führn/ zum specht in das gestrich wirtshauß/ vnd jhm den beutel schwencken auß Ayrer d. ä. 4,2442 LV. 1669 sie .. brachten ihn auch sonst zu allerley gesellschafften, da man dem beuthel zuschröpffen pflegte Grimmelshausen continuatio 27 Sch. 1721 in einer gewissen stadt des ertz‐bisthums Cölln befand sich ein spieler .. welcher so glückseelig in dem würffel‐spiel, daß er niemals verspielet, allezeit gewonnen, und vielen den beutel ausgeleert in: predigtmärlein barockzeit 321 M.‐R. ⟨1769⟩ erst schnellen uns die seestädter um die waare, und nun plündern sie unsern beutel Möser 1,97 A. 1832 ey wohl, sprach Stehmichgut, denn auf das schröpfen ihrer beutel verstehn wir uns Regis Gargantua 1,840. 1878 das reich (will, daß) .. die steuern .. auf andere weise aus dem beutel des volks herausgepreßt würden Bebel ausgew. reden 1,530 B. den beutel füllen, spicken u. ä. (listig) zu geld, vermögen kommen: 1520 meinst es sei erdacht mit beichtpfennigen den beütel zů füllen Murner 6,102 Sch. 1561 bey den hab ich zu freßn und sauffen/ und füll auch mein peutel darbey/ durch sollich mein verräterey Sachs 11,318 LV. 1628 und das ist das rechte oleum omphacinum von unreiffen oliven, welches der hundertste apoteker nicht verstehet, sondern gebraucht ohl wie es im vorkomt; hilft es nicht dem patienten, so füllet es im seinen beutel Lubenau reisen 2,276 S. 1669 ferner berichtet er mich, daß er diese freybeuterey schon lang getrieben, .. er gedächte auch nit auffzuhören, biß er seinen beutel rechtschaffen gespickt hätte Grimmelshausen Simplicissimus 337 Sch. 1733 die familie .. so auff dem land=tage mit einem alten abgetragenen röckgen angekommen, ziehet als ein grand d’Espagne und mit einem gespickten beutel wieder davon ber. wahl‐ceremonien 29. 1799 er (advokat Schlauch) wuste trefflich seinen beutel zu spicken/ und durch sporteln seine klienten zu zwicken Kortum jobsiade 2,46. 1846/7 er wußte sehr wohl, daß zu dem unterbieten innerhalb der deutschen grenzen noch manche neue fabriken nötig wären, und daß der, welcher jetzt eine fabrik besitzt, zeit genug hat, seine beutel noch gehörig zu füllen Weerth 2,185 K. ⟨1881⟩ sie (die beiden brüder) übergaben ihren heimatlichen besitz einem verwalter .. und zogen mit wohlgespicktem beutel auf ihre erste sängerfahrt aus Heyse ges. w. [1924] III 3,221. 2 tragetasche, auch vorratsbehältnis. vor dem 19. jh. häufig in unklarer abgrenzung zu 1: ⟨u1170⟩ die hant er in sînen bûtel stîz,/ alsiz ime in den mût quam,/ sîne hant fol pefferis er nam. / ze Darien boten er dô sprach: ‘diz ezze dîn hêre ..’ Lamprecht Alexander S 2090 K. ⟨u1270/5⟩ mit würze und ouch mit biseme/ erfüllet was sîn biutel Konrad v. Würzburg Engelhard 2517 ATB. 1377 dar tzu habe wir in genomen .. hundert phunt bouͤmwůllen .. vnde tzwene bůdelle mit komelle dy wigin sestzich phunt urkb. Braunschw. u. Lüneb. 5,117 S. n1508 solst dir auch allzeitt lassen nachtragen ain puttll, darinn geprattens, frucht, käs vnd prott vnd guetter wein, wan dw gejagt hast Maximilian I. jagdb. 20 K. 1560 ich zeuch umb ../ ein dorff auff und das ander ab./ kein zerung ich im beutel hab Sachs 9,16 LV. 1677 denn gleich wie man mit einer genugen dosi genug; ja all zuvil ausführen kan: also wird offt manchem mit kleinen würffeln ein grosser beutel fein leer ausgeführet Butschky Pathmos 924. 