Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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zackerer, m.

zackerer, m.,
pflügender mann und den pflug ziehender ochse: arator, ein zackerer, de homine et bove dicitur Dasypodius; solches (unkraut) verunreyniget aber uberausz sehr den grund und boden, und verhindert den zackerer selbs inn seiner arbeit Sebiz feldb. 483.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1913), Bd. XV (1956), Sp. 16, Z. 43.

1zackern, verb.

¹zackern, verb.
pflügen, aus zacker gên in der sprache des späteren mittelalters entstanden, vgl. oben zacker: arare, zackern Dief. 44ᵃ; zackeren, arare, inarare, exarare, zackeren, das erdtreich von ersten auffbrechen, proscindere terram, gezackert feld zum säien, arvum, seges aliquando Dasypodius; es ist auch zu wissen, das ein jegelicher ackherman sol eim amptman zu Saspach drige tage zackern im jar (das zackern besteht aus brechen, feilgen und zu sete faren) weisth. 1, 413 (Schwarzwald); wann ein auszman sein hubig gut zackert in der marsch zu Stroszen, so mag er reiten auf die weide daselbst, dieweil er das hubig gut zackert 455 (zwischen Neckar, Main und Rhein, von 1484); wan die achtag ausz seint, het er (ein nachbar) das nit gezackert, das er gefurcht hat, so mag eyn annder auch dar faren, und mag auch da zackernn 459 (ebenda, von 1527); welcher märcker darüber (über zugewiesenes land) einen streich oder einige forche zacker und auszrodet, soll für einen gulden von den märckern gestrafft werden 588 (zwischen Main, Rhein, Lahn, Ems von 1540); die sollen ... im lenzen 1⁄2 tag und 1⁄2 tag in dem herbst saat zackern 6, 57 (Franken, von 1494); im lenzen einen halben tag und einen halben tag in der herbstsaat zackern 59 (ebenda, von 1537); das gut dasz erste jahr entweder durch seine gebrodte diener bawen oder umb lohn zackern laszen Lennep lands. 2, 23 a (von 1581); die zackernden ochsen Herold Ee 143ᵃ; wir ordnen und wöllen auch sonderlich, dasz die ackerleut, so unterschiedlicher herrn bauwgüter bestandtnus — oder auch gedingsweysz zu zackern und zu bauwen under jren pflug annemmen, dieselben hinfüro nicht zusammen zackern, darunder, oder damit auch die furchen und stein nit auszzackern, sonders dieselben bauwgüter aller gestalt, wie sie jnen zugestellt worden, underschiedlich in jren furchen und steinen sollen bleyben lassen und erhalten Frankfurter reform. 9, tit. 3, § 11; da durch solch zusammen zackern, oder sonst durch das zackern, die alten stein uberheufflet oder verdeckt weren § 12; ein baur im dorffe Bieblisheim in der Churpfalz, zackert etwas unfleiszig obenhin; den fragt ein vorüber reisender: bäurlin, wie zackerstu so nahe beim himmel? der baur antwortet: herr, es ist nicht tieffer mein Zinkgref apophth. 1 (1626), s. 374; sprichwörtlich dʒ ufer zackern für vergebne arbeyt schöne weise klugreden (1560) 89ᵃ;
darumb der bawer schlachten wolt
den jungen ochssen, der war fett,
viel sänffter er gezackert het
E. Alberus fab. 25, 240, s. 121 Braune;
s. abzackern, auszackern th. 1, 156. 1022. im 17. jahrh. erlischt das wort in der schriftsprache, lebt aber mundartlich weiter am Untermain und Mittelrhein: zackern, pflügen Schm. 2², 1080; in der Wetterau zackern, ackern, pflügen Kehrein 450; auch hessisch zackern, ackern Vilmar 464; von wo aus es ganz selten in die schriftsprache wieder einzuführen versucht wird: da sah ich zackern einen pflug ohne rosz und rinder Grimm kinder- u. hausm. no. 158, s. 561;
laszt das scheit mich haun, laszt das land mich baun,
laszt mich zackern durchs gefild
Freiligrath dicht. 3, 211.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1913), Bd. XV (1956), Sp. 16, Z. 60.

2zackern, verb.

²zackern, verb.,
nennt man einen sehr steifen und kurzen trab bei den kleinen pferden Jacobsson 8, 234ᵃ; in Hessen vom laufen eines schlechten pferdes in kurzem trabe, auch vom wackelnden schlechten reiten, bei welchem der schlusz fehlt Vilmar 464. ein wort auf malendem grunde als iterativ gebildet, zur interjection zack und dem verbum zacken 2 (oben sp. 14) gehörig. vgl. auch zackergaul.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1913), Bd. XV (1956), Sp. 17, Z. 43.

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Zitationshilfe
„zackerer“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/zackerer>.

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