Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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1zander, m.

¹zander, m.,
der hechtbarsch, perca lucioperca, sieh sandart oben th. 8, 1761, wo verschiedene nebenformen verzeichnet sind. die mannigfaltigkeit der formen deutet auf fremden ursprung der bezeichnung. so ist der annahme einer entstehung aus zand, der älteren, in südd. maa. noch lebendigen form für zahn, oder aus sand (vgl. Andresen volksetym. (1889) 252 die vermuthung einer entlehnung aus einer osteuropäischen sprache vorzuziehen. vgl. ndsorb. zanar, zandor, obsorb. sandak Weigand-Hirt 2, 647, masur.-kassub. (und gemein-poln.) sendacz Frischbier 2, 487, lett. sandahts (verwandt mit sanda, dicker wasserschleim, fischlaich?) und das Marienb. treszlerbuch: item 18. sol. vor ... den öl hecht czandas strecfus och yn das schif zu brengen 582, 38 Joachim. dafür spricht auch das verbreitungsgebiet des fisches: zander ist ein länglichter und mit rauhen oder scharfen schuppen bedeckter fisch Marperger küch- u. keller dict. (1716) 1340ᵇ; der zander, auch sander, sandel, sandar, sandart, sandau, zannt, sand- und hechtbarsch, schiel, amaul, nachmaul und fogosch genannt ..., erreicht eine länge von 100 bis 130 cm. Brehm 8 (1892), 42 Pechuel-Lösche; der zander bewohnt die ströme und gröszeren flüsse Nordost- und Mitteleuropas, in Norddeutschland die Elbe-, Oder- und Weichselgebiete und die benachbarten seen, in Süddeutschland die Donau, fehlt dagegen dem Rhein- und Wesergebiete und ebenso ganz Westeuropa 43. als schmackhafter fisch geschätzt:
nicht weil mein gaumen ...
... nach wildpasteten
und euren zandern lüstern ist
Gökingk ged. 2 (1781) 82;
collectivisch: habe die gefälligkeit mir einigen zander zu schicken Göthe IV 27, 259, 15 Weim.; in der form sandart (vgl. mnd. frühnhd. sandat oben th. 8, 1761):
ferner klatscht' in dem zuber ein schwärzliches ding
wie ein sandart
Voss sämtl. ged. 1, 124;
wozu der dichter bemerkt: sandart oder sander, ein schmackhafter fisch aus dem barschgeschlecht, perca lucioperca. anders urtheilt H. Sachs vom sandel:
sandel und polichen sindt schlecht
und hering ghören für die knecht
7, 463, 4 Keller.
eine kürzere form zant, zand, die Frischbier 2, 487ᵃ für Ost- und Westpreuszen bezeugt (dazu zantklops, m., klops von zanderfleisch, zantkopf, m., plattd. -kopp, schelte für einen einfältigen, zantnetz, -sack neben zandersack, netz zum fange von zandern 487), wird von Gombert bemerkgen u. ergänzgen 2 (1877), 12 als auch in Schlesien üblich bezeichnet. schon der Schlesier Steinbach bietet zant (der, ein fisch) asellus 2, 1017. aus frühnhd. zeit ist eine pluralform zanden bezeugt: der stockfisch sind zweierley geschlecht, eine heiszen callarie, das ist sengelin, ... die andern bacchi, das ist zanten Heyden Plinius (1565) 341.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1925), Bd. XV (1956), Sp. 215, Z. 70.

2zander, m.

²zander, m.,
glühende kohle, im ablautsverhältnis zu zunder stehend (vgl. dies unten), ahd. zantaro Graff 5, 686, mhd. zander Lexer 3, 1026, mundartlich erhalten, so in brandzanderschwarz (Saan im kanton Bern) Frommanns zschr. 6, 408, 27. vgl. pomm. zander, zandel, kohlenmasz von 16 balgen Dähnert 560ᵇ, dazu jedoch auch zaine 2, d.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1925), Bd. XV (1956), Sp. 216, Z. 46.

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Zitationshilfe
„zander“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/zander>.

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