1711/59 das pulfer (wird) in einem ledern beutell gethan; und dem blutenden pferde an hals gehancken; stillet das bluten sehr Kersting pferdeheilkunst 57 F. 1767 hebe den beutel auf, und trage ihn nach hause Lessing lustsp. 2,439. ⟨1843⟩ er legte seinen mit gutem tabak gefüllten beutel neben sich auf den tisch Auerbach (1857)1,74. ⟨1856⟩ das mädchen .. hält .. bücher und schreibhefte unter dem arm; der knabe hat das gleiche in einem offenen grauleinenen beutel, der ihm über die schulter hängt ders., (1857)9,1. 1926 hastig zieht der rötliche mensch den letzten ranken weißen brotes aus seinem beutel F. Wolf kreatur 120. 1970 nächsten tag brachte er brot und einen beutel voll kartoffeln Otto Josef 190. 2004 die ernüchterung kam am morgen. es fanden sich auf dem tischchen nebst beuteln mit tee, kaffeepulver und zucker .. auch zwei tassen und löffel n. zürch. ztg. (13.5.)53d. 3 stoffsack zum sieben pulverförmiger substanzen, überwiegend mehl; mehlsieb. fachlich, nach dem 18. jh. in wörterbüchern: 13.jh. cribrum .. bůtel ahd. gl. 4,50,36 S./S. 1484 item all kleien sollen an der beutelmül durch ain sonderen engen beutel gebeutelt werden bayer. rechtsqu. 2,570 ak. ⟨1511⟩ die mülen, darinn gewonlich weißbecken malen, sollen mit gůtē grießstein, auch auffs mindst zweierlei gůten beuteln zům staub vn̄ semel melb fürsehen Tengler n. leyenspiegel (1544)23a. 1572 zum andern. sollen die müller .. ihre mühlen mit thüren, fenstern, stein, laůff, schildt, peůttel, peůttelcasten .. also ferttig .. haltten egerer zunftordn. 97 S. 1604 dargegen müssen sie (müller) den vierden pfennig geben zu den steinen vnnd beuteln Colerus oecon. 1,35. 1687 diese (handmühlen) werden nun auf unterschiedene arten zugerichtet, mit schwung‐rädern, schwengeln, .. steinen, beuteln und andern mühl=nothdurfften versehen Hohberg georgica 1,97a. 1734 das korn würde durch das hin‐ und her schlagen des beutels also zerrieben und zu mehle gemacht Polack mathesis )( 5a. 1807 beutel, .. in den mühlen ein sieb, .. das beständig erschüttert wird, und dadurch das feine mehl von der kleie absondert Campe wb. 1,512b. 4 körperteilbezeichnungen. a hodensack. selten, nach dem 18. jh. in wörterbüchern: ⟨14.jh.⟩ der butil do dÿ eyer in uesen Stedtfeld Roger‐glosse 2,48. 1784 sein beschneidungsmesser erstreckt sich über alles, was einen beutel trägt Hamann 3,316 N. 1807 beutel .. uneigentlich, in der gemeinen sprechart, der hodensack Campe wb. 1,512b. 1890 beutel .. in gemeiner rede auch hodensack Heyne wb. 1,411. b taschenartig ausgestülpte hautfalte, jünger vorwiegend am bauch eines beuteltiers: ⟨v1644⟩ kropff‐gänse, diese haben unter dem schnabel einen grossen kropff oder beutel .. in selbigen beutel können sie etliche pfund fische samlen Mandelslo in: Olearius reisebeschr. (1696)46a. 1719 der (hirsch‐) magen war zweyfach, davon der eine theil oder beutel theils in fünff theils in sieben kleine fach getheilet Fleming jäger 1,128a. 1784 der schlund erweitet sich (bei einem vogel) in einen ansehnlichen beutel, oder kropf Heppe jagdlust (1783)3,4. 1844 das männliche kanguru (hat) einen ansatz zu dem knochen .. welcher beim weiblichen den beutel trägt Schopenhauer 3,376 H. 1903 die quelle des geruchs und urquelle aller menschlichen moschus=industrie aber ist ein kleiner beutel zwischen nabel und geschlechtsteil des moschusbocks Bölsche liebesleben (1898)3,66. 1946 der beutel, von dem die beuteltiere ihren namen bekommen haben, ist eine verdoppelung der bauchhaut Gerlach vierfüssler 330. 2005 vor allem die jungtiere, nach vier bis fünf monaten aus dem mütterlichen beutel ins freie entlassen, machen sich durch lärmiges herumtoben unbeliebt berl. ztg. (18.10.)8c. 5 kasse einer gemeinde, öffentliche kasse der finanzverwaltung; in wendungen wie gemeiner beutel.unter voraussetzung von 1: 1490 was auch gelt uff sendunge gutter lewte, botenlon und anloge gehet czu solchem gemeynem notcze, das sal uff gemeynen bewttil unnd nicht uff eynen teyl alleyne gehen lehns‐ u. besitzurk. Schlesien 1,35 G./M. 1507 infiscare in der heren off der gemeynen budel doen in: Diefenbach gl. 297b. 1632 er (der arme) lebte an das hunderste jahr vnd bestätiget man seinen leib aus gemeinem beutel, da er gestorben war Kreckwitz lustwäldlin 658. 1733 zudem sprechen die ausländer .. die churfürstl. ministri .. hätten die stadt um ein grosses stück geld, so ihnen in beutel gefallen .. wein verkaufft berl. wahl‐ceremonien 119. 1876 sein treuer gehilfe in allen anschlägen auf den öffentlichen beutel war Peter B. Sweeny Kapp Amerika 2,8. 6 beutelartige ausstülpung an einem kleidungsstück. selten: 1762 ihre müze ist nach alter art gemacht, geht gleich an den ohren weg und hat hinten einen großen beutel Carsted atzendorfer chr. 104 S. 1893 auf dem knie (einer schlecht sitzenden hose sind) immer beutel Fontane (1919) II 5,351 jub.

beuteln, vb.

Fundstelle: Band 5, Spalte 50, Zeile 36 [Schulz]
BEUTELN vb.   mhd. biuteln. mnd. bǖdeln; mnl. būdelen, nnl. buidelen, builen. abl. von beutel m. 1 etwas durch ein tuch, einen beutel u. dgl. sieben. seit dem 19. jh. auslaufend: 1276 paeutelt aber er (beutler) den roggen durh ainen riemschen bvͤtel, so sol man im dri phenning geben stadtb. Augsb. 171 M. ⟨u1300⟩ sam ob got ein mel butilte/ von irlesenen kernen/ gerifet wol in der ernen/ also schiet got uz die clien/ des vleisches an Marien Heinrich v. Hesler apokalypse 3250 DTM. ⟨u1430⟩ von gumi das soltu lewteren, vnd was puluer sein schol, das stoß vnd peutels clein nach dem pesten Peter v. Ulm 240 K. ⟨1493⟩ darnach nim weyssē mel gar subtil gebeütelet Petrus de Crescentiis, nutz d. ding (1518)129b. ⟨1569/70⟩ wolte aber jemand gebeutelt mehl haben und das er dasselb in unsern mühlen beuteln liesse, der soll allemal von jedem schoffel einen pfennig beutelgeld geben haushaltung in vorwerken 146 E./W. 1616 folgents (sollen) die gedachten becker das gemahlen mehl von den kleyen absondern vnd beuteln, dasselbe mehl alles zu weckbrodt vnd laiben .. mit fleiß abbacken S. Müller brodtbacken 25. ⟨1682⟩ das allerbeste und fürnehmste brod haben die alten aus zartem, reinem, gebeuteltem rocken=mehl, zu latein flos filiginis genannt, bereiten lassen Hohberg georgica (1687)1,294b. 1722 auch nehmen manche unverständige weiber lüderlich und dünne zeug zu innelten, dadurch man senff‐ oder rübe=saamen beuteln könte J. Schmidt rocken‐philos. 5/6,40. ⟨1779⟩ der bäcker, der es (mehl) ein= oder zweimal siebt oder beutelt Möser 4,146 A. 1847 solche .. abfallende glasurmassen werden gemahlen und als feiner staub über die feuchten geschirre gebeutelt oder gesiebt Knapp chem. technol. 1,545. 1878 im alterthum, bis zur kaiserzeit, kannte man kein gebeuteltes mehl b. d. erfindungen 75,36. 1930 sie brachte Angelus frische eier und gebeuteltes mehl, junge täubchen und frühe birnen Dörfler lampe 50. 1965 herr Fred kaufte grundsätzlich losen kaffee für den selbstbedienungsladen und wog ihn selber ab, .. beutelte ihn und verschloß die tüten mit heftklammern wochenpost 8,32. bis ins 16. jh. auch in der verbindung gebeuteltes brot mit fein gesiebtem mehl gebackenes brot, feinbrot: ⟨1349/50⟩ daz ungepäutelt prôt verschoppet den leip minner denn daz gepäutelt Konrad v. Megenberg b. d. natur 403 P. ⟨A15.jh.⟩ so sol man .. pflůgen geben rogken brotes gnůg vnd ein gebütelt brot weist. 4,239 G. 1500 sie (bäcker) sollen auch zwei pfennig rocken leibe, auch .. gebůttelt brot, darzu .. speltzenweck backen obrhein. stadtrechte I 891. ⟨1575⟩ dan ist der mullner dem hofmann schuldig ein greumel in einem wan zu machen und ein schölder fleisch und ein gebeutelt brod weist. 6, 551 G. 2 (kräftig) schütteln, jmdm. (durch schütteln) gewaltsam zusetzen. im südosten des sprachgebiets auch in der wendung den kopf beuteln verneinend schütteln: u1530 wan die kaiser sölich zů erlütern an die hand namend, so můßtend si des tüfels gar sin und wurdend gfesslet und bütlet Watt 1,266 G. 1767 das ist keine freundschaft, wenn man einen halb tod beutelt Klemm hut 33 WND. 1785 beuteln .. einen bey den haaren schütteln, in: provinzialwörter 702a H. ⟨1829⟩ Abukar .. packt Simplicius am genicke und beutelt ihn Raimund 428 C. ⟨1877⟩ viele haben freilich den kopf gebeutelt zu so ungleichem spiel Anzengruber 34,261 B. 1932 er packte seinen vater an der krawatte und am kragen und riß ihn und beutelte ihn und schüttelte ihn Kesten scharlatan 521. 1985 daneben hält ein großer, ein arbeiter, den Emplert‐Freddy an den haaren und beutelt ihn Kunz bildberg 48. (von etwas) geschädigt, mitgenommen sein. im 20. jh. überwiegend partizipial: 1798 das fieber hat ihn gebeutelt in: provinzialwörter 746b H. 1855 sind solche dinge nicht wert, daß man ihretwegen vom schicksal nicht ein wenig gebeutelt sollte werden? Feuerbach br. an seine mutter 1,394 K./U.‐B. 1870 ich kann es (lachen) nun nicht mehr hinunterdrücken, es beutelt und schüttelt Vischer brw. 2,272 R. ⟨1939⟩ ‘ich dachte – ein paar ampullen ..’, sagte er noch, von schmerzen und kälte gebeutelt wie von einer riesigen hand K. Mann vulkan (1969)295. 1986 gebeutelt von sehnsucht, von sucht nach dir, unternahm ich allein spaziergänge durch die winterlichen parks Brückner fiedler 163. 2005 Wali selbst legt mit der gratwanderung weiblicher charaktere zwischen liebe und prostitution die hauptachse seiner geisterbahnfahrt durch den von zwei kriegen gebeutelten Irak n. zürch. ztg. (13.1.)37c. 3 beutelartige falten werfen, sich hervorwölben; auch refl. selten: 1807 beutelförmige runzeln haben. der rock beutelt sich Campe wb. 1,513a. 1909 er .. plättete selbst die beinkleider, die an den knien beutelten Frenssen Baas 188. ⟨1977⟩ ‘na wieso wohl’, rief tante Rosie und legte das strickzeug in den beutelnden kleiderstoff zwischen den schenkeln Wohmann nachrichtensperre (1978)111. 2006 der hosenboden beutelt sich wie eine hängematte stern 12,B32.

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Zitationshilfe
„beuteln“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/beuteln>.

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